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Die Seiten der SPÖ sind nicht mehr aktuell und nur mehr aus historischen Gründen verfügbar! Unser Hauptplatz - Unser Purkersdorf! von Gemeinderat Michael Huber (SPÖ): michael.huber@spoe.atGemeinsam einen Weg und Lösungen suchen, mit dem Wissen und den positiven Gedanken, dass es Möglichkeiten gibt und die Situation nicht aussichtslos ist! 1. Zur Erfassung
der Situation
2.
Wirtschaft und Konsum: neue Ansprüche
3. Konzepte,
Gedanken und Lösungsvorschläge
1. Zur Erfassung der Situation a) Purkersdorf: Wohnen im Grünen - mitten in Wien Purkersdorf ist, wie z.B. auch Klosterneuburg, Ebreichsdorf, Baden oder Breitenfurt, eine sogenannte "Wien-Umland-Gemeinde". Dieser Umstand bedeutet, dass die Nähe zu Wien in kultureller, gesellschaftlicher aber speziell auch in wirtschaftlicher Hinsicht spürbare Auswirkungen auf unsere Wienerwaldstadt hat. Niemand wird leugnen, dass dadurch aber auch sehr viele Vorteile für Purkersdorferinnen und Purkersdorfer abzuleiten sind: sie können in Wien ins Theater, ins Museum, ins Kino oder ins Hallenbad gehen, sie gehen shoppen in den Einkaufszentren, haben ihren Arbeitsplatz in Wien oder schicken ihre Kinder in Wien in die Schule. Freundschaften und Bekanntschaften schaffen auch Verbindungen zu den EinwohnerInnen Wiens. So ist für eine große Anzahl der PurkersdorferInnen Wien ein, wenn nicht der Lebensmittelpunkt. Gleichzeitig profitieren PurkersdorferInnen aber auch von "ländlichen Atmosphäre" in Purkersdorf: Wohnen im Grünen und dennoch bloß 18 Minuten mit dem Zug bis zum Westbahnhof und nur weitere 15 Minuten bis zum Stephansplatz! b) Jung-Familien aus Wien in Purkersdorf Eigentlich seit Jahrzehnten aber speziell seit den 1980er Jahren - mit der Aufschliessung kostengünstiger Baugründe und der Schaffung günstiger Wohnungen - ist Purkersdorf ein Paradies für junge Familien geworden, die dem Großstadtleben in Wien entfliehen aber diesem gleichzeitig nicht ganz entsagen wollten. Purkersdorf hat sich da geradezu angeboten: ein junger, aufstrebender Bürgermeister (Karl Schlögl) mit engagierten Ideen, Planung der AHS, ein Wachstumsschub durch Wohnungsbau, ein revitalisiertes Zentrum - nur wenige niederösterreichische Städte haben in den 1980er und 1990er soviel in Lebensqualität und Aufschwung investiert wie Purkersdorf - und ein neues Bewußtsein für Natur und Ruhe, haben in Purkersdorf (und andere Umlandgemeinden) eine regelrechte "Gründerzeit" anbrechen lassen. Der physische Umzug der jungen Wiener Familien nach Purkersdorf bedeutete aber nicht gleichzeitig auch ein Vergessen alter Wurzeln und Gewohnheiten und ein sofortiges Umdenken und Einfügen in Purkersdorfer Verhältnisse. Ganz im Gegenteil, es trat das ein was jeder kennt der sich schon einmal mit einer neuen Umgebung anfreunden mußte/sollte: aus Gewohnheit, Trägheit oder auch Angst vor Enttäuschungen bleibt man den alten bewährten Strukturen verhaftet. So sind zwar in den letzten 10-15 Jahren die EinwohnerInnenzahlen in Purkersdorf kontinuierlich gestiegen, bei Festen, Veranstaltungen und traditionellen Ereignissen trifft sich aber weiterhin ein bekannter, "kleiner", familiärer Kreis. c) Dilemma: Schlafen in Purkersdorf - "Leben" in Wien Damit sind wir auch schon bei einem wichtigen Punkt angelangt, der für viele auch DER auschlaggebende Grund ist, weshalb Purkersdorf und speziell der Hauptplatz eine Durststrecke erleiden müsse. KritikerInnen sagen, dass es viele Leute gäbe, die bloß Purkersdorf zum Schlafen "ausnützen" würden, aber sonst nicht bereit wären sich einzubringen bzw. am "täglichen Leben" beizutragen. Diese Sicht der Dinge mag durchaus seine Berechtigung haben, denn von der Hand zu weisen ist sie nicht. Es sei aber gesagt, dass Purkersdorf diesem Umstand seinen wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Aufschwung