Geplantes Bauprojekt Deutschwald direkt beim Biosphärenpark:
Gemeinde darf nicht Katze im Sack übernehmen:
Vor Genehmigung müssen jahrzehntelangen Umweltsünden auf Bau- und Zufahrtsareal erhoben und saniert werden
Wiese, die komplett verbaut werden soll
Worum geht’s es?
Auf einem großen Areal mit Wiese (siehe Foto) direkt am Kerngebiet des Biosphärenpark und in Rufweite des Erholungsgebietes Naturpark Sandstein Wienerwald sollen mehrere Objekte mit insgesamt 26 Wohnungen durch die Firma Immorent errichtet werden, obwohl der Platz aus vielen Gründen ungeeignet dafür ist (siehe letzte Aussendung : Großes Wohnbauprojekt geplant).
Mein Hauptanliegen ist die Stadtentwicklung: dies wäre der erste großvolumige Bau im Bereich Baunzen/Deutschwald und dieser große Bau hätte sehr negative Beispielwirkungen auf andere nichtzentrale Stadtteile. Denn es würden weit weg vom öffentlichen Verkehr und von Geschäften große Wohnbauten entstehen. Es würden viele Wege mit dem Auto anfallen um zur Infrastruktur von Purkersdorf zu gelangen. Die Deutschwaldstraße als Zubringer hat keinen Gehsteig, wird auch kaum einen in absehbarer zeit bekommen, und schon jetzt spielen sich gefährliche Szenen bei der Bewältigung des Verkehrs ab. Etwa jetzt bei der so zeitig beginnenden Dämmerung. Wollen wir hoffen dass nicht erst ein schlimmer Unfall wachrüttelt.
Hauptanliegen: Negative Beispielfolgen für Verkehr und Energieverbrauch
Ebenfalls ist geplant 52 PKW- Abstellplätze zu bauen, teilweise als überdeckte Carports, deren Dächer begrünt werden sollen. Der Kinderspielplatz wird gebaut, das in diesem Projekt derzeit noch enthaltene Schwimmbad wird aber eher nicht kommen. Das war ja auch nicht anders zu erwarten. Das Projekt ist von Anfang an ohnedies an defizitär zu beurteilen aber das ist nicht das Problem.
Der Abstand zur Grundgrenze Richtung Biosphärenpark soll 15 Meter betragen, dafür müsste aber voraussichtlich der Baumstand bis zur Grenze zum Biosphärenpark geopfert werden, der noch zum Grundstück gehört.
Naturpark Rehgehege mit Durchblick auf Wiese
Jahrzehntelange Umweltsünden auf dem Areal
Es sollte selbstverständlich sein, dass die jahrzehntelangen Umweltsünden auf dem Areal vor dem Bau saniert werden müssen. (Öl ist da wahrscheinlich im Erdreich - ich hab die Öllacken dort immer wieder selbst gesehen, als ich dort in der Nähe eine Zeit gewohnt habe - und hätte das – selbstkritisch betrachtet - damals eigentlich den Rechtsweg zuführen sollen).
Absehbar ist somit, dass die Sanierung der derzeit desolaten Straße, welche hauptsächlich auf die Benützung durch die Firma B. zurückzuführen ist, hohe Kosten verursachen werden. Die komplette Sanierung muss insbesondere als Vorbedingung für die vom Heimgartenverein angestrebte Übernahme der Zufahrtsstraße durch die Gemeinde gelten (derzeit ist die Straße im Eigentum der Heimgartensiedlung und des Transportunternehmens) Denn genau dort dürften die meisten Umweltsünden geschehen sein. Und gleich daneben ist auch eine Rustikal-Tankstelle mit ziemlichen Kosten stillzulegen.
Unkalkulierbare Kosten für die Sanierung
Diese Woche soll es weitere Gespräche mit dem Bürgermeister geben.
Es spricht zwar grundsätzlich nichts gegen die spätere Übernahme der Straße durch die Gemeinde, doch kann dies NICHT JETZT, sondern erst NACH ERFOLGTER KOMPLETTSANIERUNG DES AREALS erfolgen.
