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Nationalpark für den Wienerwald!


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EIN MANIFEST FÜR DEN WIENERWALD

Umwelt- und Naturschutzorganisationen fordern Nationalpark im Wienerwald

Wien, am 24.9.2002 - Einen Nationalpark im Wienerwald fordern Naturschutzorganisationen und regionale Initiativen in einem gemeinsamen Manifest von den Landeshauptleuten Erwin Pröll und Michael Häupl. Die Länder Niederösterreich und Wien feiern heuer mit einer Reihe von Veranstaltungen die erste urkundliche Erwähnung des Wienerwaldes vor 1000 Jahren und haben verstärkte Schutzmaßnahmen angekündigt. Die Organisationen und Initiativen - von den Naturfreunden bis zur Plattform SOS Lebensraum Süd - fürchten allerdings, dass der Naturschutz im aktuellen Diskussions-prozess nicht ausreichend berücksichtigt wird. Mit dem Manifest haben sie nun gemeinsam Mindest-standards für den Wienerwald definiert. "Unser Prüfstein für die Politik ist ein Nationalpark auf mindestens zehn Prozent der Fläche des Wienerwaldes, alles andere ist zu wenig", so Dr. Marga Hubinek, Stiftungsratspräsidentin des WWF.

Anlässlich des Millenniums haben die Länder Niederösterreich und Wien eine Grobstudie zur Einrichtung eines sogenannten Biosphärenparks sowie die Überarbeitung der Wienerwald-deklaration von 1987 beauftragt. "Beides sind erfreuliche Maßnahmen, die große Erwartungen geweckt haben. Allerdings gibt der Diskussionsprozess Anlass zur Sorge, dass letztendlich keine ernstzunehmenden Schutzmaßnahmen verwirklicht werden können", fürchtet nicht nur Dr. Peter Fritz beim Alpenverein / Naturschutz für Niederösterreich und Wien zuständig: "Biosphärenparks sind keine gesetzlich geregelten Schutzkategorien und daher nicht ausreichend, um aktuelle Bedrohungen wirksam und auf Dauer abzuwenden".

Doch Bedrohungen gibt es viele - von Zersiedelung über Intensivierung der Forstwirtschaft bis hin zu Steinbrüchen. DI Bernd Skyva vom Naturschutzbund: "Derzeit müssen Initiativen wie `Schöffelverein´ oder `Plattform SOS Lebensraum Süd´ ständig Feuerwehr spielen, um weitere Zerstörungen zu verhindern - mit wechselndem Erfolg. Die Politik ist aufgerufen, endlich einen großen Schritt für den Naturschutz zu setzten."

Auch für die österreichischen Naturfreunde wird bei einem Biosphärenpark zu wenig auf die Natur- und Umweltbildung eingegangen. DI Gerald Plattner: "Ein Nationalpark hat die Interessen des Naturschutzes und der Erholungssuchenden zu verbinden. Bei anderen Schutzkategorien ist das nicht so eindeutig vorgesehen." Es sei daher notwendig, auf etwa 10% der Fläche des geplanten Biosphärenparks einen Nationalpark einzu-richten. Mag. Renate Ott, Sprecherin der `Wienerwaldkonferenz´: "Im Biosphärenpark werden wir weiterhin nur als Bittsteller für die Natur auftreten. Ganz entscheidend ist jedoch, die ökologisch wertvollsten Kernzo-nen bedingungslos zu schützen. Dieses Ziel ist nur im Rahmen eines Nationalparks erreichbar". Dr. Dieter Armerding, Gründungsmitglied der Wienerwaldkonferenz ergänzt: "Die Politik muss endlich Nägel mit Köpfen machen".

Für heuer erwarten sich die Organisationen und Initiativen eine politische Entscheidung sowie die Einrichtung einer Planungsstelle für den National- und den Biosphärenpark. DI Monika Iordanopoulos-Kisser vom Netzwerk Wienerwald: "Wenn die Politik hier mit den Menschen in den mehr als 50 Anrainergemeinden zusammenarbeitet, schaffen wir gemeinsam einen Meilenstein für den Wienerwald!"

Bilder gibt´s unter www.wwf.at/News/downloads

Information: Birgit Kohlmaier-Schacht, 0676/31 13 313 und

http://www.wwf.at/Projekte/wald/wienerwald/
http://www.purkersdorf-online.at/netzwerk/
http://195.202.173.69/soslebensraum/
http://www.naturfreunde.at
http://www.naturschutzbund.at
Das Manifest für den Wienerwald

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