zu verdanken hat. Außerdem: über kurz oder lang werden sich die Kinder der zugezogenen Wiener Familien ohnehin in Purkersdorf verwurzeln und einen neuen Trend einleiten. Der Bau der Schule, des Gesundheitszentrums und anderer Einrichtungen werden dieser Prognose verstärkt Nachschub leisten. Dazu aber noch später, denn es gibt auch noch einen anderen, in keinen Augen viel wichtigeren Grund, weshalb sich unter den derzeitigen Voraussetzungen in Purkersdorf kein florierendes Einkaufen im Zentrum entwickelt: 2. Wirtschaft und Konsum: neue Ansprüche a) Wien: Angebot im Überfluß - Konsumwut ausleben Wenn jemand Milch einkaufen geht, dann kauft er aus Gewohnheit oder Überzeugung eine bestimmte Marke meistens im nächstgelegenen Geschäft. Wer einen Fernseher, ein Spielzeug, eine Kamera, Kleidung oder andere Konsumgüter kaufen will, der möchte normalerweise aus einem großen und vielfältigen Angebot, möglichst ein Schnäppchen auswählen: wer bezahlt schon gerne mehr, wenns auch billiger geht? Dazu kommt noch, dass man in einem Einkaufszentrum gleichzeitig die Auswahl hat bei Gewand, Schuhen, Schreibwaren, Fernsehgeräten, Lebensmitteln und Einrichtungsgegenständen. Einkaufen als Erlebnis - Einkaufen als Beschäftigung und Freizeitgestaltung - schließlich geht man nicht nur der Befriedigung von Bedürfnissen wegen einkaufen, sondern auch des Einkaufens wegen! Wer läßt sich nicht gelegentlich von den Menschenmassen und der Konsumwut auf der Mariahilferstrasse mitreißen oder findet Entspannung bei Billard, Kino, Cafe und Einkaufen im Auhof-Center? Wer erledigt Weihnachtseinkäufe nicht gerne in einem Schwung: von Brettspielen über Küchengebrauchsgegenständen bis zu Kleidungsstücken? Wenn jemand glaubt, dass Purkersdorf, Baden oder Klosterneuburg in diesem "Konsum-Wettlauf" mit Wien mithalten können, dann ist das zwar ein holder Wunsch aber auch eine Verweigerung der Realität. Denn mit einer Mariahilferstrasse oder einer Shopping-City konkurrieren zu wollen, würde voraussetzen, dass man viel Geld in Aufbau, Werbung und Wettbewerb nach dem Motto "Besser - billiger - vielfältiger" investieren müßte und dennoch neben der "großen Schwester", Wien, immer Zweiter bleiben würde. Anders etwa in Tulln: weit genug entfernt von Wien und schier unbegrenzten Platz zur Ausdehnung in alle Richtungen. b) Wir leben in einer Konsumgesellschaft Hollywood, H&M, Sony, Mercedes, Ruefa: Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Jeder möchte sich heute seinen gesellschaftlichen Status heben mit Konsumgütern jeglicher Art. Damit sich auch jeder einen DVD-Player, Addidas-Schuhe und einen Tommy Hilfiger-Pulli leisten kann, hat die Ausbeutung der Dritten Welt als Billiglohnländer mit Kinderarbeit immer mehr zugenommen. Menschen müssen mit ihrem Geld aber heute haushalten und geben für einen Fernseher lieber weniger Geld, um noch finanzielle Mittel für einen CD-Player oder eine Thailand-Reise zu haben. Neben der Verbilligung der Konsumgüter durch die Auslagerung der Produktion nach Indien oder China, hat sich im westlichen Europa und speziell in Österreich auch ein große Mittelschicht gebildet, d.h. die Nachfrage ist mit der Ausweitung der Wohlstandsgesellschaft auf einen breiteren Personenkreis von selbst angestiegen. Da in Purkersdorf diese "wohlhabende Mittelschicht" stark vertreten ist, läßt dies Hoffnung für die Gewerbetreibenden in Purkersdorf aufkeimen und sie haben ja auch selber bei der Stadtmarketing-Sitzung von Josef Wanas festgestellt, dass ein positiver Punkt in Purkersdorf die "hohe Kaufkraft" sei. Solange es Werbung, Konkurrenzdenken, Imagedenken und Befriedigung durch Konsum in unserer Gesellschaft gibt, wird es "Geschäfte" geben. Unter dieser Voraussetzung kann der Hauptplatz eigentlich nur profitieren bzw. guter Hoffnung in die Zukunft schauen. c) Professionelles Marketing