Seit Mittwoch hat Purkersdorf einen weiteren Nahvervorsorger: den EUROSPAR
Die Geschichte des Grundstückes: durchaus wechselvoll
Nachdem es lange unbebaut war und im Eigentum der Fa. Rumpold stand, überlegte die Gemeinde, es zu kaufen und die AHS darauf zu errichten. Rumpold verkaufte aber schließlich nicht an die Gemeinde, sondern an die Immobilienverwertungsfirma ACOTON, die dann wiederum der Gemeinde den Grund für die AHS verkaufte (zu einem bedeutend höheren Preis als vorher verhandelt wurde); für die Schule wurde nur ein Teil geplant, auf dem Rest sollte ein großes Objekt mit Geschäften, Büros und Wohnungen errichtet werden.
Die Bebauung dieses Grundstückes und auch die geplante Brücke ("Rialto-Brücke") waren DAS zentrale Thema des letzten Gemeinderatswahlkampfes.
Aufgrund der Befürchtungen, dass dieses neue Zentrum dem alten gänzlich den Garaus bereiten würde, kaufte die WIPUR das Grundstück schließlich zurück.
Jetzt stehen dort ein Wohnblock und eben der SPAR.
Die Besonderheit ist, dass SPAR ein Baurecht auf 30 Jahre eingeräumt wurde, und zwar aus der Erwägung, das Grundstück für zukünftige Generationen als Baulandreserve im Zentrum zu erhalten.
Noch etwas Geschichtliches:
Bis 1997 gab es am Hauptplatz das Spar-Geschäft der Familie Fenböck (dzt. Elektro Wächter); Frau und Herr Fenböck sind den PurkersdorferInnen offensichtlich in guter Erinnerung, sie erhielten als Gäste der Eröffnung des Spar-Marktes den größten Applaus.
SPAR als Magnet für die Kaufkraft?
Das Zentrum von Purkersdorf brauchte dringend eine Erweiterung des Angebotes, wobei gerade ein Lebensmittelmarkt fehlte.
Wir hoffen auf eine Belebung auch für die anderen Geschäfte, weil mehr KundInnen Purkersdorf für ihren Einkauf wählen werden. Es gilt sie ins alte Zentrum zu locken.
Erfüllt die bauliche Umsetzung diesen Zweck?
Da gilt es einige Zweifel anzumelden:
Das Gebäude ist auf 3 Seiten geschlossen, ein ist offen (Glas, durchaus ansprechend, finde ich.
Die geschlossenen, „abweisenden“ Seiten sind zum Zentrum, zur Schule und zu den Wohnhäusern der Wintergasse und der Herrengasse hin, die „einladende“ Fassade ist zum Parkplatz hin.
Nicht gerade eine Einladung an die FussgängerInnen und nicht für die SPAR-KundInnen, nicht gleich mit dem Auto wegzufahren, sondern zum Hauplatz zu gehen.
Was gänzlich fehlt, ist eine Anbindung an das Zentrum in Form eines Fußweges (Promenade) entlang des Gablitzbaches.
Dieser Weg war eigentlich geplant, fiel aber offensichtlich dem Desinteresse des Bauherrn und des Architekten und dem mangelnden Verständnis für städtebauliche Zusammenhänge zum Opfer.
Wir meinen, er muss auf alle Fälle errichtet wird, damit das Projekt, in das die Gemeinde schließlich und endlich auch viel Geld gesteckt hat (z.B. Rückkaufsfinanzierung...) auch einen positiven Entwicklungsschub für das gesamte Zentrum bringt.
KURZ zum SPAR:
Ein Unternehmen im österreichischen Besitz:
Bei der Eröffnung sprach ein Manager davon, SPAR sei als Unternehmen im österreichischen Besitz auch ein Partner der heimischen Landwirtschaft und setze auf regionale Produkte.
Überzeugen konnten wir uns ohne Unterlagen nur davon, dass eine – wenn auch schmale Produktpalette an BIO-Lebensmittel angeboten wird und eine kleine, aber sehr begrüßenswerte Geste gegenüber dem Fairen Handel: es gibt ein Regal mit EZA-Produkten.
maria parzer