Josef Schöffel Schule
1899 | Eröffnung der Knabenbürgerschule. 11.4. Schuleinweihungsfest |
1900 | Ein Meter hoher Schnee, nur 10 Kinder anwesend. |
1901 | Ein Kongoneger Beni Hour gibt den Kindern eine Vorstellung: Gebet, Tanz, Feueressen; er konnte glühend gemachte Eisenstäbe und Eisenplatten anfassenund mit bloßen Füßen betreten. |
1902 | Eröffnung der Mädchenbürgerschule. |
1903 | Mit Skioptikon und Kinematograph Vorführung im Turnsaal. Der Schule wird eine Kokosnuß gespendet. |
1904 | 2 Schüler werden für 2 bzw. 4 Wochen vom Unterricht ausgeschlossen. Ein Schüler hatte einen Revolver mit, dieser wurde ihm abgenommen und in einer Lade im Zeichensaal unter Verschluß aufbewahrt. |
1905 | Dir. Alois Mayer stirbt im 56. Lebensjahr an Blutzersetzung, er litt an Blutarmut, dann an Skorbut und starb als ein Opfer seiner zu weit getriebenen Pflicht. |
1906 | SechsmaligerLehrerwechsel |
1907 | Der Schüler Schöberl Karl spricht im Namen der Austretenden dem Lehrkörper, sowie dem Ortsschulrate für alle Mühen und Wohltaten den Dank aus. |
1908 | Notimpfung wegen Blatternepidemie in Wien |
1909 | Im Parterre der Schule werden 2 Zimmer für ledige Lehrer errichtet. |
1910 | Masernepidemie; die Volks- und Bürgerschule werden für 1 Monat geschlossen. |
1911 | Der prov. Lehrer A. Maler erhält einen vierwöchigen Urlaub für den Besuch eines Kurses für den Unterricht Schwachsinniger in Wien. |
1912 | Einteilung des Schuljahres: Mitte September bis Mitte Februar - 2 Tage Semesterferien - Mitte Februar bis Mitte Juli |
1913 | Suppenanstalt: 1975 Portionen werden vom 2.1. bis 18.3. an die Schüler vom Schuldiener verteilt, außerdem erhält jedes Kind einen Wecken. |
1914 | Kriegserklärung an Serbien - 2 Kollegen rücken ein. |
1915 | Kälteschutzmittel werden von den Lehrern und Schülern der Bürgerschule während des Handarbeits- und Turnunterrichts in 5 Arbeits-monatenhergestellt. |
1916 | Vorführung der Stimmen seiner Majestät des Kaisers und der Heerführer im Festsaal der NÖ Landesblindenanstalt inPurkersdorf. 2 Lehrer sind gefallen. |
1917 | Heranziehung der Schuljugend zu landwirtschaftlichen Arbeiten, insbesondere zur Sammlung von Futtermitteln, Blättern und Nesseln. Der Schuldiener rückt ein. |
1918 | Verlängerung der Weihnachtsferien zum Zwecke der Ersparnis von Heizmaterial. |
1919 | Der Turnsaal - bis zum 19.5. Militärrekonvaleszentenheim - wird wieder seiner Bestimmung zugeführt und das regelmäßige Turnen wieder aufgenommen. |
1920 | Auf Anordnung der Schulbehörde wird der ungeteilte Vormittagsunterricht eingeführt. |
1921 | 20 Kinder zur Erholung nach Luxenburg abgegangen. |
1922 | 1. Elternkonferenz; der überwiegende Teil des Lehrkörpers steht der Wahl eines Elternrates nichtsympathisch gegenüber. |
1923 | Schneewittchen - Theateraufführung von Kindern der Volks- und Bürgerschule im Turnsaal. 470 Personen anwesend, ca. 40 Personen müssen wegen Platzmangel abgewiesen werden. |
1924 | Für die austretenden Schülerinnen wird ein Säuglingspflegekurs abgehalten. |
1925 | Gründung des Elternvereins |
1926 | Der Schneidersche Lehrplan bringt eine Schulreform: Neue Lehrpläne, - bücher, -behelfe, Lehrausgänge, vermehrte Handarbeit, Schulausstellung, Elternverein, u.v.m. - Unterrichtsminister Schneider muß wegen des neuen Lehrplaneszurücktreten. |
1927 | Das Schulgebäude wird immer mehr zum Vereinshaus, und zwar so sehr, daß es gegen Jahresschluß zwischen den die Turnhallebeanspruchenden Vereinen der Benützerfrage wegen zu unerquicklichen Auseinandersetzungen kommt. |