versus "Familienbetrieb" Einkaufszentren werden nicht von heute auf morgen von den Einkäuferinnen und Einkäufern akzeptiert und "gestürmt". Das Auhof-Center z.B. hat mehrere Monate negative Zahlen geschrieben und viele haben schon von Konkurs und Zusperren geredet. Während große Firmen diese Phase einkalkuliert haben und auch finanzieren können, haben kleinere Firmen oft keinen so "langen Atem". Breitgefächerte Werbung, Aktionswochen und Startvorteile aufgrund der Bekanntheit des Namens, aber auch professionelle Marketingstrategien und vielfach getestete Programme führen in der Regel auch den gewünschten Erfolg herbei. Ein Großteil der in Purkersdorf ansässigen Unternehmen, gemeint sind jene am Hauptplatz, sind Familienbetriebe. Die Geschäfte werden also von Idealisten geführt, die sich meist auf ihre eigene Erfahrung und ihre alleinige Entscheidung verlassen müssen. Professionelle Marketingstrategien scheitern an finanziellen Mitteln. Oft ist es aber auch so, dass bewährte Schemata in der schnellebigen und anforderungsreichen Zeit nicht mehr mithalten können: was in den 1980er ein gutes Konzept war, ist heute oft schon überholt. Natürlich kann es sich ein kleines, engangiert geführtes Unternehmen auch nicht leisten ein neues, aufwendiges Konzept zu erproben, denn ein Mißerfolg kann den Untergang bedeuten. Man muß ein Klein- oder Mittelbetrieb und ein weltweit agierendes Großunternehmen mit zweierlei Maß messen und kann nicht das selbe Know-How und finanzielle Potenz erwarten. Die Professionalität und das Engagement kann durchaus vergleichbar sein. Und das ist auch gut so: denn die Familienbetriebe
leben weniger von großen Marketingstrategien, als mehr von:
d) "Probleme" des Gewerbes in Purkersdorf Kurz zusammengefaßt:
Dazu kommt noch, dass es in Purkersdorf derzeit keine einheitliche Strategie gibt, hinter der die Gemeinde und alle Purkersdorfer Gewerbetreibenden stehen. Der Hauptplatz kann nur als Einheit gesehen werden und muß auch als solche "behandelt" werden. 3. Konzepte, Gedanken und Lösungsvorschläge a) Warum gibt es kein von der Gemeinde verordnetes Konzept? Derzeit gibt es kein Stadtmarketing-Konzept von der Gemeinde für den Hauptplatz. Warum nicht? Die Gemeinde kann Impulse geben z.B. mit Subventionen oder sie kann als Gesprächsleiterin auftreten und alle Beteiligten an einen Tisch einladen, eventuell kann sie auch Lösungen anbieten, wie sie es erst unlängst getan hat, als sie das WIFI, die Wirtschaftskammer und Stadtmarketing-Profi Josef Wanas eingeladen hat. Aber in Angriff nehmen und den Weg aus der Krise müssen die Gewerbetreibenden schließlich selber finden. Den Willen, das Engagement und die Motivation kann von der Gemeinde nicht verordnet oder subventioniert werden. Die besten Lösungen helfen nichts, wenn nicht ein fruchtbarer Nährboden vorhanden ist, in den der Samen gepflanzt werden kann. Das sei nur an jene KritikerInnen gesagt, die von der Gemeinde das ultimative Lösungskonzept erwarten. Betrachtet man die Tatsachen, dann müßte man eigentlich glauben, dass in Purkersdorf alles OK ist. Welche andere Wien-Umland-Gemeinde kann sonst innerhalb kurzer Zeit auf die Eröffnung eines 100-Mann-Betriebes, einer Schule, mehrere Wohnbauten, Kindergärten und eines Erlebnisbades verweisen? Die Stadtgemeinde Purkersdorf kann kein Konzept verordnen, aber sie kann das Umfeld und die Grundlagen aufbereiten und das hat sie bravourös gemacht: - Zentrale der Österreichischen Bundesforste
eröffnet im März: 100 Mitarbeiter
