Re: Hortbeiträge
Lieber Observer!
Nun, wenn mir mein Telefonanbieter zu teuer wird, dann wechsle ich; detto bei Strom, Versicherungen,....
Aber um das ging es mir eigentlich nicht. Es ging ja um einen Vertragspartner, auf den Du angewiesen bist, zu dem Du eigentlich keine Alternativen hast. Und da gibt es in der Rechtsordnung eines zivilisierten Landes wie Österreich noch immer so etwas wie den Vertrauensgrundsatz, wenn der Anbieter die öffentliche Hand ist. Also nochmals etwas pointierter meine Fragestellung: würdest Du Dich in Deinem Vertrauen bestätigt fühlen, wenn Dir zu einer Leistung, die Dir zu einem Betrag X zugesagt wurde, einige Tage danach mitgeteilt wird, dass diese Leistung nun bis zu 60 Prozent in der Hauptleistung mehr kosten soll und Du keine wirkliche Alternative zu haben scheinst, als das hinzunehmen?
Was das Familienbild anbelangt, so bin ich ansatzweise bei Dir: auch ich habe, wenn ich an Familie denke, zuerst einmal das nostalgische Bild der Kinder, die zu Hause von Familienangehörigen betreut werden, vor Augen. Doch das heutige Leben in der Gesellschaft ist nun einmal meist von der Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geprägt. Wirtschaftliche Hintergründe, der Wunsch beider Erziehungsberechtigten nach beruflicher Selbstverwirklichung aber auch das leider allzu häufige Scheitern der Beziehung der Kindeseltern sind dabei ebenso Aspekte, wie unter anderem auch das immer mehr verschwindende Zusammengehörigkeitsgefühl einer Großfamilie. Du wirst mir sicher recht geben, dass eine Diskussion zu dieser Entwicklung mehr als abendfüllend sein müßte, zumal man hier wahrscheinlich Bände darüber schreiben könnte.
Allerdings halte ich wenig davon, wenn Gemeindevertreter - egal welcher Couleur - plötzlich antanzen und meinen, es müßte aus Gründen der Kostendeckung, wegen des Landes oder was auch immer da an fadenscheinigen Begründungen angeführt wird, eine dermaßen massive Verteuerung von Sozialleistungen für die Familie vorgenommen werden, während gleichzeitig andere Abgaben gesenkt werden können. Ich bin es Hundehaltern nicht neidig, dass sie jetzt, vorausgesetzt sie machen einen Kurs mit ihrem Hund - was ohnehin selbstverständlich sein sollte - um 17 Prozent weniger zahlen müssen. Aber ist die Optik nicht komisch? Sind Events am Hauptplatz um zigtausende Euro, Hunde, ..... der Stadtgemeinde mehr wert, als unsere Familien und Kinder? Fehlt ja nur noch, dass auch einer der Offiziellen Deine Argumentation vertritt und den Purkersdorfer Familien rät, sie sollen doch einfach beim Kind zu Hause bleiben, wenn es ihnen übel aufstößt, dass sie an Betreuungskostenbeitrag um bis zu 60 Prozent pro Kind mehr zahlen dürfen. Da wird über Kaufkraftverlust gejammert aber fleissig mitgeholfen, dass dieser noch gesteigert wird.