Wenn sich IMMObilien RENTieren sollen, gibt's keine Würschtl für den Wienerwald
Wie sich herausstellte, wurde die Schlägerungsaktion am Freitag wesentlich von den Bundesforsten durchgeführt. Dazu auch ein Schreiben der Bundesforste dazu unten. Die Schlägerung wurde in der Pufferzone des Biosphärenparks durchgeführt. Aus meiner Sicht ist die Aktion voreilig, weil die Immorent derzeit noch nicht einmal eine Baustellenzufahrt, geschweige denn sonst eine ausreichend breite Zufahrt für Einsatzfahrzeuge hat.
Dazu muss nun auch nebenbei natürlich auf Gemeindekosten eine Brücke neu gemacht werden. Doch selbst wenn eine Brücke neu gemacht wird, bleibt dass die derzeitige rechtlich gesicherte Zufahrt für Müllfahrzeuge oder die Feuerwehr zu eng ist, weil ein Grund fehlt.
Unabhängig davon ist das Grundstück aber in Zeiten des Klimaschutzes schlicht ungeeignet für einen größeren Bau, weil es schattig und feucht ist, und de facto nur mit Autos zu erreichen ist.
Das Projekt hat eine längere Vorgeschichte, auch unser lieber Dr. Peter Fritz hat sich da engagiert:
Großes Wohnbauprojekt
Großes Wohnbauprojekt II
Großes Wohnbauprojekt III
Großes Wohnbauprojekt IV
Großes Wohnbauprojekt V
Ein sehr grundsätzliches Problem wird aufgeworfen
Die Bundesforste sagen nicht ganz zu unrecht, dass die Raumordnungs- und Siedlungsentscheidungen in die Kompetenz der Gemeinde fallen, und sie sich quasi nur gegenüber möglichen Schadensfällen der Zukunft absichern.
Die Schlägerungsaktion wirft damit ein sehr grundsätzliches Problem auf, nämlich dass im Interesse der Verwertbarkeit der Grundstücke Wald in der Pufferzone an der Kernzone des Biosphärenparks geschlägert werden "muss" bzw. wird. Damit hat die (zukünftige) Bebauung Vorrang, und nicht der Biosphärenpark. Es wäre ja auch umgekehrt möglich: dass nämlich IN ZUKUNFT (gilt nicht für Bestehendes) erst in einem Abstand vom Wald gebaut werden darf, oder wenn, dann auf eigenes Risiko.
Leider bieten da die ungenügenden Verordnungen des Landes zum Biosphärenpark keine Hilfe.
Reges Treiben in der Pufferzone
Das beiliegende Bild stammt wider von einem (anderen) engagierten Purkersdorf. Es zeigt sehr klar, dass ein steiler Hang auf Bundesforstegrund abgeholzt wurde. Am Weg, der in der Mitte verläuft (zwischen Seminardom und Speichberggasse) wird, wie zu erfahren war, noch ein Graben gemacht, damit das IMMORENT-Projekt nicht durch Starkregenfälle vom Hang bedroht wird (der Klimawandel lässt grüßen). Logischerweise wird vermutlich der Graben aber nicht auf der Höhe von Moder enden (das wäre ja ein Schildbürgerstreich), sondern dann praktisch bis zur Speichberggasse geführt werden, und dort hoffentlich aufgenommen werden. Ob das Immorent zahlt?
Ja, in der Pufferzone geht mitunter ganz deftig zu!
Und noch was: auf dem Bild ist auch ein Handymasten zu sehen, einer der wenigen in Purkersdorf, der bisher niemand störte. Gerade der wird aber als einziger "freiwillig" entfernt, könnte auch sein, wegen Immorent; das wäre aber ein Zufall, der zeigen würde, was so alles leicht möglich ist, damit sich IMMObilien RENTieren.
Mit ökosolidarischen Grüßen
Josef Baum
02231 64759 0664 1142298 baum.josef@utanet.at
Sehr geehrter Herr Baum,
die Kernzone Baunzen wurde bewusst im Bereich von Siedlungen mit einem doppelten Puffer- bzw. Sicherheitstreifen (~ 60m) umgeben, da uns allen klar war, dass es immer wieder zu Baumfällungen kommen wird, um Gebäude vor gefährlichen Bäumen zu schützen bzw. eine allzu große Beschattung zu vermeiden. Im Falle des geplanten Bauprojektes wurden die Baumfällungsarbeiten vor den Baubeginn durchgeführt, da die Fällungsarbeiten ungleich teurer und schwieriger werden, wenn das Bauwerk einmal steht. Die betroffene Fläche wird sich rasch wieder verjüngen und wird auch mit heimischen Heckengehölzen bepflanzt.
Wichtig: In die Kernzone selbst wurde nicht eingegriffen!
Für weitere Informationen steht Ihnen der zuständige Rervierleiter gerne zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen
Gerald Oitzinger
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DI Gerald Oitzinger
ÖSTERREICHISCHE BUNDESFORSTE AG
FN 154148 p des Firmenbuchgerichts St. Pölten
Forstbetrieb Wienerwald
Biosphärenpark/Naturraum-Management
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Mit ökosolidarischen Grüßen
Josef Baum
02231 64759 0664 1142298 baum.josef@utanet.at