Re: wieder mal zu weit geschlagen
werter minderer siedler,
der ökb prüstet sich auf seiner internet-seite damit, über gut 250.000 mitglieder und 2000 gewählte funktionäre zu verfügen, mehr als 70 % der mitglieder haben ihren wehrdienst im nach 1955 entstandenen österreichischen bundesheer geleistet. es wäre also falsch im kameradschaftsbund nur eine organisation alter wehrmachtskameraden zu sehen, die sich gegenseitig versichern "nur ihre pflicht erfüllt zu haben", und im übrigen die ersten opfer gewesen zu sein.
kein mensch denkt daran, "Aber jetzt die (armen) Mitglieder der Kriegsgeneration gleich mitbestrafen" aber ich möchte auch kein steuergeld für die organisierte pflege der verharmlosung der rolle des militärs bei den nazi-raub- und mordzügen hergeben.
die wehrmachtsausstellung wurde bei ökb-veranstaltungen scharf angegriffen und als verleumdung empfunden, und es ist noch nicht lange her, dass bundesrat kampl wehrmachtsdeserteure als "kameradenmörder" beschimpfte.
ich denke bei den "(armen) Mitgliedern der Kriegsgeneration" z.B. an meinen onkel emil. er wurde kurz vor kriegsende als sechzehnjähriger eingezogen. ist bald desertiert (was natürlich lebensgefährlich war) und hat sich zu hause im brunnen versteckt. dort hat er sich eine schwere lungenkrankheit geholt. nach dem krieg immer wieder heilstättenaufenthalte, die schulausbildung natürlich nie wieder aufgenommen, bedingte arbeitsfähigkeit, schrumpfende lunge, demotivation, alkohol und früher tod.
ich sehe viele "kriegerdenkmäler". nirgends stehen die verurteilten und hingerichteten deserteure darauf. solche, wie mein onkel, die langsam dahinsiechten, sind vermutlich nicht einmal in irgendwelchen akten erwähnt.
sie sind auch "kriegsgeneration", zum unterschied von den pflichterfüllenden kameraden wurden diesem teil der kriegsgeneration aber keine subventionen nachgetragen (erst 2005 kam eine teilrehabilitierung und es wurden die jahre, die sie als verurteilte deserteure im gefängnis verbrachten für die pensionsversicherung angerechnet), im gegenteil, von den subventionierten gebündelten kameraden wurden und werden sie verschmäht und beschimpft.