Re: Jugendtreffpunkt Bahnhof
Ich bin die Mutter eines 15 Jährigen der ebenfalls öfter die Brücke besucht. Wenn die Vorwürfe Ihrer Tochter stimmen, finde ich das erschreckend. Wenn ich mir die Freunde meines Sohnes, die oft bei uns zu Hause bzw. im Garten zu Besuch sind, anschaue, kann ich es nicht glauben, daß es eine ernster Vorfall war. Dabei möchte ich auf keinen Fall die Erzählungen Ihrer Tochter abwerten. Ich erlebe diese Jugendlichen als interesseirt, freundlich, höflich und "sehr in der Mitte". Aus Gesprächen mit ihnen weiß ich, daß sie solches Verhalten nie akzeptieren würden. Schon weil viele von ihnen kleinere Geschwister haben....
Wäre es eine Möglichkeit mit Ihrer Tochter gemeinsam ein Gespräch mit den "Kids von der Brücke" zu führen? Mediation ist diesen Jugendlichen kein Fremdwort....und es könnte konstroktiv eine mögliches Mißverständins oder aber ein echtes Problem gelöst werden.
Die Brücke als Jugendtreff gibt es seit 25 Jahren. Damals war es die "Sak". Es hat sich nichts daran verändert, außer daß die damals 15- jährigen als Alternative die "Diele" hatten. Der Stein davon ist legendär. Es gibt kaum einen jetzt 40-jährigen der nicht irgendwann auf diesem Stein gelehnt hat. Die Diele war DER Treffpunkt schlechthin und man war in diesem Lokal auch willkommen. Man kam mit einem Cola einen Abend lang über die Runden. Und vom Personal wurde darauf geachtet, daß es auch bei Alk- frei blieb. Aus Erfahrung mit meinen Kindern weiß ich, daß dies jetzt vollkommen anders ist. Erstens werden sie in keinem Lokal geduldet und außerdem würde niemand schauen, was sie trinken. Und haben sie Möglichkeiten sich anderswo zu treffen, auch herumzuhängen oder irgendetwas "spannendes" in dieser Stadt zu erleben. Sind sie auf der Kellerwiese schreien die Eltern der Kleinkinder, sind sie am (verlassenen) Hauptplatz ist es auch nicht recht. Der Skaterplatz ist fernab von Zug und Wohnort, da viele der Jugendlichen naturgemäß am Speichberg wohnen....
Wen stört es am Abend wenn die Brücke bevölkert ist. Dort gibt es keine Anrainer und wenn einmal der Zug vorbei donnert, könnten 10 Mopeds aufheulen und keiner würd's hören!
Am Tag nach Ihrem Bericht kamen am Abend zwei Jugendzentrum-Mitarbeiter und versuchten den Kids dort das Agathon als Alternative zu unterbreiten. Heute Abend sind die meisten bereits dort und schauen einmal ob sie dort "heimisch" werden können.
Nur: Ich bin sicher, wenn Ihre Tochter erst einmal 15 ist, werden Sie hörer: "Ich schau nur noch schnell zu Brücke, wer dort ist...." Weil es eben verkehrtechnisch ein günstiger Treffpunkt ist, der immer da ist und nicht nur sporadisch wie das JZ. Red ma dann weiter? Mit lieben Grüßen
Sabine