Purkersdorf Online

Ergebnisse GR-Sitzung


Bericht aus dem Gemeinderat vom 26.09.2006:

 

Sonnwendfeier mit dunklen Flecken

 

In einer Anfrage an den Bürgermeister zur Sonnwendfeier 2006 hat die Liste Baum & Grüne das Auftreten des Kameradschaftsbundes mit Totenehrung sowie das Absingen der Lieder „Ich hatt einen Kameraden“ und „Flamme empor“ kritisiert. Insbesondere die unmittelbare Verbindung dieses – unrühmlich geschichtsträchtigen – Liedguts mit der Bundeshymne anläßlich der Sonnwendfeier grenzt an historische und politische Geschmacklosigkeit.

 

Ein Auszug aus „Flamme empor“ (aus http://ingeb.org/Lieder/flammeem.html):

 

Rufe die Jugend zusammen,
Daß bei den lodernden Flammen
|: Wachse der Mut! :|

 

Leuchte, du flammendes Zeichen,
Daß alle Feinde erbleichen,
|: Wenn sie dich sehn!:|

 

Siehe, wir singenden Paare
Schwören am Flammenaltare
|: Deutsche zu sein! :|

 

Die Sonnenwende markiert schlicht den Beginn des astronomischen Sommers und ist als solche Anlass zu einem zutiefst lebensbejahenden und friedvollen Fest. Außer die unrühmliche Tradition verbindet die Sonnenwende nichts mit  Totenehrungen und martialischen Mutbeschwörungen!

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwende: Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die wiederentdeckten altgermanischen Sonnenwendfeiern offizielle Feiertage und in die Symbolik von „Volk, Blut und Boden“ integriert. Dies schadet ihrem Ruf teilweise bis heute.

 

Die Stadtgemeinde Purkersdorf könnte dazu beitragen, die beliebte Sonnwendfeier von diesem schlechten Ruf zu lösen. Seitens des Obmanns der veranstaltenden Sportunion Thomas Wanka wurde bereits Bereitschaft zu einer Neugestaltung der Sonnwendfeiern erklärt.

 

 

 

Projekt Kulturzentrum auf den „Pfarrgründen“

 

Der Bürgermeister berichtete vom Stand des Projektes. Neben den schwierigen Grundstücksbedingungen für eine vernünftige Verkehrslösung geht es auch um die Sicherstellung einer entsprechend räumlichen und funktionalen Trennung zwischen den Gemeindeeinrichtungen (geplant ist die Unterbringung etwa der Musikschule, eines Kindergartens und der Stadtbibliothek) und den Räumlichkeiten der Pfarre.

 

LIB&G forderten erneut eine klare Trennung ganz im Sinne des Grundprinzips der Trennung von Staat und Kirche ein, die sich unmissverständlich auch in den baulichen Lösungen niederschlagen muss.

 

Wir haben daher angeregt, schon vor Abschluss eines bindenden Baurechtsvertrages mit der Erzdiözese die wechselseitigen Nutzervorstellungen zu erheben  und die Grundfrage der baulichen Trennung von Beginn an als Grundbedingung einfließen zu lassen. Der Gemeinderat billigte diese Vorgangsweise.

 

 

 

Stadterneuerung Purkersdorf –

Stadtrat für „Stadtplanung“ Weinzinger glänzt durch Desinteresse

 

Während sich der Gemeinderat weiter mit der Agenda „Dorf- und Stadterneuerung“ befasste und ein Arbeitsübereinkommen mit der NÖ Landesregierung verabschiedete, zog es der zumindest thematisch zuständige Stadtrat für Bauwesen und Stadtplanung Weinzinger vor, der Gemeinderatssitzung fern zu bleiben.

 

Möglicherweise hinderte ihn Höheres, doch lehnte er auch schon im Vorfeld die Betreuung des Themenarbeitskreises Bauliches ab (ersatzweise nun betreut vom Leiter der Gemeindefinanzverwaltung Dkfm. Nöhrer).

 

Das fachliche Engagement von StR Weinzinger zeichnet sich offenbar vorallem durch konsequentes Desinteresse aus.  

 

 

 

Mayors for Peace -

Purkersdorf tritt der internationalen Kampagne „BürgermeisterInnen für den Frieden“ bei

 

Als ein Zeichen gegen weltweit wieder zunehmendes Rüsten und als ein Beitrag zur Deeskalierung der Welt ist der vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Beitritt unserer Stadtgemeinde zur Kampagne „BürgermeisterInnen für den Frieden“ zu sehen.

 

Die Anregung kam vom Gemeinderat unserer deutschen Partnerstadt Bad Säckingen. In Deutschland hat sich bereits eine beträchtliche kommunale Kampagne entwickelt. An die 250 Gemeinden und Städte (darunter Berlin) rufen bereits dazu auf, weltweit derzeit über 1.400 aus 119 verschiedenen Nationen. In Österreich sind wir erst am Beginn. Große Städte wie Wien und Salzburg haben sich bereits angeschlossen.

 

Purkersdorf unterstützt damit die Forderung „Atomwaffenfreie Welt bis 2020!“ und kann mit seinem Beitritt – schon mit der Ablehnung des Militärbefugnisgesetzes und der Protestfahne „pace“ gegen den Irakkrieg am Rathaus vielbeachteter Vorreiter –  wieder beispielgebend für andere österreichische Gemeinden und Städte sein. LIB&G haben daher beantragt, auch bei den Städtepartnern Göstling (Ö) und Sanary sur Mer (F)  die Unterstützung der Kampagne anzuregen. Der Gemeinderat fasste einen dahingehenden einstimmigen Beschluss.

 

GR Ingo Riß


AnfangZum Anfang der Seite
Letzte Änderung: 2006-09-29 - Stichwort - Sitemap