Re: Genua geht uns alle an!
> Also es ist unerheblich wer Täter und wer Opfer ist?
Es ist keineswegs unerheblich wer Täter und wer Opfer ist. Was ich damit ausdrücken wollte ist, dass das Posting den Eindruck vermittelte, dass es besser gewesen wäre, der Polizist wäre tot.
> > > Insofern stellt sich mir die > > Frage, warum jener vermummte "Demonstrant" der mit seinen Kollegen auf > > ein eingekeiltes Polizeifahrzeug eindrischt jetzt als Märtyrer der > > gesamten Globalisierungsgegnerschaft (auch der friedlichen) hingestellt > > wird. > > Das Fahrzeug ist nicht Tot, der Demonstrant schon.
In dem Fahrzeug befanden sich Menschen, die Scheiben waren bereits eingeschlagen (soweit ich mich an die Bilder erinnern kann) und es wurde weitergeschlagen. Aber stimmt, entschuldige: es waren ja nur Polizisten. Abgesehen davon, dass ich noch nie in meinem Leben eine Waffe getragen habe, und dies auch nie tun werde, wüsste ich nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten hätte (was jetzt keine Entschuldigung für den Tod des Demonstranten sein soll)
> > > Was wollte er mit seiner Aktion erreichen, wollte er den > > friedlichen Demonstranten und deren Sache einen Dienst erweisen? Wenn > > die wirklich friedlichen Demonstranten diese Vorgehensweise gutheissen, > > dann haben sie die Bezeichnung "friedlich" nicht verdient. > > Bitte nicht falsch verstehen, aber die Diskussion um friedlich oder > gewalttätig erscheint mir gewaltig verlogen. Kein Mächtiger läßt sich > allein von 100.000 friedlichen Demonstranten beeindrucken.
Das heißt alle Donnerstagsdemos, Lichterketten, Kundgebungen udgl. waren völlig umsonst und werden völlig umsonst sein, es sei denn es gibt keine Ausschreitungen? Passt, zurück zum Gesetz des Dschungels, das was Du sagst gefällt mir nicht, also hau ich Dir eine auf die Schnauze, anders kann ich dich sowieso nicht beeindrucken - das kann es wohl nicht sein, oder?
Die Macht der > friedlichen Demonstration besteht in ihrer POTENTIELLEN Gewalt. Die > unglaubliche weltweite Resonanz der Ereignisse von Seattle, Prag und > Genua geht ja genau darauf zurück, dass 1. machtvolle Demonstrationen die > Breite der Ablehnung der neoliberalen Globalisierung gezeigt haben, und > das 2. die Ausschreitungen gezeigt haben welches > Radikalisierungspotential da drinn steckt. Die These, dass die > "radikalen" "gewaltbereiten Minderheiten" dem Anliegen der "friedlichen" > Demonstrationen schaden, dürfte von bürgerlichen Globalisierungsfreunden > kolportiert werden. Ich sehe das eher als unvermeidliche verschiedene > Facetten einer sehr breiten Bewegung.
Und worin bestand die unglaubliche weltweite Resonanz genau? Haben sich die Mächtigen von den Gewaltexzessen von Ihrer Linie abbringen lassen. Man hört nur von "ich bin erschüttert" und das nächste Mal treffen wir uns halt in kleinem Rahmen und dort wo uns niemand stören kann.
> > Ich gebe zu, ich kenne niemanden, aber es will mir nicht in den Kopf > > gehen, dass die Polizei Provokateure unterstützt und sich damit selbst > > der Verletzungsgefahr aussetzt. Aber bitte es könnte auch so gewesen > > sein, ich weiß es nicht. > > Die ersten Bomben der RAF wurden von einem Polizeispitzel gebaut, > ähnliche Beispiele gibt es unzählige. Die Annahme, dass die Gewalttaten > in erster Linie von Demonstranten ausgegangen ist, erscheint mir > jedenfalls mutwillig.
Aber auch nicht abwägig, oder? Es wurden genug Aufrufe im Internet kolportiert, oder war das auch die Polizei?
> > > Tatsache ist, dass die Gewaltexzesse voraussehbar waren, und auch die > > friedlichen Demonstranten blauäugig hineinmarschiert sind - was hat es > > gebracht? Die nächsten Gipfel werden in aller Abgeschiedenheit > > abgehalten und die Sache der Globalisierungsgegner ist keinen Schritt > > weitergekommen. > > Gratuliere > > Das unterstellt, dass die Sache der Globalisierungsgegner weiter wäre, > hätte es keine Ausschreitungen gegeben hätte. Eine Annahme für die es > keinerlei Indizien gibt.
Welche Indizien siehst Du, dass deren Sache weiter ist?