Re: wohnungsrecht einklagbar

Ganz einfach: Du gehst irgendwohin und sagst: ich hab ein Recht auf eine Wohnung - und dann bekommst Du eine.
Dass dies nicht funktionieren kann, ist vorprogrammiert: Wer bitteschön sollte dann noch freiwillig Miete zahlen, wenn er eh Anrecht auf eine Wohnung hat, die gratis ist? Oder besser gesagt: Wielange würde es dauern, bis die schlechter Verdienenden auf die Idee kämen, doch besser gar nicht mehr zu arbeiten, und dafür gratis eine neue Wohnung inkl. Strom, Heiz- und Betriebskosten zu erhalten? Das ist alles nur Politik, keine Barmherzigkeit.
Wir leben in einer Gesellschaft, die es nicht zuläßt, dass ein "Recht auf ein Dach über dem Kopf" als soziale Leistung des Staates von den Menschen angenommen wird. Dafür gibt es zuviel Neid, Missgunst und Habgier.
In der Slowakei zB. gab es vor einigen Jahren gratis Wohnungen für alle obdachlosen Zigeuner (meist Ungarn)= eine politische Meisterleistung, denn die eigenen obdachlosen Landsleute gingen leer aus. Alle waren böse auf die bösen Zigeuner. Alle haben das schrecklich ungerecht und unfair gefunden, keiner hat sich gefreut, dass zumindest ein paar hundert Menschen, Kinder, Familien ein Dach über dem Kopf haben und nicht mehr den Winter fürchten müssen.
Ich selber weiss auch nicht, was ich davon halten soll. Ist es nicht vielleicht sogar demütigend, für das Wohnen nichts bezahlen = leisten zu müssen? Kann man den Menschen damit wirklich helfen = der Ursache für die Obdachlosigkeit auf den Grund gehen? Extrem niedrige Mieten, Förderungen aller Art, Arbeit, die Geld bringt, ...wenn man den Leuten hilft, ihr Leben (wieder?) in den Griff zu bekommen, ist das nicht menschlicher und vor allem zielführender als mit einer generösen Geste die wirklichen Probleme der Menschen, die auf der Straße leben, vom Tisch zu fegen?