Pressemeldungen zur Auftaktveranstaltung
Anmerkung: Leider hat auch das Zuwarten um eine Woche nichts gebracht. Hab ich es übersehen oder gab es tatsächlich von der offiziellen Wiener Seite keine einzige Stellungnahme zu dieser Veranstaltung? Wenn ja, warum?
NÖ Landeskorrespondenz, 2003-02-27
Podiumsdiskussion zum "Biosphärenpark Wienerwald"
Sobotka: Wienerwald soll Modellregion werden
Die Länder Wien und Niederösterreich haben entschieden, gemeinsam den "Biosphärenpark Wienerwald" einzurichten. Fragen zu diesem Thema standen heute im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion in der Burg in Perchtoldsdorf, an der Politiker und Experten aus den verschiedensten Bereichen teilnahmen. "Das Modell 'Biosphärenpark' der UNESCO ist das zentrale Instrument für den dauerhaften Schutz des Wienerwaldes. Das neuartige Konzept, das Schutz und Schonung der Natur bedeutet und sinnvolle Nutzung nicht ausschließt, scheint eine glückliche Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie zu sein", erklärte Umweltlandesrat Mag. Wolfgang Sobotka. Der Wienerwald, der zu 94 Prozent auf niederösterreichischem Boden liegt, ist das größte Naherholungsgebiet der Bundeshauptstadt Wien. Der "größte Stadtpark der Welt", die "grüne Lunge für Wien" werde durch dieses Modell geschützt. Mit diesem Schutzkonzept solle das verantwortungsvolle Nebeneinander von Natur und Mensch im ganzen Wienerwald gefördert werden. Durch den Biosphärenpark sollen wesentliche regionalwirtschaftliche und touristische Aktivitäten entstehen und dem Wienerwald eine neue Identität verliehen werden. Das große Ziel sei es, schon in wenigen Jahren bei der UNESCO um das Prädikat "Biosphärenpark" ansuchen zu können. Sobotka: "Die Anerkennung eines Biosphärenparks durch die UNESCO ist wie ein Gütesiegel und stellt eine zukunftsweisende Weichenstellung für einen einzigartigen Naturraum dar." Ganz wichtig sei es, die Menschen der Region einzubeziehen. Gespräche mit den 56 betroffenen Gemeinden hätte es schon gegeben.
Symposium "Biosphärenpark Wienerwald" in Perchtoldsdorf
LR Plank: Eine Region mit Zukunft
In der Burg Perchtoldsdorf fand heute das Symposium "Biosphärenpark Wienerwald" statt. "Zur Abklärung des künftigen Schutz- und Entwicklungskonzepts für den Wienerwald wurde von den Forstabteilungen der Länder Niederösterreich und Wien eine Machbarkeitsstudie erstellt. Das Ergebnis zeigt eindeutig, dass das von der UNESCO erarbeitete Biosphärenpark-Modell die beste Lösung ist. Seit 1. Jänner arbeitet das Biosphärenpark-Management, das von Wien und Niederösterreich installiert wurde", erklärte Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank in seinem Einleitungsreferat. Der Biosphärenpark sei im Gegensatz zum Nationalparkkonzept auf die Gesamtfläche umsetzbar und fachlich sinnvoll. Plank: "Der Biosphärenpark Wienerwald soll ein gelebtes Modell für wirtschaftliche und kulturelle Weiterentwicklung ohne Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage sein." Der Wienerwald sei einer der ökologisch und landschaftlich bedeutendsten Naturräume Österreichs, aber auch Naherholungsgebiet sowie Lebens- und Wirtschaftsraum tausender Bürger. Im Biosphärenpark werde ein verträgliches Miteinander von Mensch und Natur möglich sein. Die größten Herausforderungen seien Siedlungsentwicklung und Verkehr. Eine weitere Zersiedlung müsse gestoppt werden.
Die UNESCO startete bereits 1976 ein Schutzprogramm für Biosphärenparke und unterteilte diese in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen. Der Biosphärenpark Wienerwald soll eine Fläche von 105.370 Hektar mit dem Landschaftsschutzgebiet Wienerwald in Niederösterreich und dem Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel in Wien mit Ausnahme des Bisambergs umfassen. Weltweit gibt es bereits 411 Biosphärenparke in 94 Ländern.