1928 | Ab 10.4. wird bei guter Witterung die 10-Uhr-Pause auf den Sommerturnplatz verlegt. |
1929 | Der Ausbau der Hauptschule schreitet systematisch fort. |
1930 | Der Ausbau der Hauptschule läuft weiter, es laufen in diesem Schuljahr die letzten Bürgerschulklassen aus. |
1931 | Erstmals Teilung der 1. Klassen nach Begabung, wenn die Schülerzahl 60 erreicht wird. |
1932 | Erste eigene Fernsprechstelle an der Hauptschule mit der Nummer 70. |
1933 | Die vom Bundesforstamt am Hochramweg eingerichtete Köhlerei wird von mehreren Klassen aufgesucht. |
1934 | Erster der Jugend durch Erlässe und den österreichischen Heimatdienst verordnet. Vaterländische Erziehung: Das vaterländische Schülerabzeichen soll die vaterländische Verbundenheit der Jugend äußerlich zum Ausdruck bringen. |
1935 | Die israelitische Religionsstation wird mangels Schüler aufgelassen. |
1936 | Bezirksjugendschitreffen in Breitenfurt, die Mannschaft der Hauptschule erringt den 4. Rang. |
1937 | Notstand breiterBevölkerungsschichten. Notleidende Kinder werden für das tägliche Essen in Privathaushalten untergebracht. |
1938 | 12. bis 16.3. unterrichtsfrei wegen Hitlers Einmarsch. Im Zusammenhang mit dem politischen Umbruch treten in den Schulen starke personelle Veränderungen ein. Leiter und Lehrer, welche in der Systemzeit gegen die nationalsozialistische Bewegung und ihre Anhänger gehässig aufgetreten sind oder ihre dienstliche Stellung dazu mißbraucht haben, um völkisch gesinnte Volksgenossen zu verfolgen, zurückzusetzen oder sonst zu schädigen, werden zunächst beurlaubt, später in den Ruhestand versetzt oder mit verkürzten Bezügen und in herabgesetzter Stellung wieder in Verwendung genommen. |
1939 | Die Lehrerschaft hat den Nachweis arischer Abkunft zu erbringen 1.9. Kriegsbeginn 25.9. Schulbeginn. Die Lehrerbüchereien sind zu überprüfen und Werke vaterländischen Geistes der Systemzeit, alle jüdisch-marxistischen Bücher der sozialdemokratischen Ära und alle veralteten historisch nicht wichtigen, fachlich überholten Werke auszuscheiden. |
1940 | Infolge der Einberufung zum Wehrdienst gestaltet sich die Personalfrage sehr schwierig. |
1941 | Luftschutzübungen während des Schulbetriebes. |
1942 | 24.1. Morgentemperatur -32°C, die Schule wird wegen Heizmaterialmangel für drei Monate geschlossen. |
1943 | Führerparole: Mit ganzer Kraft! |
1944 | keine Eintragungen |
1945 | Ab 6.3.1945 wird wieder Unterricht - allerdings gekürzt - abgehalten. |
1946 | Die Gemeinde stellt 20 m Holz zum Heizen zur Verfügung. |
1947 | Bis Mitte März sind Kohlenferien, da kein Brennstoff vorhanden ist. |
1948 | Die Schüler werden 4 Tage lang in Suchkolonnen auf Kartoffelfeldern eingesetzt, um den Colorado-Kartoffelkäfer zu vernichten. Es wird kein Befall festgestellt. |
1949 | Besonders gelungene Schulfeiern aus diversen Anlässen. |
1950 | Bemühungen um einen lebensnahen Unterricht durch Lehrausflüge, Schülerreisen und Schullandheimwoche. |
1951 | Ein schulfreier Tag für 40% der Schüler infolge Überschwemmung durch den Wienfluß und den Gablitzbach. |
1952 | Erarbeitung eines Stoffverteilungs- und Konzentrationsplanes Gefächerter Gesamtunterricht in der Hauptschule auf ganzheitspädagogischer Grundlage in Gruppenarbeit. Empfang der Pummerin - der Schulchor singt "Glöckle im Heimattal" |
1953 | Neugestaltung des Schulgartens mit Freiluftklasse, Schülergarten für den Schulküchenbetrieb, Baumschule und Lehrbienenstand. Errichtungdes Marmorgedenksteines Ein Kind des Waldes vor der Schule zum Tag des Baumes. |
