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Re: Hochstapelei durch Gemeindevertreter
Was wird mit den Leuten die schon jahrelang der
Strahlung der bestehenden Anlagen direkt ausgesetzt sind, ohne über
die eventuellen gesundheilichen Auswirkungen und Möglichkeiten sich zu
schützen informiert zu sein?
Gibt es Untersuchungen ob die Leukämierate bei Kindern in Purkersdorf
gestiegen ist, oder die Anzahl der Fehlgeburten, .....usw.....?
Es gibt nämlich ausserordentlich viele anerkannte Studien die diese
Strahlung als nicht so harmlos erkennen, wie sie uns die Mobilfunk-
Betreiber gerne verkaufen.
Gibt es überhaupt Messungen wie stark die Belastung in den einzelnen
Wohnungen ist / sein darf? Sollten solche Messungen nicht
verpflichtend sein für die Betreiber, schließlich verdienen sie viel
Geld auf Kosten unserer Gesundheit.
Hätten sie ein gutes Gefühl wenn ihr Kind Tag und Nacht starker
Mikrowellenstrahlung ausgesetzt ist, würden sie sich in dieser
Wohnung/diesem Haus wohl und geborgen fühlen?
Klar, Mobilfunk gehört bereits für viele zum täglichen Leben, aber
gerade in Purkersdorf gibt es die Möglichkeit die Maste abseits vom
direkten Wohngebiet aufzustellen. Das wäre eine starke Entlastung
vieler jetzt schon Jahre lang Betroffener.
Wird von den Politikern auch diese Möglichkeit angedacht um uns in der
Wienerwaldgemeinde wirklich auch eine gute Lebensqualität zu
ermöglichen?
Hallo, liebe MitleserInnen!
Da muss ich Herrn Hornstein in Schutz nehmen, denn er hat natürlich
recherchiert - wie es sich für einen Journalisten auch gehört.
Was hat er dabei gefunden?
Dass vorigen Sommer die SP plante, im erlauchten Kreise einer
Gemeinderatssitzung und ohne zuvor in den Dialog mit den
BürgerInnen
getreten zu sein oder über objektive Unterlagen zu diesem Thema zu
verfügen (zumindest wurden diese im Gemeinderat nicht
präsentiert) der
Errichtung eines Handymastes hinter dem Roten Kreuz zuzustimmen.
Dass es die VP war, die der auf SP-Seite bereits fix eingeplanten
Zustimmung zur Errichtung einer weiteren
Mobilfunksendeanlage hinter
dem Roten Kreuz OHNE darüber mit den PurkersdorferInnen
davor in einen
ehrlichen Dialog über Notwendigkeit und Risiken getreten zu sein
widersprochen hat. Plötzlich war sich die SP dann auch nicht mehr
sicher, ob sie wirklich über die Köpfe der BürgerInnen hinweg
entscheiden soll - das Thema wurde abgesetzt.
Ich habe damals gefordert, dass vor der Errichtung eines weiteren
Mastes zunächst mit den Betroffenen gesprochen werden muss;
dass zuvor
möglichst objektive Informationen eingeholt werden müssen über die
derzeitige Versorgungslage und über die Möglichkeiten der
größtmöglichen Eindämmung gesundheitlicher Risiken, die allenfalls
bestehen könnten.
Wir von der VP stehen natürlich zu dem Stück Freiheit, das die
Errungenschaften der modernen Technik der mobilen Kommunikation uns
allen bieten können, doch ist es meines Erachtens die
Verantwortung der
Politik, dabei auch eine ausgewogene Balance zu finden unter
Berücksichtigung
- des Ortsbildes und des Umweltschutzes
- gesundheitlicher Aspekte
- der Möglichkeit, Kostenersparnisse für alle KonsumentInnen zu
ermöglichen.
Dabei ist es uns enorm wichtig, gerade zu einem Thema, das die
BürgerInnen besonders bewegt - damals gab es ja auch in
Gablitz sehr
heftige Diskussionen wegen der Tatsache, dass die Bevölkerung
hinsichtlich der Errichtung weiterer Masten einfach vor vollendete
Tatsachen gestellt wurde - Sorgen und Ängste der PurkersdorferInnen
mindestens ebenso Ernst zu nehmen wie einen allenfalls bestehenden
technischen Bedarf zur Errichtung eines weiteren Mastes.
Die SP hat damals einen Rückzieher gemacht. Was ist danach
passiert? Es
wurde eine BürgerInneninitiative gegründet und die
Fristsetzung an den
Umweltausschuss, bis Jahresende 2005 eine professionelle
Aufbereitung
einer Entscheidung zu diesem Themenkreis auszuarbeiten hat über
ExpertInnendiskussionen leider nicht wirklich hinausgefunden.
Das Land NÖ hatte dazwischen Dank des unerbittlichen
Einsatzes unseres
Landeshauptmannes Dr. Erwin Pröll einen Mobilfunkpakt
erkämpft, der die
Berücksichtigung aller der berechtigten Forderungen der BürgerInnen
berücksichtigt:
- partnerschaftliches Vorgehen der Gemeinden mit den
Mobilfunkanbietern
bei starker Einbindung der BürgerInnen (Information und
Diskussion VOR
Schaffung vollendeter Tatsachen!) zur
- Reduktion der Masten,
- damit Reduktion der Belastung des Ortsbildes,
- Reduktion der allenfalls bestehenden Gesundheitsgefährdung,
- Reduktion der Kosten, womit eine Senkung der Entgelte
möglich werden
müsste bei gleichzeitig
- optimaler Versorgung.
Diesem Pakt können Gemeinden beitreten und damit vom
Verhandlungsgeschick unseres Landeshauptmannes profitieren -
zum Wohle
der BürgerInnen. Purkersdorf ist bislang jedoch nicht beigetreten.
Warum?
Das waren, zugegebenermaßen, etwas viel der Worte. Ich hoffe
aber, dass
ich da einiges aufklären konnte. Und ich hoffe, dass die SP Ihre
Zweidrittelmehrheit nicht weiter dazu verwendet, uns
PurkersdorferInnen
diesen gelungenen Kompromiss in Form einer ausgewogenen Balance aus
technischem Fortschritt und den damit geschaffenen
Möglichkeiten der
mobilen Kommunikation und dem somit ermöglichten kleinen
Stück weiterer
Freiheit einerseits und dem Ernstnehmen der Befürchtungen
und Ängste
zahlreicher Menschen andererseits länger vorzuenthalten. Der Herr
Bürgermeister hat mir ja auf diesbezügliches Drängen meinerseits
bereits zugesagt, dass dieses Versäumnis nun endlich
beseitigt werden
wird. Ich freue mich für die PurkersdorferInnen, wenn dem so ist.
Euer
Hans-Jürgen Gaugl
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