Netzwerk 2002-04-10 Teil 1
NETZWERK.WIENERWALD
Protokoll Arbeitstreffen vom 10.4.2002 Teil 1
Wienerwald Millennium
Mittlerweile sind mehr als 300 Veranstaltungen im Terminkalender
eingetragen, die Erreichbarkeit dieser Liste ist allerdings nach wie vor
nicht einfach. Die Internetadresse
www.wienerwald.info funktioniert
(rechtliche Schwierigkeiten?) noch immer nicht, die Ausweichadresse
www.millennium-wienerwald.at führt zu tiscover und hilft auch nicht wirklich
weiter. Also muss die Kurdirektion Baden kontaktiert werden (Millenniumsbüro
in der Kurdirektion Baden, 2500 Baden, Brusattiplatz 3, Tel 02252/22600-614,
Fax 02252/80733, E-Mail:
woeber@baden.at).
Biosphärenpark
Betreffend Machbarkeitsstudie findet eine Pressekonferenz der beiden
Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich statt (2002-04-12).
Siehe dazu
erste Stellungnahme
samt Pressespiegel.
Im Zusammenhang mit einer unklaren, zukünftigen Schutzkategorie gab es
einige Wortmeldungen betreffend derzeit großflächig zu beobachtender
Schlägerrungen. Nachfolgend Auszüge aus einem Beitrag von Peter Samec in der
aktuellen Ausgabe der Zeitung des Umweltforums Pressbaum:
Wienerwald auch morgen noch ?
Durch die Feierlichkeiten zum Millennium ist der Wienerwald auch in den
Blickwinkel der Politiker gerückt - die Chance, einen Schutzstatus zu
schaffen, der weit ins dritte Jahrtausend reichen sollte.
Nationalpark oder Biosphärenpark ?
Die Politik ist aufgerufen, die für unseren Wienerwald beste und
nachhaltigste Strategie zu entwickeln, um dieses Naturjuwel auch künftigen
Generationen zu erhalten. Wichtig wird auch sein, wie gut es gelingt, die
hier lebende Bevölkerung in den Schutzprozess einzubinden.
Zur Zeit rege Baumschlägerrungen !
Zur Zeit finden im Wienerwald vielerorts Schlägerrungen statt. Fast möchte
man den Eindruck gewinnen, dass noch schnell versucht wird, möglichst viel
Holz zu gewinnen, bevor ein möglicher Schutz geschaffen wird, der dann
Flächen außer Nutzung stellt oder Nutzungseinschränkungen mit sich bringt.
Dass dabei die so typischen Rotbuchenbestände einer kahlschlagartigen
?Naturverjüngung? weichen müssen, schmerzt im Millenniumsjahr besonders.
Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird es ein leichtes werden, einen
50-jährigen Nutzungsstop zu erreichen - in diesem Zeitraum wird dann sowieso
kein Holzeinschlag erfolgen können, weil keine ertragreichen Altbäume mehr
da sind! Daher:
- Sofortiger Nutzungsstop in den möglichen Kernzonen eines zukünftigen
Nationalparks oder Biosphärenparks.
- Nachhaltige und schonende Waldbewirtschaftung im übrigen Gebiet.
- Schnelle Planung und Umsetzung des künftigen Schutzstatus.
Evaluierung Wienerwald - Deklaration
Prof. Dr. Werner Katzmann informiert uns, dass unter Federführung der PGO
die Bildung von Arbeitskreisen zu den einzelnen Themenbereichen erfolgte
bzw. innerhalb dieser Tage erfolgt. Dr. Fritz wird sich diesbezüglich mit
DI. Pozarek in Verbindung setzen und ihn insbesondere auch zu unserem
nächstes Treffen einladen. Inwieweit sich dieser Auftrag mit der
Machbarkeitsstudie Biosphärenpark/Nationalpark überschneidet und/oder
ergänzt ist für uns derzeit nicht eruierbar.
Es geht jedenfalls darum eine Zukunftsstrategie zur Erhaltung und
Bewusstmachung des ökologischen Wertes des Wienerwaldes zu finden.
Geändertes Freizeitverhalten, aber vor allem die Änderung in den land- und
forstwirtschaftlichen Strukturen lassen uns die "Urbevölkerung" verlieren.
Damit verändert das gesamte System kontinuierlich sein Gleichgewicht (bzw.
seine Schwerpunkte um das Gleichgewicht zu halten). Angeführt muss hier
einmal mehr unser Dauerthema Zersiedelung werden. Nicht zuletzt darauf ist
die stetige Veränderung des Wasserhaushaltes zufolge Versiegelung
zurückzuführen. Dies wiederum kann gerade für die den Wienerwald in vielen
Regionen prägenden Buchenbestände negative Auswirkungen zur Folge haben.
Wienerwaldtreffen der Grünen
Mag. Sepp Wimmer berichtet vom Wienerwaldtreffen der Grünen. Anfang Juni
wird eine Enquete (voraussichtlich am 6.Juni in Klosterneuburg) stattfinden.
Nachfolgend eine Übersicht über geplante Themenkreise:
- Forderungen zum Birüfung der Nationalparkoption
- Forcierung von Öko-Landbau, umweltgerechter Waldnutzung (FSC),
Naturwaldreservaten
- Schutz der Wiesen (Heubörse Wienerwald)
- Forcierung einheimischer Hecken und Gehölze
- Sanfter (Ausflugs-)Tourismus
- Radwegenetz für Freizeit- und Berufsverkehr
- Ausbau öffentlicher Verkehr, z.B. Bahn & Rad
- Dokumentationszentrum (Kahlenberg)
- Ausgewiesene Siedlungszonen
- Strenge Widmungskriterien
- Rückwidmungsfonds
- Flussrenaturierungen und Rückbau
- Förderung von Niedrigenergiehäusern und Abfallvermeidung (z.B. durch
Pilotprojekte)