1954 | Nach Genehmigung durch den Alliierten Rat Rückkehrder Gemeinde Purkersdorf von Groß-Wien (seit 1938) in das Bundesland NÖ (Gebietsänderungsgesetz). |
1955 | Durch das Lehrerüberstellungsgesetz 1952 wird in einem Schuljahr ein 30-maliger Lehrerwechsel notwendig. Nur 4 von 12 Klassen behalten ihren Klassenvorstand. |
1956 | Fertigstellungund Einrichtung der Schulküche sowie Eröffnung des Lehrbetriebs. Zwei fahrbare Arbeitsbüchereien sollen zum selbsttätigen Bildungserwerb (Gruppenarbeit) beitragen. |
1957 | JRK-Flüchtlingshilfe für 18 ungarische Flüchtlingskinder. Beschluß eines Zubaues und Instandsetzungsarbeiten. |
1959 | Die Vorführung von berufskundlichen Schmal-Tonfilmen wird als erziehungswirksame Maßnahme begrüßt. Die großflächige Modernisierung des Altgebäudes erfolgt während des Schulbetriebes, was zu erheblichen Schwierigkeiten führt aber großen Fortschritt bringt. |
1960 | Vorläufiger Abschluß der Erneuerungsarbeiten und Zurückstellung wesentlicher Vorhaben infolge Geldmangels. |
1961 | Die neue Straßenverkehrsordnung wird im Turnsaal lebensnah vermittelt. |
1962 | Privates Institut Fortschritt führt einen Maschinschreibkurs für Hauptschüler ab der 2. Klasse durch. |
1963 | Die Schüler der Hauptschule erleben die Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils bei einer Fernsehübertragung mit. Einrichtung von außer- schulischen Förderkursen am Nachmittag unter Betreuung von Hauptschullehrern. |
1964 | Neue Lehrpläne treten in Kraft - eine Hauptaufgabe ist daher die Erstellung von schuleigenen Lehrstoffverteilungen. |
1965 | Der Schulchor leistet wichtige repräsentative Dienste im Rahmen von Festen und Feiern, z.B. bei der Schulvisitation durch Se. Exz. den Erzbischof. |
1966 | Ein Vortrag zur geschlechtlichen Erziehung unter dem Titel "Das rechte Wort im rechten Augenblick" lockt 160 Mütter und Väter in die Hauptschule, um den Ausführungen einer Sexualpädagogin in 2 Räumen (mittels Lautsprecherübertragung) zu folgen. |
1967 | Rückgabe der seit 1945 verschollenen und verbrannt geglaubten Schulchronik. Stadterhebungsfeierlichkeiten: Unter dem Titel "Die Schuljugend feiert ihre Stadt" wird auch eine Kinderoper "Die Stadt" von F.L. Human aufgeführt. Zunächst heißt es dazu: Es ist ein Wagnis! Dann jedoch werden die Aufführungen von 2500 bis 3000 Zuschauern besucht. Jetzt schreibt der Chronist: "Glanzleistung war wohl die Kinderoper." |
1968 | Die Technik hält Einzug in die Hauptschule: 25 neue Schreibmaschinen, ein Schmal-Tonfilmprojektor "Siemens 2000" eine Sammlung von 6000 Farb-Dias, Schallplatten, Tonbänder, Rechenschieber und eine moderne Schulküche. |
1969 | Mengenlehre als Schulversuchim Mathematik-Unterricht der 4A-Klasse. Fertigstellung der Fassadenrenovierung. |
1970 | Eröffnung der neuen Schulkanzlei und des Dienstraumes für den Schulwart. Einbruchsdiebstahl in der Hauptschule. Die Täter werden bei einem weiteren Schuleinbruch gefaßt. |
1971 | Umstellung derZentralheizung von Koks auf Heizöl infolge 100%iger Preiserhöhung bei Koks. |
1972 | Generalüberholung des Turnsaales. Eröffnung des Hortes, auch für Hauptschüler ist der Besuch möglich. |
1973 | Die Volks-, Haupt- und Sonderschule Purkersdorfs tragen anläßlich der 100. Wiederkehr der Rettungdes Wienerwaldes durch Josef Schöffel ab nun seinen Namen. |
1974 | Schöffel-Gedenkfilm des Österreichischen Fernsehens unter Mitwirkung der Schulkinder aller Purkersdorfer Schulen. |
