Purkersdorf Online

Hohe Feinstaubbelastungen in Purkersdorf


Rundbrief J. Baum 19.2.2005

Hohe Feinstaubbelastungen in Purkersdorf verlangen Maßnahmen? Was ist zu tun?

Mit Beginn der hochwinterlichen Kälteperiode kam es österreichweit zu sehr hohen Feinstaubbelastungen. Am 5. Februar stiegen auch in Purkersdorf die Belastungen an Feinstaub beträchtlich an. Der Höchststand wurde am 10. Februar erreicht. An diesem Tag wurde in Purkersdorf eine Durchschnittsbelastung (Tagesmittel) von 112 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und eine Höchstbelastung von 166 gemessen - bei einem Grenzwert von 50 zwischen 5.2 und 13.2 wurde in Purkersdorf der Grenzwert an 8 Tagen überschritten. Im ganzen Jahr 2004 wurde der Grenzwert 13 Mal überschritten.

Ab heuer soll der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm nur mehr maximal 30 Mal pro Jahr überschritten werden dürfen.

Weitere Infos auf Purkersdorf-Online - Feinstaub

Auf Wunsch sende ich auch zu Vergleichszwecken auch Tabellen mit Werte anderer NÖ-Meßstellen und Grafiken zu.

Ursachen

Vermehrten Staubemissionen sind zunächst durch den erhöhten Energiebedarf während der Kältewelle hervorgerufen gewesen. Dazu kommt die Feinstaubbelastung aus dem Kfz-Verkehr: aber nicht nur die Rußpartikel aus Dieselmotoren zählen hier. Auch Reifen- und Kupplungsabrieb, Splitt und Straßenstaub tragen dazu bei. Gegen letztere können auch die oft Partikelfilter nichts ausrichten. Verstärkt wurde das Ganze Laut Experten des Landes "durch eine austauscharme Wetterlage und vermutlich durch Inversionen, die den sonst üblichen Verdünnungsvorgängen in der Atmosphäre stark entgegenwirken."

Allerdings war das Verkehrsaufkommen war in diesem Zeitraum wegen der Energieferien etwas geringer als üblicherweise, d. h. diese Werte hätten bei einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen leicht noch höher sein können.

Aufgrund der Besonderheit der Überschreitungen der Grenzwerte wurde die Zentralanstalt für Meteorologie vom Land zur näheren Untersuchung dieser Ereignisse beauftragt.

Greenpeace kritisiert Messungen

Mit Kritik an den Feinstaubmessungen in Österreich hat sich kürzlich Greenpeace zu Wort gemeldet. Bei Kontrollen in Wien und Umgebung, welche die Umweltschutzorganisation selbst durchgeführt hatte, hätten sich höhere Konzentrationen an belastendem Staub in der Luft gezeigt. Greenpeace will nun im Rahmen einer Messtour Orte in ganz Österreich auf ihre Feinstaubbelastung hin überprüfen.

"Nasen und Lungen richten sich nicht nach der Ö-Norm", kommentiert der Greenpeace-Experte Westerhof. Und: "Die amtlichen Zahlen verschleiern, was wir tatsächlich einatmen müssen". Denn es werde in 3 Meter Höhe und nicht in Kopfhöhe gemessen. Hohes Gesundheitsrisiko

Feinstaubbelastung sind laut VCÖ mit etwa 2.500 Todesfällen jährlich schon die dritthäufigste Todesursache in Österreich hinter Rauchen (12.000) und Alkohol (8.000), so Greenpeace. Durch die feinen Partikel könnten Asthma, Bronchitis und Lungenkrebs ausgelöst werden.

"Der Feinstaub des Straßenverkehrs ist deshalb so gesundheitsschädlich, weil er sich in hoher Konzentration in Atemhöhe befindet. Der Verkehr ist die Ursache, dass wir uns in einer Staubwolke befinden, wenn wir auf der Straße fahren oder gehen. Der vom Hausbrand und der Industrie verursachte Feinstaub wird uns nicht ins Gesicht geblasen. Die Menge ist höher, die gesundheitsschädliche Konzentration jedoch deutlich geringer", erklärt VCÖ-Experte Rauh die Unterschiede.

In Purkersdorf ist die Messstelle in Neupurkersdorf. Es ist zu erwarten, dass in den Verkehrsstaugebieten im Zentrum die werte auch deutlich höher sind.


Wiener Grüne: Informationsveranstaltung zu Feinstaub

Bei dieser Informations- und Diskussionsveranstaltung wollen wir über die fachlichen Grundlagen zu der Thematik informieren und die politischen Rahmenbedingungen dazu abstecken.

Kurzreferate von

Donnerstag 24.2.2005, 18:00 Grünes Haus, Lindengasse 40, großer Saal


Was ist gegen den Feinstaub zu tun?

Liste Baum und Grüne treten seit längerem für eine Wende in der lokalen Energie- und Verkehrspolitik ein:

Natürlich ist - so weit möglich - auch die baldige Entfernung des Wintersplitts nach dem Ende der Schneeperiode wichtig.

Wir gehen z. B. ein 2. Biomasseheizwerk konkret an

Dabei sind nicht Lippenbekenntnisse, sondern das tatkräftige Überwinden vieler Hindernisse gefragt. Was ein zweites Biomasseheizwerk betrifft, haben wir schon für einen großen Genossenschaftsbau Gespräche mit Experten geführt. Ein positives Beratungsgutachten liegt vor und wir hoffen auch auf die aktive Unterstützung des Bürgermeisters und der Verwaltung.

Josef Baum
02231 64759


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