Biosphärenpark soll Modellregion werden
Die Länder Wien und Niederösterreich haben entschieden, gemeinsam den Biosphärenpark Wienerwald einzurichten. Dieses von der UNESCO verliehene Prädikat soll den Wienerwald schützen und ihn als Kulturlandschaft und Erholungsraum erhalten. Ein Symposion in Perchtoldsdorf war der Auftakt zu den Detailplanungen.
Pflege für eine sensible Kulturlandschaft
Zersiedlung, steigendes Verkehrsaufkommen oder der Rückgang bei den Landwirten setzen dem Wienerwald zu. Der künftige Biosphärenpark soll gegensteuern. Er soll eine Modellregion sein, in der Naturschutz mit Regionalentwicklung zusammengebracht wird. Der Wienerwald ist eine Kulturlandschaft in der Wald und Wiesen eine ressourcenschonende Bewirtschaftungsform und Pflege brauchen. Dennoch sollen hier auch weiterhin Menschen leben, wirtschaften und den Erholungsraum nutzen. Dafür sucht man Partnerschaften, etwa auch in der Landwirtschaft kombiniert mit Öko-Tourismus, sagt der Manager des künftigen Biosphären Parks, Günther Loiskandl: "Landwirte, die sagen, ich will mir meine Wiesen weiterhin erhalten, ich will das Heu weiter nutzen, ich setze auf Menschen, die in den Wienerwald zum Reiten kommen wollen."
Wichtig ist der Kontakt mit Betroffenen
Ganz wichtig sei, die Menschen der Region einzubeziehen. Gespräche mit den 56 betroffenen niederösterreichischen Gemeinden und Wiener Bezirken haben schon begonnen: "Die UNESCO gibt hier eine gewisse Vorgabe, sie sagt, mindestens drei Prozent der Gesamtfläche sollte als Naturschutzvorrangfläche oder Kernzone ausgewiesen werden." Das große Ziel ist, schon in eineinhalb Jahren soweit zu sein, bei der UNESCO um das Prädikat "Biosphärenpark" ansuchen zu können.
Wienerwald: Planung läuft
Rund 105.000 Hektar Wienerwald sollen in Form eines Biosphärenparks nach UNESCO-Kriterien geschützt werden. Nach einer Machbarkeitsstudie beginnt heuer die Detailplanung, deren Auftakt am Donnerstag ein Symposium in der Burg Perchtoldsdorf war. "Seit 1. Januar arbeitet das Biosphärenpark-Management, das von Wien und Niederösterreich installiert wurde. Der Biosphärenpark soll ein gelebtes Modell für wirtschaftliche und kulturelle Weiterentwicklung ohne Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage sein", betonte Landesrat Josef Plank. Ein verträgliches Miteinander von Mensch und Natur sei möglich. Die größten Herausforderungen seien Verkehr und Siedlungsentwicklung. Das Symposium bot den zahlreichen Vertretern der Wienerwaldgemeinden durch Referate Einblick in bestehende Biosphärenparke sowie Ausblicke auf Chancen und Entwicklungen.
Dem ist nichts hinzuzufügen, lediglich die Größenordnungen: Während die
Kern- und Pufferzone bei großzügiger Auslegung über einen Anteil von maximal
20 Prozent der Flächen nicht hinauskommen, erstreckt sich die Übergangszone
auf mehr als drei Viertel der Flächen. Wenn diese tatsächlich ausgeklammert
bleiben bzw. in ihrer Definition unklar, können alle Maßnahmen nur
halbherzige sein!
SPI, 2003-02-25
Feurer: Droht endgültiger Ausverkauf unserer Wälder?
Öffentlicher Zugang zu Wäldern und Naherholungsräumen weiter erschwert
Bis Ende März müssen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union im Rahmen
der derzeit laufenden GATS-Verhandlungen melden, welche Bereiche
öffentlichen Eigentums sie zu privatisieren gedenken. Nicht nur öffentliche
Unternehmen oder Trinkwasserversorgungseinrichtungen laufen Gefahr
"ausverkauft" zu werden, auch unsere Wälder und damit wertvolle
Trinkwasserspeicher, drohen privatisiert zu werden. Hat die blauschwarze
Bundesregierung während der letzten Jahre bereits einen Teil der
Bundesforste an private in- und ausländische Unternehmen und Einzelpersonen
verkauft, so könnte es nun weitere Gebiete, die sich noch im öffentlichen
Eigentum des Bundes, von Städten oder Gemeinden befinden, treffen. "Hier
muss raschest die Notbremse gezogen werden. Einem Ausverkauf unserer
natürlichen Ressourcen und Naturschönheiten gehört ein Riegel vorgeschoben.
