Bereits in diesem Herbst werden öffentliche Gebäude, wie Schulen, die Zentrale der österreichischen Bundesforste und mehrgeschossige Wohnbauten mit umweltfreundlich erzeugter Wärme versorgt.
Purkersdorf ist seit vielen Jahren bemüht, in ihrem Wirkungsbereich nachhaltigen Umweltschutz aktiv zu betreiben. Ein Schwerpunkt im Umweltbereich ist dabei die Umsetzung des von Österreich ratifizierten Kyoto-Protokolles.
Es verpflichtet zur Senkung anfallender Treibhausgasemissionen - CO2, Methan, Lachgas, sowie drei weiterer Insustrieabgase - bis 2012 um 13 Prozent, ausgehend vom Stamd 1990. Für Üurkersdorf bedeutet das in erster Linie die Reduzierung von CO2, einem Nebenprodukt bei der Erzeugung von Raumwärme, Verkehr und Industrie.
Die Stadtgemeinde Purkersdorf rechnet durch den Umstieg von Gas auf Biowärme aus Holz mit einer jährlichen CO2-Einsparung von 1.300 Tonnen. Das stellt einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von schädlichen Treibhausgasemissionen laut Kyoto-Protokoll dar.
Mit der so gewonnenen Wärme wird Wasser erhitzt und über ein isoliertes, zweirohriges Leitungsnetz zum Kunden transportiert. Die Abgase werden mit modernsten Filtern - Multizyklonfiltern, mechanische Entaschung, Rauschgasventilator, Rauchgaskondensationsstation - gereinigt.
Bereits in der kommenden Heizsaison, im Herbst 2003, werden öffentliche Gebäude, Volks- und Hauptschule, Kindertagesheim, die Zentrale der österreichischen Bundesforste, das Schloss, Rathaus und Stadtsaal sowie mehrgeschossige Wohnbauten mit umweltfreundlich erzeugter Wärme versorgt.
Hier wird die Wärmeleitung gelegt. Beginn der Bauarbeiten Juni 2003. Der genaue Bauzeitplan wird in der nächsten Ausgabe unseres Amtsblattes bekannt gegeben.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist der Bau des Biomasse-Heizwerkes in Purkersdorf. Als Aufstellungsort wurde das Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus, an der Kreuzung B1 Wiener Straße und B44 Tullnerbachstraße, gewählt.
Bauträger und Wärmelieferant ist die Firma Energiecomfort Energie- und Gebäude-management GmbH aus Wien. Planung, Errichtung, Finanzierung und Betriebsführung kommt aus einer Hand. Energiecomfort sorgt auch für Wartung, Inspektion und Instandsetzung, sowie für das Brennstoffmanagement. Ein 24-Stunden-Service - vom Heizwerk bis zur Wärmeübergabestation - sorgt dafür, dass alle ruhig schlafen können.
Erzeugte Wärmemenge aus Biomasse: 4.000 MWh pro Jahr Wärmebedarf aller an das Wärmenetz angeschlossener Kunden: 3 MW
Installierte Leistung im Kesselhaus:
1,0 MW | Biomassekessel |
1,15 MW | Spitzenlastkessel Gas (zur Abdeckung von Leistungsspitzen) mit neuester Brennwerttechnik |
Biomassebedarf: | 5.750 Schüttraummeter pro Jahr |
Netzlänge: | 1.500 Trassenmeter |
Fotos/Grafiken: | Energiecomfort, Wien (2) Schubert & Franzke, St. Pölten (1) Architekten DI Pluharz, DI Essl, Wien (1) |