Die Fahrgäste dumm sterben/ warten lassen?
Stellungnahme der LIB zur Betriebsstörung der ÖBB am Mittwoch
sowie Stellungnahme der NÖVOG
Am Mittwoch, 03.03.2004 kam es durch einen Oberleistungsschaden zwischen Hütteldorf und Unterpurkersdorf zu einem Chaos im Bahnverkehr und langen Warte- und Fahrzeiten. (laut mündlicher Information durch einen Oberleitungsschaden)
Die
Störung begann um ca. 16.15 Uhr und dauerte bis in die
Abendstunden.
Von den betroffenen Fahrgästen wurde hauptsächlich Kritik über fehlende Information geübt:
In
Hütteldorf warteten die Menschen von Beginn der Störung an
ca. 1 Stunde auf den Schienenersatzverkehr; in dieser Zeit gab es
keine Informationen, wann
und wie
die Fahrt fortgesetzt werden kann, außer der Ansage, dass die
U-Bahn benutzt werden soll, was für die Fahrtgäste nach
Purkersdorf und weiter westlich nicht wirklich hilfreich war.
Während des Schienenersatzverkehrs war es nur durch Mundpropaganda zu erfahren, welcher Bus als nächster fährt
Ab Unterpurkersdorf fuhren die Züge wieder:
aber die
Verwirrung darüber, ob der Zug jetzt überall hält
oder ob er als Eilzug geführt.wird...war groß und erst
nach einem längeren Hin und Her (einsteigen-aussteigen)
geklärt.
Der Ausfall von Zügen wurde z.B. am Westbahnhof nicht angezeigt (der Zug fehlte einfach auf der Tafel)
An Informationsdefizit litten auch Schaffner und die sonstigen ÖBB Bediensteten „an der Front“ da man offensichtlich auch sie nicht informiert hat.
Wir
haben eine Stellungnahme zu dem Vorfall und der fehlenden Information
von den ÖBB erbeten, aber keine bekommen.
Geantwortet hat die NÖVOG, die den öffentlichen Verkehr in Niederösterreich betreut (und die ÖBB für die Bereitstellung des Nahverkehrs bezahlt).
„....ungeachtet dessen laufen im Rahmen des Qualitätsmanagement zur Zeit Gespräche zwischen NÖVOG und ÖBB zum gegenständlichen Thema. Anlässlich des letzten Gespräches am 25.2.2004 wurde die zentrale Frage "Störmanagement" diskutiert. Von der NÖVOG wurde idZ kritisch angemerkt, dass diesbezüglich taugliche Richtlinien (Ersatzmaßnahmen wie eingeschobene Züge/Busse, zweckmäßige/"richtige" Informationen an die Medien bzw. in den Haltestellen/Zügen) fehlen. Bislang war der betroffene Kunde stark von den jeweils diensthabenden Mitarbeitern ("vor Ort") abhängig.
Die NÖVOG hat daher die ÖBB ersucht, diesbezügliche Konzepte, die auch praxistauglich sind, auszuarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr.
Andreas Juhász, NÖ Verkehrsorganisations GmbH (NÖVOG)
Kremser
Landstraße 5
3100 St. Pölten
Tel.: (02472) 360 990
Fax: (02742) 360 990-20
office@noevog.at
Als Gemeinderatsfraktion, die immer wieder Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel propagiert, sehen wir durch solche Vorkommnisse die Wirkung unsere Bemühungen zerstört und die Chancen auf eine Trendumkehr hin zum Pendeln mit dem Zug gering.
Die Stellungnahme der NÖVOG lässt immerhin hoffen!!!
☼Zu allererst ist eine umfassende und sofortige Information der Fahrgäste zu fordern, die ist nicht einmal mit Kosten verbunden, sondern erfordert durch das Wollen der Organisation und ein Ernstnehmen der KundInnen.
☼Die eine oder andere Geste, die zeigt, dass der ÖBB die Fahrgäste wichtig sind, wie z.B. die Ausgabe von Gutscheinen für Getränke in den Bahnhöfen wäre auch nicht übertrieben.
Das
würde das Warten erleichtern oder zumindestens dafür etwas
entschädigen (für einen Kaffeehausbesuch
müsste man allerdings erfahren, dass man z.B. eine Stunde warten
muss)
☼Natürlich ist auch zu fordern, dass der technische Standard so ist, dass solche Gebrechen mit großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen sind
maria parzer, LIB