Die neue Kellerwiese
Wer hätte noch vor wenigen Wochen gedacht, dass wir einmal zusammen Schaufeln und Spitzhacken in die Luft schwingen? Purkersdorf, 13.00: Die Arbeiten haben schon längst begonnen, denn die Schüler der Klasse 7B haben die nächsten drei Tage im Rahmen des jährlichen 72 Stunden Projekts für die Verschönerung des Naturparks Kellerwiese zu sorgen. Harte Arbeit und viel Engagement inbegriffen!
Unsere Motivation
„Trotz der anfänglichen Unsicherheiten haben mich die verschieden Aufgaben doch davon überzeugt, dass dieses Projekt sinnvoll - und erfolgreich - sein wird“, gibt Nina Petzl zufrieden bei einem Glas Apfelsaft während der Pause zu. Anfänglich war das vorherrschende Gefühl der Vorfreude, gemischt mit Überforderung, ganz nach dem Motto „Können wir das überhaupt?“ Schon nach wenigen Stunden waren schon beachtliche Fortschritte zu verzeichnen und die Stimmung wurde immer positiver. Wir wuchsen über uns hinaus - schafften so viel mehr als wir uns zugetraut hätten. Freunde, die man Tag ein, Tag aus in der Schule sieht und zu kennen glaubt, überraschten bereits am ersten Tag mit ungeahnten Fähigkeiten!
Auch am zweiten Tag des Projekts hielten wir den teilweise starken Regen durch: Die Nässe hielt uns nicht davon ab, unsere Arbeiten weiterzuführen. Es wurde wieder kräftig geschaufelt, vermessen, gesägt, usw.
Nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung (und dem warmen Süppchen) der Pfarre und des Sene Curas, die für die Verpflegung sorgten und uns eine trockene Unterkunft zur Verfügung stellten, waren wir zu Höchstleistungen fähig.
Was wurde alles umgesetzt ?
Der „sinnliche Garten“ – vorher nicht mehr als ein scheckiger Flecken Wiese- verwandelte sich in weniger als 72h in den neuen „Ruhepol“ der Kellerwiese: Das bestehende Labyrinth, ebenso wie die Hecke, die die Abgrenzung zur Seilbahn bildet, wurde auf die Höhe von etwa 1,60 m zurückgeschnitten. Begrenzt von einer Privatsphäre spendenden Mauer, welche aus dem verbleibenden Astschnitt besteht und mit rankenden Himbeerpflanzen überwachsen werden soll, können die Besucher nun die herrliche Natur genießen und sogar ein bisschen naschen. Denn zwei Brunnenringe wurden mit je einem Apfelbaum bepflanzt und zwei Kräuterbeete unmittelbar neben einer zum Verweilen einladenden Bank aufgestellt.
So wie in alten Zeiten sieht dazu wieder das Atrium aus. Viel Fleiß und Kopfarbeit ermöglichten die perfekte Umsetzung: Der Bereich wurde ausgeschaufelt und aus Lärchenstehern, Baumstämmen, Ast- und dünnem Stammmaterial aus der Böschungsdurchforstung entstand ein neues attraktives Atrium, das sich nun ganz besonders für kleine Gruppen eignet. Gleich daneben wurden sämtliche Steintreppen und alte Holztreppen entfernt, und die blanke Fläche im Anschluss an das Atrium mit einem Klettergerüst versehen. Die dafür notwendigen Hölzer - ganz im Sinne des Naturparks - stammten aus der Durchforstungsmaßnahme an der Böschung der Kellerwiese zur Bundesstraße.
Der untere Bereich der Kellerwiese hatte an mehreren Stellen Sitzgruppen in kleinen „Nischen“. Alles in allem wurde also viel gestutzt und begradigt, um besagte Plätze wieder ordentlich aussehen zu lassen. An der Front „Böschungssicherungen“ tat sich beachtlich viel: Die vorher morschen und abgefaulten Holzstreben und Stiegen wurden mühsamst entfernt, die überflüssige Erde um die Picknickplätze begradigt, da sie nicht mehr nutzbar waren.
Unser Resumé
Ganz besonders möchten wir hervorheben, wie gut das 72h Projekt unserer Klassengemeinschaft getan hat: Klar, die gemeinsame Herausforderung verbindet. Zusammen an Probleme heranzugehen und sie zu lösen, machte zudem unheimlich Spaß. Zusammenarbeiten - draußen in der Natur - und dann gemeinsam zufrieden auf konkrete Fortschritte blicken zu können, war eine sehr schöne Erfahrung. Denn ganz im Gegensatz zum eher tristen Schulalltag, lediglich bestehend aus Herausforderungen für den Kopf, lernten wir es kennen, wie es ist, stundenlang schwer körperlich zu arbeiten. Wir erfuhren eine Menge über uns: Wieviel wir leisten können, aber auch wo unsere Grenzen sind - und das alles im Rahmen eines gemeinnützigen Projekts, bei dem wir wirklich sicher sein können, dass wir etwas Gutes für ganz Purkersdorf getan haben! Zusammenfassend: Wir, die „Hackler“ der 7B des Gymnasium Purkersdorf, setzten uns gerne ein - und freuen uns schon auf das nächste Jahr!