Purkersdorf Online

Zugunglück durch Sparen bei der Sicherheit?


LIB-Rundbrief 2004-05-13

Erste Stellungsnahme zum erneuten Zugunglück in Purkersdorf

Auf Anordnung von oben bei der Sicherheit gespart?

Umfassende Konsequenzen ziehen!

Zunächst soll allen, denen durch das Zugunglück Leid zugefügt wurde und wird, sowie ihren Angehörigen das Beileid ausdrücken. Weiters gilt es ausdrücklich den Rettungsmannschaften und den vielen spontanen HelferInnen und Helfern zu danken.

Beim Sehen der Bilder auf Purkersdorf-Online kann wirklich von Glück gesprochen werden, dass es nicht noch mehr Verletzte gibt. Was wäre gewesen, wenn beide Züge schneller untewegs gewesen wäre?

Ziemlich nahe beim jetzigen Unglücksort gab es auch vor etwa 3 Jahren ein mittleres Zugunglück. Es stellt sich die Frage, ob damals die Konsequenzen gezogen worden sind, wie sie Eisenbahnexperten vorschlugen Das Zugunglück in Purkersdorf bedeutet ohne Zweifel für unsere Region einen mentalen Rückschlag für den öffentlichen Regionalverkehr und den Bemühungen um dessen Verbesserung.

Wenn aus Fehlern gelernt wird, kann allerdings nun dieses Unglück Anlass für Sicherheits- und Qualitätsverbesserungen sein: Dies wird erst bei Vorliegen eines Untersuchungsberichts möglich sein. Entsprechend bisherigen Erfahrungen ist es aber durchaus nicht unwahrscheinlich, dass ähnlich wie bei vergleichbaren Eisenbahnunfällen die "Schuld" schnell bei einem einzelnen gefunden werden kann, ohne dass Änderungen im System vorgenommen werden.

Faktum ist, dass bei der ÖBB von oben und politisch diktiert bei Sicherheitsmaßnahmen oft drastisch "gespart" wird. Faktum ist, dass die Strecke Wien-St.Pölten keinen Vorrang beim Ersatz der uralten Garnituren hatte, obwohl sie eine der dichtest befahrenen Eisenbahnstrecken Österreichs ist.

Faktum ist, dass die Investitionsstrategie der ÖBB bezüglich Priorität nicht auf den Nahverkehr ausgerichtet ist.

Bei der Sicherheit darf es auch unter einer im Privatisierungswahn befindlichen Regierung keine Verschlechterungen mehr geben Die Investitionsstrategie der ÖBB muss hinsichtlich der Priorität auf den Nahverkehr ausgerichtet werden, da jahrzehntelange Investitionserfordernisse aufzuholen sind.

Den Opfern und Betroffenen des jetzigen Zugunsglücks sollte eine weitere psychologische Begleitung angeboten werden

Altverkehrsstadtrat
Josef Baum


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Letzte Änderung: 2004-05-13 - Stichwort - Sitemap