Purkersdorf Forum Archiv 2005
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Dogo ? sagt am 04.08.2005 09:15 zu hundepartner ?:Erster Beitrag

Re: Hund mit Warnschuss aus Wald vertrieben!


so was gehässiges wie dich haben wir hier noch nicht oft gehabt. zum glück.
also, zum thema: das hat mir eine jägerin geschrieben, als ich wegen meines (damals) jagenden hundes um rat gefragt habe:
"Als Jägerin kann ich Dir sagen, daß alleine das Hetzen für Rehe oft tödlich endet. Sie sind keine Langstreckenläufer, sondern Sprinter. Beosnders im Winter ist der Kalorienverbrauch durch die Hetze enorm und schwächt die Tiere sehr, oft so sehr, daß sie den Winter dann nicht mehr überstehen können.
Das zweite Problem ist, daß sie in ihrer kopflosen Panik, wir nennen das hochflüchtig, sich in die Zäune verrennen und dort jämmelrich verenden. Ich habe das in unserem Revier einmal über Ostern erlebt, dort haben sich vier Rehe, zwei davon waren trächtig, als sie von Hunden gehetzt wurden, in Zäunen verrannt. Es war ihnen nur noch der Fangschuß anzutragen. So etwas macht einen furchtbar wütend und böse, es ist für die Tiere eine Erlösung, aber ich kann versichern, für den, der den Fangschuß antragen muß schrecklich!" ---
diesen link kann ich bezüglich vorurteile gegen jäger empfehlen: http://www.jaegerschaft-hueckeswagen.de/Jagdliches/vorla/bod y_vorla.html ---
und dann noch ein auszug aus den belehrungen, die mir verschiedene förster etc. in den letzten jahren gegeben haben:
im winter ist das wild auf die fütterungsstellen angewiesen, um zu überleben. werden sie durch einen hund aufgescheucht, können sie nicht in ruhe fressen. und die frequenz der hunde auf gassirunde ist hoch. mir kommt bei jedem ausflug (ca. 1 std.) mindestens 1 anderer hund entgegen, zu fast allen tageszeiten. wenn die alle im wald herumtollen oder jagen würden, hätte das wild überhaupt keine ruhe. auch deshalb schauen die förster etc. darauf, dass es eben möglichst selten vorkommt.
wird ein trächtiges reh gehetzt, produziert es weniger milch - je öfter, desto weniger - kann dann evtl. sein junges nicht ausreichend ernähren.
und im frühling, wenn die kleinen jungen da sind, sind die eine besonders leichte beute für einen hund. ---
wir sollten einfach froh sein, dass der in der NÖN erwähnte förster oder was er ist eben *nicht* auf den hund geschossen hat. dass er sich so aufgeregt hat, ist zwar unfreundlich, aber mE entschuldbar, wenn man weiss, wie nahe es den hegern und pflegern geht, wenn ... siehe oben.

Das sind ja alles ganz nette Ausführungen und aus der Sicht der Jäger sicherlich ok. Und auch in den Situation wo ein Hund ein Wild jagt ist sicherlich eine Aktion in welcher Art auch immer notwendig. Ich habe jedoch in dem Artikel nirgends gelesen, daß der Hund am jagen war!!! Und erklär mir mal, daß eine Motorcross-Maschine (mit der der Jäger unterwegs war) nicht das Wild aufschreckt und Mountainbiker die sich, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, nicht an die vorgegebenen Wege halten, das Wild nicht aufschrecken. Sollte man also auch Montainbiker lieber schnell erschießen, falls sie sich einem Stück Wald befinden wo sie sich eigentlich nicht aufhalten sollten?
Es ist halt sehr einfach nicht viel nachzudenken, sondern lieber von der Waffe Gebrauch zu machen, insofern es auch noch durch das Gesetz gedeckt ist!!! Und daß Jäger gern mal einem zu schnell abdrücken (ich erinnere mich an den Tod des Soldaten vor 2 Jahren) weiß man doch!!
Dogo

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