Das Umfeld ist geschaffen, die Vorzeichen stimmen und eigentlich gibt es keinen Anlaß negative Stimmung zu verbreiten. c) Negativ und totreden bringt gar nichts Neben allen Überlegungen zur Revitalisierung des Hauptplatzes, habe ich mir vorweg gedacht, dass die negative Stimmung die immer wieder verbreitet wird nicht sehr zuträglich ist, die Situation zu verbessern. Seit langer Zeit reden alle nur noch sehr negativ über den Hauptplatz. Ob das nun ein negatives Echo, eine negative Purkersdorfer Information, ein Gemeinderat der vom toten Hauptplatz spricht, ein Forumsteilnehmer der vom Sterben des ausgestorbenen Hauptplatz berichtet oder die Purkersdorfer Geschäftsleute selber sind, macht im Endeffekt keinen Unterschied. Es ist eine Sache über eine Situation zu berichten, um danach eine Umkehr dieser Situation herbeiführen zu wollen in dem man z.B. Lösungen anbietet, aber nur ständig schlecht zu reden hilft niemanden etwas. Wenn Purkersdorfer Politiker vom toten Hauptplatz reden, Gewerbetreibende den Hauptplatz als ausgestorben bezeichnen und meinungsbildende Parteizeitungen über die triste Situation am Hauptplatz berichten, dann darf es niemand verwundern, wenn niemand mehr am Hauptplatz einkaufen geht: wer geht schon gerne in einem "Dead District", in einem ausgestorbenen, toten Zentrum einkaufen. Je mehr man etwas totredet, desto mehr glaubt man schließlich selber an diese ausweglose Situation. Schließlich macht dann weder das Einkaufen noch das Verkaufen Spaß. d) Lösungsvorschläge und Gedanken zum Hauptplatz Meines Erachtens kann es ein Lösung nur geben, wenn folgende Punkte strikt eingehalten werden, bzw. angestrebt werden: 1. Mentale Stärkung und Selbstbewußtsein a) Positive Stimmung verbreiten
2. Kommunikation und interne Abstimmung a) "Lösungsgruppe" gründen
3. Externe Beratung a) Stadtmarketing-Expert/In und professionelle
Beratung
4. Man könnte doch.... a) vier Geschäftslokale gemeinsam in einschlägigen Publikationen anbieten, mit dem Hinweis, dass man diese Geschäfte unter speziellen Konditionen NUR an *ein Lebensmittelgeschäft, *ein Sportgeschäft, *ein Spielzeuggeschäft und an *eine Fleischerei gemeinsam vermieten würde; Ziel: bewußt machen, dass es sich lohnt in Purkersdorf ein Geschäft aufzumachen b) positive Werbung in überregionalen Medien machen - Ziel: Positive Stimmung machen c) Werbung in den Parteizeitungen machen d) immer und überall aufzeigen, dass Purkersdorf im Aufwärtstrend ist (ÖBf, AHS, Gesundheitsz.) e) neue Strategien versuchen, denn Konkurrenz mit Wien mit den selben "Waffen" wird ohnehin nicht möglich sein: z.B. "Purkersdorf: die KünsterInnenstadt mit Flair" oder "Galerien und Mode in Purkersdorf" oder "Sport- und Fitnessstadt Purkersdorf" oder "Gourmetfreuden in Purkersdorfs Gourmettempel" f) möglich wäre es auch Purkersdorf mit einer einzigartigen Sachen in der Region berühmt zu machen: z.B. "Wienerwald-Marathon" (zwei Wochen vor dem Wien-Marathon), oder Purkersdorf als Schulstadt bewerben, oder das Einkaufszentrum am Acotongrund architektonisch so gestalten, dass es etwas besonderes in der Region Wienerwald ist. Das Einkaufszentrum als architektonisches Merkmal von Purkersdorf. g) PurkersdorferInnen anregen in Purkersdorf einkaufen zu gehen Die Situation am Hauptplatz ist nicht aussichtslos und die Entwicklung (ÖBf, AHS...) der Stadt Purkersdorf ist sehr positiv. Denn z.B. mit dem Gymnasium wird sich der Lebensmittelpunkt der SchülerInnen zukünftig mehr nach Purkersdorf verlegen: sie werden dort einkaufen wo sie "groß" geworden und in die Schule gegangen sind. In diesem Zusammenhang wird es aber auch wichtig sein, die Jugendlichen auch in ihrer Freizeit an Purkersdorf zu binden z.B. mit dem Jugendzentrum. Die Lösung des sogenannten "Hauptplatzproblems", das durch mehrere äußere aber auch innere Faktoren bestimmt ist, wird auf jeden Fall nur gemeinsam zu finden sein. Wenn alle an einem Strang ziehen und es den Mut gibt, dass man sich auch auf externe Beratungen einläßt, aber auch bereit ist neue konzeptuelle und strategische Wege zu gehen, dann wird einem "belebten Hauptplatz" nichts im Wege stehen. Michael Huber
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