Marta Carolina Enriquez-Reinberg geboren in Chihuahua im Norden Mexikos, Architekturstudium in Mexiko, Arbeit als Architektin mit Ehemann Wolfgang im Büro REINBERG; Verheiratet, eine Tochter (11) |
Maria Parzer: Was sind Deine beruflichen Schwerpunkte?
Marta Reinberg: Einfamilienhäuser und Wohnungen mit ökologischem Schwerpunkt, früher in Mexiko habe ich auch Wohnungen gebaut, auch aber für einen anderen Kundenkreis es waren zum Teil wilde Siedlungen.
Hast Du Bautraditionen, -elemente aus Mexiko mitgebracht?
Wie ich alte Sachen betrachten und wie ich in Probleme reingehe.
Wichtig ist mir die Relation des Individuums mit seiner Gemeinde, wie der private Raum und die Umgebung an sich.
Was waren die wichtigsten Bauprojekte für dich?
Ich verliebe mich jedes Mal in die neue Aufgabe, ich habe ein Faible für einfache kleine Sachen.
Bei Einfamilienhäusern bestehen viele Träume, Illusionen, auch Vergangenheit, Erwartungen und Vorstellungen und Beziehungen, die übersetzt werden müssen ins Bauwerk.
Das Ökonomische ist es auch wichtig, dass die Leute es bezahlen können und sich für die Zukunft nicht sehr einschränken
Was ist ökologisches Bauen für dich? Das ist ja ein breiter Begriff.
Für mich ist nicht nur die Frage, welche Materialien verwende ich, sondern wie ich mit Ressourcen umgehe, der Versuch, den Menschen nicht in den Mittelpunkt zu setzen, sondern Teil eines Ganzen zu sein, wie kann ich das Projekt so sanft wie möglich in das Ganze einbinden.
Bauen ist auch etwas sehr Gewaltiges, es bedeutet auch zerstören und reinbrechen, Kreislaufe unterbrechen, um neue zu ermöglichen.
Zu Purkersdorf: Wie siehst du die Entwicklung der Stadt?
Purkersdorf ist eine begünstigte, eine reiche, eine freundliche Stadt, wir haben das günstige Klima, den Fluss, Wald.
Aber es gibt viele Ressourcen, die nicht respektiert worden sind, z.B. die Geschichte, die die urbane Struktur geprägt hat.
Was wäre anders zu lösen (gewesen)?
Der SPAR und das Gymnasium sind nicht richtig geplant worden, eine Plaza hätte entstehen können.
Wie ist es jetzt: Der Eingangshof vom Gymnasium schaut zum Ladebereich des Spar, der Spar schaut mit Rücken zum Gym, ein möglicher Hof, eine mögliche Hauptplatzverlängerung, eine Plaza endet in Werbeplakaten, das Rathaus schaut ins Niemandsland, dazwischen Autos, sehr prominent.
Bauen ist auch etwas sehr Gewaltiges. Ich verliebe mich jedes Mal in die neue Aufgabe. Zwischen Rathaus, SPAR und Gym hätte ein Platz entstehen können. |
Hätte man den SPAR zum Hauptplatz gedreht, wären zwei Pole entstanden, zwischen Spar und Bank Austria, eine natürliche Achse, ein Platz wäre dort entstanden und es hätten alle am Hauptlatz profitiert.
Meine Ideen:
Der Bauernmarkt und andere Märkte sollen nicht die Geschäfte versperren:
Die Stände sind vor die Geschäfte gestellt, dass eine enge Gasse entsteht,
die Geschäfte haben nichts davon, sind gesperrt, man hat z.B. Schwierigkeiten, das Papiergeschäft zu betreten, sie arbeiten gegeneinander.
Eine Erweiterung des Hauptplatzes:
zum Parkbereich zwischen Gemüseladen und Durchgang, eine Abteilung für den Bauernmarkt, die auch den anderen Teil des Hauptplatzes mit einbezieht (Bioladen, Buchladen), damit alle profitieren.
Die Autos müssen außerhalb bleiben, damit die Alten und Kinder gemütlich sich bewegen können.
Chancen, die sich jetzt bieten:
Eine bietet sich z.B. mit dem Altersheim, wir haben die Alten auf der einen Seite und die Jungen (Gym) auf der anderen Seite, aber sie müssen sich treffen können.
Was machen wir mit den Jugendlichen?
Vertan ist die Chance eines Platzes zwischen Gemeinde, dem Gym und Spar.
Aber zwischen dem 2. Provisorium, der Holzbrücke und der alten Villa (Fürstenberggasse) kann eine Freifläche als Platz zum Treffen, Skateborden usw. entstehen, ein bisschen abseits aber zentral, gut einbezogen wären der Fluss und der Zug.