Purkersdorf Forum Archiv 2003
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Michl ® sagt am 14.11.2003 14:55 zu genesis ?:Erster Beitrag

Fragen über Fragen


fragender genesis
nun derer geposteter schnellschüsse gab es wohl viele, da schliesse ich meine gar nicht aus. Meiner Meinung nach wurzeln diese doch leider, wie schon erwähnt, in mangelnder Information durch die "Offiziellen". Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob alle Anrainer schon wissen, was da möglicherweise auf sie zukommt (nicht jeder liest Kurier oder hat Internet).
Bei der Einwohnerzahl von Pudorf ist es im Prinzip auch kein Problem 40 Hilfesuchende aufzunehmen. Im "Mikrokosmos" Pragergasse befürchte ich jedoch schon. Es stellt sich somit die Frage eines sinnvollen Standortes der Unterbringung. Meiner Meinung nach ist diese am Rand der kleinen Stadt - quasi schon im Wald - nicht gegeben, aber wie gesagt: nur meine Meinung. Man erinnere sich jedoch an die Jugoslawienkrise. Die Flüchtlinge wurden nicht irgendwo in der Peripherie "versteckt", sondern teilweise in Zentrumsnähe untergebracht - Integration war gegeben.
In diesem Fall von "Durchreise" zu sprechen entspricht auch nicht unbedingt den Realitäten, da ein Asylverfahren, bis zur letzten Instanz durchjudiziert, immer noch einige Jährchen dauern kann. Und hier gehört eine durchgehende, gute Betreuung ohne rosarote "daswirdschon"-Brille über diesen Zeitraum gewährleistet. In weiterer Folge stellt sich natürlich auch die Frage, ob es bei dem "temporär" bleiben wird. Sind die ersten 40 mal nicht mehr da, wer sagt denn, dass nicht die nächsten 40 kommen und das ganze zu einer Dauereinrichtung wird? Wird es bei 40 bleiben? ......
Der Unterschied zu damals ist ganz einfach der, dass die Zahl der Asylwerber einerseits stetig steigt, andererseits Asylwerber bis vor kurzem auch arbeiten durften und somit während der Zeit des Wartens auf den Ausgang des Asylverfahrens ihren Lebensunterhalt teilweise selbst beschreiten konnten. Das ist nun nicht mehr oder nur noch sehr beschränkt der Fall. Insofern besteht die Gefahr, dass diesen Menschen über kurz oder lang die Decke auf den Kopf fallen wird, was, und so schliesst sich der Kreis, einer intensiven, durchgehenden Betreuung bedarf. Und da reicht es bei weitem nicht, dass die liebe Frau Nachbarin oder die engagierte Gemeinderätin zwei mal in der Woche einen Gugelhupf vorbeibringt.

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