Birgit Kohlmaier-Schacht einstimmig gewählt
Nachdem der langjährige Präsident Dr. Peter Fritz in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist, wurde am 20. Mai 2005 Frau Birgit Kohlmaier-Schacht zur neuen Präsidentin gewählt.
„Es ist an der Zeit, der Jugend Platz zu machen“ lautet das Motto von Dr. Fritz, der allerdings weiterhin der WWK als Ehrenpräsident mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wird.
Birgit Kohlmaier-Schacht ist eine erfahrene und äußerst engagierte Umweltaktivistin:
„1983 habe ich eine Möglichkeit gesucht mitzuhelfen, das Kraftwerk Hainburg zu verhindern. Gefunden habe ich das "Rettet die Auen" - Team des WWF, bei dem ich später die Kommunikationsabteilung aufgebaut habe und bis 2000 für die Bereiche Kommunikation, Kampagnen und Fundraising verantwortlich war. Heute arbeite ich freiberuflich für Initiativen, Organisationen und Einrichtungen, die das Wort "Nachhaltigkeit" mit Leben erfüllen, bin Stiftungsratvorsitzende der Vier Pfoten International und auf Vorschlag der Grünen Bildungswerkstatt im ORF-Publikumsrat.“
Information
BiX Impact
Birgit Kohlmaier-Schacht
A - 2511 Einöde 18
Dr. Peter Fritz:
Die WWK versteht sich als überparteiliche Plattform zum Schutz des Wienerwaldes und zur Erhaltung der Wienerwald-Landschaft.
In den Jahren 1981 / 1982 / 1983 wandten sich verschiedene Personengruppen und Initiativen gegen rasch zunehmende Fehlentwicklungen im Wienerwald, die Initiative zu einem koordinierten Zusammenschluss gingen von Gablitz aus und befassten sich mit
■ zunehmender Zersiedelung und damit verbundenen kommunalen Finanzproblemen,
■ zunehmendem Verkehrsaufkommen, vor allem durch die Tagespendler,
■ Fragen der Mülltrennung und Müllentsorgung,
■ fragwürdiger forstwirtschaftlicher Nutzung (Monokulturen etc.),
■ mit übertriebenem Forststraßenbau, oft zusammen mit
■ übergroßen Materialdeponien im Landschaftsschutzgebiet,
■ mit der drohenden Vernichtung wertvollster Orchideenwiesen infolge drohender Aufforstung oder – mit zahlreichen drohenden Golfplatzprojekten auf solchen Wiesen.
Das Landschaftsschutzgebiet Wienerwald war und ist auch heute noch als vielschichtiges Nutzungsproblem eine Herausforderung für die Raumordnung und Raumplanung, mit deren Bearbeitung damals zunehmend die PGO (Planungsgemeinschaft Ost) befasst wurde. Große Wienerwaldtagungen in Gablitz, Klosterneuburg, Wien und Purkersdorf konnten mit Unterstützung der Medien das Problembewusstsein bei Behörden und der ansässigen Bevölkerung wecken. In hervorragender Zusammenarbeit mit der PGO kam es schließlich zur Unterzeichnung der WIENERWALD DEKLARATION 1987 mit Maßnahmenkatalog, unterfertigt von drei Landeshauptleuten, vom damaligen N.Ö. Landeshauptmann Ludwig zur bevorzugten Beachtung allen Landesdienststellen zugeleitet. Die Neufassung der WIENERWALD DEKLARATION 2002 wird für den neugewählten Vorstand richtungsweisend sein.
In der NÖN gab es dazu folgenden Artikel von Burkhard Weigl
„Sie hat das Zeug dazu“
NEUWAHL / Die Wienerwaldkonferenz hat eine neue Präsidentin. Umweltschützerin Birgit Kohlmaier-Schacht übernahm das Amt von Dr. Peter Fritz.
Die Wienerwaldkonferenz, die in den letzten Jahren als Zweigverein des NÖ Naturschutzbundes tätig war, ist wieder unabhängig und verordnete sich bei der Generalversammlung im Purkersdorfer Stadtsaal zusätzlich eine Verjüngungskur. Langzeit-Präsident Dr. Peter Fritz, der seit kurzem in Pension ist, kandidierte „auf ärztliches Anraten“ nicht mehr und schlug als Nachfolgerin die 40-jährige Umweltschützerin Birgit Kohlmaier-Schacht vor: „Sie hat das Zeug dazu.“
Kohlmaier-Schacht ist seit der Hainburg-Bewegung für den Umweltschutz aktiv tätig, betreute mehrere Jahre die Kommunikationsagenden des WWF (World Wide Fund for Nature) und vertritt die Grünen im Publikumsrat des ORF. Einstimmig wurde der Mitgliedsbeitrag mit „niedrigen 10 Euro“ festgelegt, „um viele neue Mitglieder zu gewinnen“. Ein interner Visions-Workshop soll über den Sommer die konkreten Ziele der Wienerwaldkonferenz formulieren.
Dem geplanten Biosphärenpark steht die WWK weiterhin grundsätzlich positiv gegenüber, obwohl die auf 31 Standorte verteilte „Kernzone“ nur 5,3 Prozent der Gesamtfläche umfasst, die „Pufferzonen“ sehr klein sind und die „Entwicklungszone“ mit 80 Prozent überdimensioniert erscheint. „Das ist ein Wirtschaftspark mit ökologischem Feigenblatt“ kritisierte Ulrike Kallinger vom Umweltforum Tullnerbach, doch Birgit Kohlmaier-Schacht sieht auf informeller Ebene noch Verhandlungsspielraum: „Aus Feigenblättern sollen Feigenbäume werden.“