1975 | Das neuerrichtete Sprachlabor ist voll einsatzbereit. Das Pödagogische Institut des Bundes in NÖ hält hier einen Ausbildungskurs Fremdsprachliche Vorschule Englisch für 30 Lehrer einmal wöchentlich bis Ende März ab. |
1976 | 3 Schüler der 4. Klassen fahren zum Dreiländerspiel (eine Fernsehshow) nach München, wo sie den 1. Platz gegen die deutschen und schweizer Kandidaten erringen. |
1977 | Wieder gewinnen 3 Schüler der Hauptschule das Dreiländerspiel in München. |
1978 | Eröffnung der Aussichtswarte auf der Rudolfshöhe. In der Schülerliga Fußball erreicht die Hauptschule den 2. Platz im Bezirksfinale. |
1979 | Renovierung und Wiedererrichtung des Antonshöhe-Marterls im Werkunterricht. |
1980 | 850-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortsnamens Purkersdorf - die Schüler der Hauptschule stellen Bilder aus der Geschichte desOrtes dar. |
1981 | Am Schulschluß gibt es eine beachtliche Leistungsschau über die Jahresarbeit. |
1984 | Das Schöffel-Denkmal wird in der Hauptschule wiedererrichtet. |
1985 | Die Hauptschule gestaltet eine große Gedenkfeier am Hauptplatz zu 40 Jahre 2. Republik und 30 JahreStaatsvertrag . Im Faustball wird die Hauptschule NÖ Schülermeister. |
1986 | Die Schulküche wird mit modernen Küchenelementen ausgestattet. |
1986 | Die letzte Schulwoche wird zur Projektwoche. |
1987 | Tag der offenen Tür: Der Turnsaal präsentiert sich frisch saniert, die Werkräumesind lichtdurchflutet und Informatik begeistert die Schüler der Hauptschule. |
1988 | Die Hauptschule führt nun eine Sportklasse als Schulversuch,die Parallelklasse wird kreativ. |
1989 | Während die Sportler auf Schikurs sind, haben die Kinder der Kreativklasse Besuch von einem echten Clown, besuchen Museen und gehen ins Theater. |
1990 | Polytechnische Schüler versehen jeden Morgen beispielhaft ihren Dienst als Schülerlotsen für die Volksschüler. |
1991 | Es gibt ein Mittagessen in der Schule, nachdem die 5-Tage-Woche eingeführt wurde. Während des Jahres finden in fast allen Klassen fächerübergreifende Projekte statt. |
1992 | Der Kreativzweig wird als Schulversuch genehmigt - unter dem Motto alles ist möglich soll derKinderseele ein Freiraum geschaffen werden. Die fulminante Geburt des Purkersdorfer Wappens durch den Auftritt der Hauptschule bildet denAuftakt zur Feier 25 Jahre Stadterhebung Purkersdorf |
1993 | In Leichtathletik erringen die Schüler den Landesmeistertitel im Mehrkampf. |
1994 | Schüler der Hauptschule gestalten eine Seite im Kinderkurier KIKU |
1995 | Die Hauptschüler qualifizieren sich als Newcomer für dasLandesfinale im Basketball und die Handball-Minis erringen im Landesfinale die Bronzemedaille. |
1996 | Die Generalsanierung und -renovierung der Hauptschule ist in vollem Gang. |
1997 | Neue Wege der Zusammenarbeit - in der Hauptschule findet eine erste Arbeitstagung von Volksschule,Privatgymnasium und Hauptschule statt. Die Mädchenmannschaft der Hauptschule ist Vizelandesmeister im Cross Country. Die 4. Klassen hissen die weiße Fahne - alle haben die Hauptschule erfolgreich absolviert. |
1998 | Es gibt einen Besuchertag an der Hauptschule. Das JOJO erobert diePausen. Es gibt jede Menge Projekte, über die auch in der Presse ausführlich berichtet wird. |
1999 | Ein Zirkusfest zum Jubiläum 100 Jahre Josef Schöffel-Hauptschule zeigt in einem bunten Reigen, wie es in der Schule so zugeht: Alles Zirkus - oder was?! |
Ausschnitte aus der "Schulchronik" - verkürzt und vereinfacht
Veröffentlicht in der Festschrift zur Hundert-Jahr-Feier 1999
Bearbeitung: Helga Konwalinka, Margarethe Koncki-Polt