alte Kameraden und das kurze Gedächtnis
Geschätzer Herr Schlagitweit!Sehr geehrter Herr ÖKB! Dr. Riß hat, solange er Mitglied des Gemeinderats war, dort das antifaschistische Gewissen verkörpert. Seine Ausführungen bedürfen keiner Ergänzung mehr. Der Kameradschaftsbund taucht in allen Untersuchungen zum öst. Rechtsextremismus auf. Er ist ein Netzwerk und bildet den legalen Rahmen, in dem sich vielerlei Gruppen tummeln und tummelten: von der harten rechtsextremen Szene bis hin zu Bundesheer-Zellen. Allen gemeinsam ist, dass sie Wehrmachts- und militaristische Traditionen in die Republik einschleusen wollen und dem NS-Widerstand die Legitmiation absprechen wollen, für das freie Österreich zu stehen. 1995 gab es die berühmte Wehrmachtsausstellung. Dort haben sich zahlreiche Vertreter des Kameradschaftsbundes eifrig hervorgetan als Giftschleudern gegen diese Erkenntnisse. Wehrmachtsnostalgie haben sie da ungeniert zur Schau getragen, und sie haben von nichts gewusst...
In "Ergebnisse Gemeinderat 3" tätigen Sie folgende Aussage:
"200,- hat auch wieder der Kameradschaftsbund erhalten, der nach wie vor rechtsextremes Gedankengut repräsentiert. Es ist ein kleiner Betrag, hat aber symbolische Tragweite."
Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass Sie mit einem derartig lapidaren Satz, den Kameradschaftsbund Purkersdorf als Träger rechtsextremen Gedankengutes bezeichnen. Wenn Sie solche Statements abgeben, würde ich Sie bitten das zumindest ausführlich und fundiert zu tun. Es wäre ansonsten erschreckend, wie einfach es Ihnen fällt eine Gruppe Menschen unreflektiert in eine Schublade zu stecken.
Wir haben schon öfters hier im Forum über die Sinnhaftigkeit von Kameradschaftsbünden, Heimkehrerverbänden, etc. diskutiert und ich glaube diese Thematik hat viele Nuancen, jedenfalls mehr als Ihr alleinstehender Satz.
MFG
Ich habe für die Gesamtliste der Subventionen gestimmt (mehr als 100.000,-), damit auch für die Förderung des Kameradschaftsbundes, habe allerdings ausdrücklich meinen Protest dagegen deponiert.