1) Marsch für ein gentechnikfreies Europa
Um 8 Uhr beginnt die Schule, für viele der Arbeitstag, und BerufsdemonstrantInnen pflegen um diese Zeit auch zu schlafen.
Dennoch setzte sich heute morgen (5.4.2006) vom Praterstern ein beachtlicher Zug von mehr als 1.000 DemonstrantInnen aus ganz Europa in Bewegung – zur Kongresshalle im Messezentrum. Dort fand die Kundgebung für ein gentechnikfreies Europa statt. Die Plattform “Gentechnikfreie Regionen und Länder” hat zu dieser Manifestation aufgerufen, und viele europäische Organisationen schlossen sich an.
In den Konferenzsälen verhandelten zur gleichen Zeit die EU-Landwirtschaftsminister über eine Koexistenz von Gentechnik und konventioneller Landwirtschaft (d.h. sie feilschten über Mindestdistanzen zwischen diesen und jenen Feldern). Die KundgebungsteilnehmerInnen bezweifeln überhaupt die Möglichkeit einer solchen Koexistenz, sie befürchten die Verseuchung von konventionellen und biologischen Landwirtschaftskulturen durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Und weil es nicht einmal Versicherungen gibt, die das Folgerisiko der Gen-Agrarindustrie versichern, fürchten Bauern und Bäuerinnen, dass sie letztlich den Schaden haben, aber niemand dafür aufkommen kann. KonsumentInnen forderten ihr Recht auf eine gentechnikfreie Ernährung ein.
„Gentechnik in unserer Nahrung ist kein
Naturgesetz – das ist eine politische Entscheidung, gegen die wir uns zur Wehr
setzen können. Es ist höchste Zeit dazu!“
2) Protestumzug gegen das EU-Wirtschafts- und FinanzministerInnentreffen,
8. April,
Wien
Am 7. - 8. April 2006 treffen sich die EU Wirtschafts- und FinanzministerInnen
in der Hofburg, um über Globalisierung, Finanzmarktstabilität und
Finanzdienstleistungen zu diskutieren. Das Gefälle zwischen armen und reichen
Regionen in der EU ist bereits stärker als in den USA. Finanz- und
Sparprogramme der EU verstärken diese Kluft. Während im Bildungs- und
Sozialbereich der Sparwahn der Regierungen und der EU zur Geltung kommt, findet
eine massive Steigerung der Rüstungsausgaben für weltweite Militäreinsätze
statt. Rekordarbeitslosigkeit, Lohndumping, Abbau von Arbeitsrecht und
Sozialstandards auf der einen Seite und Rekordgewinne der Großkonzerne auf der
anderen.
Die Linzer Friedenswerkstatt ruft dagegen zu Protesten auf.
Samstag, 8.April 2006
Protestumzug mit Verkleidungen,
Kostümen, Musikinstrumenten, Aktionen, ...
14.00 - 16.00 Uhr, Treffpunkt:
Michaelerplatz, 1010 Wien
Christian Schlagitweit