Purkersdorf Forum Archiv 2003
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Josef Baum ® sagt am 06.06.2003 13:00:Erster Beitrag

Titanenkampf in Schildpürkersdorf


Titanenkampf in Schildpürkersdorf: Schildpürkermeister kämpft wacker gegen sich selbst! =================================================== In der Zeit Karl des Großen begaben sich in Schildpürkersdorf denkwürdige Dinge. Karl der Große ließ einst über ein Planungsbüro sein Volk befragen, und die überwiegende Mehrheit des Volkes drückte es klar aus: Schildpürkersdorf solle nicht mehr als 10 000 Untertanen bekommen. Dieses Ziel wurde vom Rat und vom Schildbürgermeister feierlich abgesegnet. Besserwisserische Krawuza hatten schon damals darauf hingewiesen, dass nach den bestehenden Widmungen in gar nicht so ferner Zeit leicht über 20 000 in Schildpürkersdorf wohnen könnten, wobei der Zuzug als solches nicht unbedingt das Problem sei, sondern die zu ungeplante Besiedlung; doch diese Widersprüche wurden professionell ignoriert.
Doch immerhin legte der Bau- und Planungswesir einen Plan vor, der die WEITEREN Bebauungsmöglichkeiten zweckmäßig änderte, und daher aus SICHT DER ALLGEMEINHEIT INSGESAMT UND VOM ZIEL HER ZU BEGRÜSSEN IST. Denn die weitere nicht beschränkte Bebauung in Aussenzonen hat hohe Infrastruktur, Energie- und Zeitkosten zur Folge, und ist daher aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen nicht optimal. Nach einigen weiteren Abschwächungen wurde dieser Plan vom Gemeinderat dann beschlossen. Nach dem Gesetz musste dieser Plan dann zur Einsicht für die BürgerInnen aufgelegt werden.
Nun wurden im Auftrag des Bürgermeisters mehr als die Hälfte der Untertanen angeschrieben. Da wurde ihnen bedeutet, dass sich bei ihrem Grundstücke durch die neue Raumordnung was ändere. Was, das wurde aus Gründen, die nur Karl der Große in seinem unerforschlichen Ratschluss weiß, nicht bedeutet. Da die gelernten SchildpürkersdorferInnen wissen, dass sie selten etwas per Brief geschenkt bekommen, pilgerten viele von Ihnen auf das Amt, um Einsicht in den Plan zu nehmen.
Auch der Schildpürkermeister selbst nahm Einsicht und so kam er zu einem einsamen Entschluss und erhob schließlich für sich selbst Einspruch bei sich selbst. Karl der Große selbst werde in seiner Vermögensentwicklung nicht durch seine Untertanen, nein durch seine von ihm selbst beschlossene Raumordnung beeinträchtigt. Er könne nämlich ein "zweites" Grundstück nicht mehr mit ihm zustehenden 190 Quadratmeter, sondern nur mehr mit kärglichen 140 Quadratmeter bebauen, tat er kund. Ob er ausgegebenes Geld verlieren würde, oder eventuell nur in Aussicht stehende Gewinne nicht lukrieren könne, wurde nicht bekannt. Einfühlende Schildbürger fühlten, der Große Mann musste harsches Ungemach erlitten haben; und unter besonders dramatisch Umständen, weil durch sich selbst mitverursacht. Bahnt sich eine tragische Entwicklung um den Herrscher an?
Einige ältere Untertanen erinnern sich noch: In früheren Jahren hatte der junge Karl der Große noch als aufstrebender Lehensträger durch einen Beschluss des Rats für sein Haus eine damals bestehende Gemeindeförderung bezogen, natürlich ganz legal. Aber so wie BürgerInnen Subventionen nutzen, und nehmen, wäre es schön, wenn sie auch gemeinsam beschlossene Ziele anerkennen.
Doch die Sache bekommt eine weitere theatralische Dimension.Der Herrscher hatte sich nicht nur selbst Unrecht zugefügt, noch ärger: er wusste es zunächst gar nicht. "Es darf keine Rückwidmung ohne Einbeziehung der Betroffenen geben", fordert der Schildpürkermeister nun. Beinhart fordert er damit, dass er sich selbst in die Entscheidungen einbezieht. Ob das gut geht? Denn wer hätte etwa die BürgerInnen nicht einbezogen? Wer hatte vielen BürgerInnen einen Schmecks-Brief geschrieben, der verdächtig machte?
Dabei war unter Karl dem Großen noch vor etwa 10 Jahren bei einer ähnlichen Angelegenheit zur Erklärung ein ganzes Amtsblatt an jeden Haushalt ausgeschickt. Wer hat dies nun verhindert? Doch eventuell hat Karl der Große wieder höhere Weihen im Sinn, und will mit solchen niedrigen Dingen nicht zu sehr aufgehalten sein.
Gar manche BürgerInnen haben nun Einspruch gemacht. Diese sollen alle im Detail gut geprüft werden, das sagen auch die LIB-QuertreiberInnen:
"Entschädigungen für Wertsteigerungen am Papier", sind allerdings nach der Raumordnung nicht vorgesehen, sondern nur wenn konkrete Aufwendungen erfolgt sind, die jetzt abzulösen wären. Sollte es solche Fälle geben, dann wäre im einzelnen zu entscheiden. Nach der Raumordnung geht es eben darum, dass nicht irgendwo gebaut wird, sondern dort wo es sinnvoll ist, z.B. in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmittel, weil dadurch nicht unbedingt zusätzlicher Autoverkehr entstehen muss.
Der Schildpürkermeister verordnete sich nun eine "Denkpause"; gelernte SchildpürkersdorfInnen hoffen, dass dies keine endgültige Pause vom Denken ist. Denn eines sollte zu Denken geben: wir können nicht gleichzeitig eine Einbremsung der Be- und Zersiedlung haben (10000 EinwohnerInnen als mögliche Richtschnur) und andererseits gleichzeitig die ziemlich weitgehenden Bebauungs- und (leistungslosen) Wertsteigerungsmöglichkeiten

Joe Tree mit der Narrentarnkappe

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