Wälder und Wiesen und damit auch wichtige Wasserreserven müssen im
öffentlichen Besitz bleiben. Im Fall eines weiteren Ausverkaufs droht die
Ausbeutung unserer Naturressourcen durch Unternehmen und Konzerne, eine
weitere Einschränkung des Zugangs zu Waldgebieten und Erholungsräumen sowie
eine massive Verteuerung der Trinkwasserversorgung", unterstreicht der
Umweltsprecher der NÖ Sozialdemokraten, LAbg. Werner Feurer, die drohenden
dramatischen Folgen.
In Niederösterreich sind einige Naturschätze, wie etwa der Wienerwald, die
Ötscher Tormäuer, der Dürrenstein oder das Hochkar im Besitz der
Österreichischen Bundesforste. "Schon ohne Verkauf von Waldflächen aus dem
Bestand der Bundesforste hat die Fläche der gesperrten Waldgebiete in den
vergangenen drei Jahren um 20 Prozent zugenommen. Dieser Entwicklung muss
Einhalt geboten werden, denn der Mensch darf nicht aus dem "Erholungsraum
Wald" ausgesperrt werden. Der freie Zugang zu unseren Wäldern muss auch
künftig gesichert sein", fordert Feurer.
SP-KTN, 2003-02-28
Wirtschaftskammer bestätigt Befürchtungen der SPÖ - Scharfe Kritik an Haider
und Pfeifenberger
Der Kärntner Umweltlandesrat Reinhart Rohr sieht die Befürchtungen der SPÖ
bestätigt, dass das neue Tarifmodell der Bundesforste bei Seen-Einbauten
massive Verteuerungen für gewerbliche Bäder vorsieht: "Das neue Tarifmodell
der Österreichischen Bundesforste AG bringt für die Tourismusbetriebe an
Kärntens Seen massive Preiserhöhungen", so Rohr. Auch die Wirtschaftskammer
Kärnten hätte dies heute bestätigt.
Der Umweltreferent wirft LH Haider und Tourismusreferent Pfeifenberger vor,
die Auswirkungen des neuen Tarifmodells verharmlost und dadurch dem Kärntner
Tourismus massiv geschadet zu haben.
Bundesforste sehen in WK-Klage Chance zur endgültigen Klärung
Der von der Wirtschaftskammer Kärnten eingebrachten Klage betreffend das
neue Entgelt-Modell an den Kärntner Seen sehen die Österreichischen
Bundesforste (ÖBf) gelassen entgegen. Sämtliche von der Wirtschaftskammer
laut Presseaussendung erhobenen Vorwürfe wurden seitens der Bundesforste
bereits vor Entwicklung des Entgelt-Modells überprüft. Im Zuge dieser
Prüfung wurde klar, dass die eingeschlagene Vorgangsweise rechtlich
einwandfrei und der Vorwurf der Ungleichbehandlung daher aus Sicht der ÖBf
unhaltbar ist. Dennoch verbinden die Bundesforste mit dem Gerichtsverfahren
die Hoffnung, damit eine objektive Bestätigung ihres Standpunkts zu
erhalten.
Zu den Vorwürfen von Landesrat Reinhart Rohr merken die Bundesforste an,
dass es eine im Jahr 2001 mit dem Land Kärnten geschlossene Vereinbarung
gibt. Diese beinhaltet unter anderem die so genannte "Härteklausel", womit
Einzellösungen für jene Betriebe gemeint sind, die durch das neue
Entgeltmodell wirtschaftlich überfordert sind. Das bereits vor einem Jahr
vorgestellte Entgeltmodell sieht für die marktorientierte Anpassung der
Entgelte eine Einschleifphase von 10 Jahren und eine maximalen
Jahreserhöhung von 8 Prozent vor.
Unser nächstes Netzwerk Wienerwald Treffen findet am 20. März 2003, 18.30
Uhr, in den Rathausstuben (Purkersdorf/Hauptplatz) statt. Zu Gast wird der
Anfang des Jahres bestellte Biosphären-Manager Mag. Günther Loiskandl sein.
Auch DI. Thomas Knoll (Büro für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung,
zuständig für die Natura-2000-Region Wienerwald/Thermenregion) hat sein
Kommen zugesagt.
GATS-Verhandlungen
Pachttarife an Kärntner Seen ...
Bundesforste-Presseaussendung, 2003-03-28
Termine