Auch ÖBB-VD Schmidt distanzierte sich deutlich vom Regierungsentwurf, in dem er die Organisationsstruktur mit einer eigenen AG Infrastruktur Bau und Erhaltung kritisierte und betonte, dass dies mit dem ÖBB-Vorstand nicht abgesprochen worden war. Just das hatte der Rechnungshof auch kritisiert und keine Begründung dafür gesehen.
Gewerkschafter Androschin sah sich durch den Rechnungshof und Schienen-regulator in seiner massiven Kritik bestätigt, dass für die Dienstrechtsreform "Ausführungen hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen überhaupt fehlen und daher zu Lasten der Bediensteten ausgehen könnten. Gewerkschafter Androschin (zugleich AK-Vizepräsident Salzburg) bekräftigte die Streikbereitschaft der Eisenbahner.
Aufhorchen ließ der Schweizer Bahnexperte Horst Schaffer (u.a. Konsulent bei der SBB, Züricher Verkehrsbetriebe), der darauf hinwies, dass durch die "Zersplitterung der Verantwortung" in zu viele AGs, die dort agierenden Vorstände über Jahre mit einem "Selbstfindungsprozess" beschäftigt sein werden, und somit für den Kunden keinerlei Zeit hätten. Er schlug den Weg des Konsenses vor - auch die Schweiz habe Probleme mit der Bahnreform - dort sei es aber immer gelungen, Veränderungen im Konsens mit der Gewerkschaft zu erreichen. Andernfalls verliere das System Bahn überhaupt.
WIR SIND BAHN schließt sich dieser Auffassung an. Die Diskussion, die teils emotionell zwischen VD Schmidt und Eisenbahnern geführt wurde, lässt befürchten, dass bei einer Nichteinigung die Fahrgäste auf der Strecke bleiben werden. Eine aufgeblähte Organisationsstruktur mit zigAGs, mit sich selbst beschäftigte Vorstände (teils politisch gesetzt und nicht nach sachlichen Kriterien ausgewählt) und streikende Eisenbahner werden auf die Fahrgäste kaum Rücksicht nehmen.
WIR SIND BAHN fordert:
Für WIR SIND BAHN
Peter Haibach, Koordinator
Für NÖ:
Ing. Andreas Offenborn
Unsere Westbahn/ unsere Busse
Bundesland NÖ
Beethovenstraße 14
3011 Neupurkersdorf
(02231)66560 (auch Fax)
E-Mail: andreas.offenborn@elinebgtraction.at