Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
das heißt, dass eine/r der die ganze zeit zuhause sitzt, nichts tut (keinen beitrag für die gesellschaft leistet; nicht ins pensions- und gesundheitssystem einzahlen, etc) geld bekommt?
leistung, leistung, leistung. wenn ich das wort schon höre, krieg ich ohrensausen.
ein erschreckend großer teil dessen, was heutzutage produziert wird, ist nach einigen monaten müll, der anschließend aufwendig getrennt werden muß, auf irgendeiner deponie oder in der müllverbrennung landet.
ich frag mich da schon, was besser ist: NICHTS zu leisten oder MÜLL zu produzieren. ich für meinen teil leiste in diesem sinne lieber nichts und nütze die zeit sinnvoll, z.b. im dienste meiner mitmenschen (sogar gratis). dafür möcht ich gern aber ein bissl kohle zum überleben.
es gibt meiner meinung nach einige gute gründe für ein bedingungsloses grundeinkommen:
- zur Sicherstellung der Grundbedürfnisse müßte niemand mehr eine entwürdigende Überprüfung der Lebensverhältnisse über sich ergehen lassen;
- der bürokratische Aufwand könnte minimiert werden: Wegfall der Überprüfung der Bedürftigkeit, Beschränkung der Aufgaben des AMS auf (freiwillige) Arbeitsvermittlung;
- ein Anreiz zu mehr Leistung fällt meiner meinung nach nicht wegfällt, da die meisten Menschen mit den Grundbedürfnissen nicht zufrieden sind;
- Arbeit könnte besser verteilt werden, da Teilzeitarbeit finanziell lukrativ wäre;
- die Unternehmen würden angespornt, gute Arbeitsverhältnisse zu schaffen, da die Menschen für die Deckung ihrer Grundbedürfnisse nicht von Lohnarbeit abhängig sind;
- für ehrenamtliche Tätigkeiten würde mehr Zeit zur Verfügung stehen würde und dadurch könnte gesellschaftlich notwendige Arbeit geleistet werden, die am freien Markt keinen Platz hat (z.B. Sozialbereich);
- die Anhebung und Absicherung der Kaufkraft armer Schichten hätte auch positive Auswirkungen auf deren Konsumverhalten und damit der wirtschaftlichen Entwicklung.
weitere argumente siehe: http://sandimgetriebe.attac.at/1682.html