Purkersdorf Online

Nachhaltige Energieversorgung für Supermärkte


Supermärkte haben bezüglich ihrer Energieversorgung einige Besonderheiten aufzuweisen: Sie benötigen sehr viel Energie für den Betrieb ihrer Kühlanlagen und sie brauchen umso mehr Energie zum Kühlen, je stärker die Sonne scheint, auch an Sonn- und Feiertagen! Das schreit eigentlich geradezu nach der Installation einer Solaranlage! Noch dazu sind größere Supermärkte üblicherweise eigenständige Gebäude mit Flachdächern, was die Installation einer Solaranlage wesentlich vereinfacht!

Diese Umstände sind dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bereits 2003 aufgefallen und es wurde eine umfassende Studie über die "Entwicklung von technischen und kommerziellen Konzepten und Strategien für eine nachhaltige Energieversorgung von Filialen des Lebensmittelhandels und angrenzender Verbraucher (Industrie & Gewerbe, Haushalte) mit Wärme, Strom und Kälte auf Basis der Energieträger Sonne und feste Biomasse" gestartet.

Dabei wurden sieben Filialen von SPAR-Märkten in unterschiedlichen Marktgrößen (3 Spar-Märkte, 3 Eurospar-Märkte, 1 Interspar-Markt) energetisch untersucht. Ein 442 Seiten umfassender → Endbericht wurde 2006 veröffentlicht.

Supermärkte in Purkersdorf: Um/Neubau

Zumindest an Purkersdorf ist diese Studie spurlos vorbeigegangen. Seit Veröffentlichung der Studie wurden hier folgende Märkte umgebaut oder auch komplett neu gebaut:

  • 2007 Hofer
  • 2015 LIDL
  • 2016 Eurospar (ca. 900m2 Verkaufsfläche)
  • 2019 großer BILLA

Keiner von ihnen hat eine Solaranlage erhalten, nicht einmal der SPAR, der an der Studie beteiligt war, und auch nicht der allerneueste BILLA. Purkersdorf hat um teures Geld einen Solarkataster angeschafft, aber Betriebe nicht dazu ermutigt, Solarenergie zu verwenden. Dabei sind die Kosten für Solarstrom seit Erstellung der Studie rasant gefallen:
Photovoltaik Preisentwicklung:
1 kWp 2006: ca. 6.000€ - 2024: ca. 1.200€


UPDATE 2021: LIDL hat doch noch Solarpaneele nachgerüstet. Eine innovative Wärmepumpentechnik ermöglicht den kompletten Verzicht auf fossile Brennstoffe für den täglichen Heizbedarf. Die Filiale wird ausschließlich mit CO2-neutralem Grünstrom versorgt.


Nur Umweltstadträtin Christiane Maringer hat bei der 2012 gegründeten „Klima- und Energiemodellregion Wienerwald“ (KEM-Wienerwald) beim KEM-Maßnahmenpaket 7/2012 die PV-Nutzung beim Purkersdorfer SPAR-Markt als Punkt 8 aufgenommen. Da der seinerzeitige Bürgermeister Schlögl aber kein Interesse an der KEM zeigte und nach der ersten Phase wieder ausstieg, kam diese Punkt leider nicht zur Umsetzung.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass es hier noch einiges Potential gibt, um Purkersdorf in den kommenden Jahren klimaneutral zu machen.

SPAR selbst sagt auf der eigenen Website:

„Daher setzt SPAR auf Photovoltaik-Anlagen, die groß genug sind, um den Stromverbrauch des darunterliegenden Marktes an einem Sonntag zu decken. Somit wird kein Strom in die öffentlichen Netze gespeist, was deren Ausbau nötig machen würde. Die zusätzlich benötigte Energie wird aus erneuerbaren Quellen zugekauft.“

© G.B.


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Letzte Änderung: 2024-02-13 - Stichwort - Sitemap