Re: für die Menschen ein Experiment versuchen
es ist immer wieder erfrischend des Schlagitweit's Beiträge zu lesen.
So lange selbige nicht Themen wie Korruption und Schattenwirt- schaft betreffen - da schlagt der Mann leider kräftig daneben ;-)
Alleine der Gedanke an asoziale Hartz'sche Methoden lässt mich schier erschauern. Schüttelfrost ist vergleichsweise wohlige Wärme.
Die Geister die der Genosse der Bosse rief bleiben hoffentlich jen- seits des Weißwurst-Äquators. Selbst die CSU ist ob solch Unfug nicht wirklich glücklich. Der Franz-Josef rotiert deshalb angeblich im Ehrengrab - nicht umsonst hat diese Partei in den bayerischen Landen auch Stimmen der Arbeiterschaft: weil sie wissen wo es ein End' hat mit dem Volksaussackeln.
Aber in Österreich grass(er)iert der soziale Ungedanke - (barten)stein- hart. Auspressen bis nichts mehr da ist. Trebern vergleichsweise vollgefüllter Schwamm.
Es bleibt zu hoffen, dass die SPÖ Kurs hält und sich nicht in solch' Sozialwahnsinn hineintreiben lässt!
Sowieso verwunderlich wieso Christen (die ja eigentlich die Nächsten- liebe irgendwo in ihren Büchern stehen haben) DIESE ÖVP wählen. Eine derartige soziale Kälte (und das bestätigen sogar eigene Leute wie Dinkhauser!) und einen solchen Trickreichtum (Graff) hat es in dieser Partei seit den unseligen (t)dollfuss'schen Zeiten nicht einmal an- nähernd gegeben.
Vor allem diese Unmenschlichkeit erschreckt, dass man den Armen in Österreich keine Verbesserung wünscht. Eine Ungeheuerlichkeit sonder- gleichen.
Gerade dass sie nicht sagen: "verrecken sollen sie!"
Und das ist sicher nicht die Meinung der ÖVP-Basis und -nochWähler.
Solange Schüssel, Grasser, Bartenstein und andere dem Kapital be- dingungslos verbundene Leute in der Partei führend sind sollte es eine Wahlniederlage - jenseits der acht Prozent - nach der anderen absetzen.
Der Mensch sucht soziale Geborgen- und Gerechtigkeit. Gusenbauer ist der Inbegriff dieser Politik. Wie weiland der Sonnenkönig Bruno I. Sie spüren, dass hier jemand ist der sie versteht und FÜR sie Politik macht.
Es sollte ihm auch ermöglicht werden!
Zumal es auch bezeichnend ist, dass die Mittelparteien von links und rechts (auch irgendwie mit Einverständnis der Basis) sich mit der SPÖ zusammengefunden haben um parlamentarische Vernunft durchzusetzen.
Angesichts der jetzigen Situation (und einer derartigen ÖVP) wäre es nicht verwunderlich wenn sogar links und rechts gemeinsam (!) ein Stück des Weges (C by Kreisky) mit dem Gusi mitgehen würden.
FÜR die Menschen Österreichs wäre das schon wünschenswert!
Und so weit erinnerlich haben wir hierorts sogar einen politischen Verbinder der für so ein (zugegeben gewagtes) politisches Experiment aktiviert werden sollte!
Korruption und Schattenwirtschaft ist nicht gegenstand dieses Thread. Dennoch möchte ich auf den neuen Korruptionsbericht verweisen, der gerade für Ö. im Bereich der öffentlichen Aufträge und der Parteienfinanzierung Handlungsbedarf aufgezeigt hat. Und ich bin sehr gespannt, ob der Eurofighter-U-Ausschuss Einschlägiges zutage fördert. Die Reaktionen der ÖVP legen die Vermutung nahe, dass hier ein Fundus zu bergen ist.
Ich möchte hier nicht nur bei unseren Differenzen verweilen. Ich sehe durchaus einen Fortschritt darin, wenn das überwutzelte Fürsorge- und Sozialhilfewesen durch ein Bundesgesetz mit REchtsanspruch abgelöst wird. Und leicht einig ist man sich in diesen Tagen darin, dass die Zeit schnell vergehen mögen, an denen wir noch die Schüssel-Clique ertragen müssen. Es ist verlorenen Zeit für Österreich, und die Regierung nutzt jeden weiteren Tag, um ihre Söldner in Ämter zu hieven und in Ministerien und unterstehenden Behörden das Postenkarussel in Schwung zu bringen. Jeder tag kommt dem Land teuer, den sie noch werken und weiter Schaden anrichten dürfen.
Deine/Ihre Hoffnung auf eine 3-er-Koalition halte ich für nicht durchführbar. Ich wünsche Gusenbauer viel Erfolg bei einer raschen Regierungsablöse (Minderheitsregierung) und hoffe auf ein visionäres Programm, mit dem er sich dann gleichzeitig für baldige Neuwahlen empfehlen kann. Doch meine Zuversicht auf eine visionäre SPÖ ist sehr begrenzt. Die Realität ist oft schneller.