Aufgrund des offensichtlichen jahrzehntelangen Versickerns von Öls und möglicherweise anderer umweltschädlicher Stoffe genau auf dem Areal der geplanten Zufahrtsstraße muss dass vermutlich kontaminierte Erdreich zunächst auf jeden Fall untersucht und dann wahrscheinlich breitflächig abgetragen und als Sondermüll entsorgt werden. Sollte dies nicht gemacht werden, kommen bei einer Straßenübernahme durch die Gemeinde UNKALKULIERBARE FINANZIELLE RISKEN auf die Gemeinde zu.
Keine unüberlegten Zusagen zulasten von Steuergeldern!
Im übrigen dürfte nicht klar sein, wer für die kompletten Sanierungen , insbesondere der unsichtbaren Altlasten wirklich zahlen wird, das Transportunternehmen, Immorent, oder bei Unklarheiten doch die Gemeinde?
Es ist auch schwer vorstellbar, dass die Heimgartensiedlung angesichts der Zustände vor einer Komplettsanierung irgendeine fixe Zusage geben wird.
JedeR kann sich übrigens bei einer Fahrt in den Heimgarten entlang der Zufahrtsstraße leicht einen ersten Augenschein verschaffen, und wird bei näherer Erkundung des Umweltzustands (insbesondere Schrotthalden und versickernde Schadstoffe) sich sicher wundern, dass so etwas möglich ist und wie eine derartig beeinträchtigte Umwelt dort so lange möglich sein konnte.
Weitere Kosten für neue Brücke – und kaum Ersatzbrücke möglich
Die bestehende kleine Holzbrücke ist zu schmal für dieses Projekt. Sie müsste für die Vielzahl der Benützer unbedingt verbreitert werden.
Die Stadtgemeinde, als Eigentümer dieser bestehenden Brücke ist deshalb entsprechend europäischer Richtlinien angehalten, diese angesichts dieser geplanten Bauten durch eine Stahlbetonbrücke zu ersetzen. Die Erneuerung ist erst nach Bauende geplant. Es stellt sich aber die Frage, wo eine Ersatzzufahrt (Ersatzbrücke) für die Zeit der monatelangen Bauarbeiten hergestellt werden kann bzw. ob bei Nichtzustandekommen einer Ersatzbrücke dies auch die Firma Immorent im Interesse Ihrer Wohnungseigentümer bedacht hat. Die einzige Zufahrt über das Areal von Moder-Sommer ist jedenfalls derzeit nicht absehbar (Die "Sommerwiese" wurde einer Stiftung zugeführt, deren Nutznießer über Europa verteilt sind ). D.h. es würden 26 Wohnungen gebaut, die für 52 Fahrzeuge erst recht für eine nicht unbeträchtliche Zeit dann keine Zufahrt haben.
Das Projekt ist leider auch so geplant, dass der Schnittpunkt der engen und steilen Straße von der Genossenschaft Heimgarten und der Ein- Ausfahrt der Wohnhausanlage an einem denkbar schlechten Punkt gewählt ist bzw. ist das nicht anders möglich, da der Verkäufer des Areals das für ihn verbleibende Grundstück (Privatwohnhaus und umliegendes Kleingrundstück) nicht mehr schmälern möchte. Jeder, der Einsicht in dieses Planungsdetail nimmt, wird zum gleichen Schluss kommen: Das geht so nicht!
Lageplan
Baumfällungsgenehmigungen notwendig?
Wie angeführt, müsste ein beträchtlicher Baumstand an der Grenze zum Biosphärenpark geopfert werden, um das derzeitige Bauprojekt zu verwirklichen. Zu fragen wäre, ob dazu allfällig notwendige Fällungsgenehmigungen vorliegen.
Umdenken im Eigeninteresse von Immorent angebracht
Die Immorent hält am Bauprojekt fest, obwohl es negative Fachgutachten hinsichtlich Zweckmäßigkeit auf grund all der Bau-, Raumordnungs- und technischen Problemen dazu gibt, und diese Immorent auch bekannt sind. Ein Umdenken wäre jedenfalls im Eigeninteresse der Firma angebracht
Mit ökosolidarischen Grüßen
Dr. Josef Baum
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