Purkersdorf Forum Archiv 2014-2016
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NÖN-Leser ® sagt am 19.03.2014 22:37 zu areisner ®:Nächster Beitrag

Re: Schlögelungen Wienerwald




Nach Lesen der div. Beiträge zum Thema "Waldschlägerung" frage ich mich, ob sich hier nur mehr oder minder Ahnungslose zu Wort gemeldet haben. Tatsache ist, dass die Bäume, um die es hier geht, zum Großteil mehr als überaltert waren.

Ich bin vielleicht ahnungslos, aber in jedem Wiener Park stehen dickere Bäume als irgendwo in Purkersdorfs Wäldern. Unser Finanzstadtrat sagt, es wurden 160jährige Buchen gefällt! Ich hab mir das doch angeschaut! Ich fühl mich verarscht! Das höchste der Gefühle waren gesunde 30cm Durchmesser Bäume!

Auf Grund der Steilheit des Hanges ist eine Bringung der Stämme mit Rückewagen oder Forwarder nicht möglich. Dazu ist ein Seilkran erforderlich, dessen Kosten sehr viel höher sind. Buchenholz ist derzeit ohnehin fast nur als Faserholz oder Brennholz zu verkaufen, das einen nicht so hohen Verkaufserlös pro fm bringt. Es wäre viel zu teuer, wenn man nur einzelne Bäume fällte. Als Waldbesitzerin und -bewirtschafterin weiß ich, wovon ich schreibe.

Auf dem Hang waren vielleicht drei Bäume, die aus Sicherheitsgründen gefällt hätten werden müssen! Das wär nicht so teuer gekommen. Dass man in dem ominösen 10-Jahres-Plan weiss, wann ein Baum morsch wird, glaubt doch niemand. Da geht es um ein "Abernten", dass eh nichts einbringt (wie Sie oben schreiben):
Zugegebenermaßen sieht eine Waldfläche nach einem Kahlschlag nicht attraktiv aus, aber: der Nachwuchs teilweise durch Naturverjüngung entwickelt sich gerade bei Laubholz sehr rasch.

Rasch im Sinne von wenigen Jahrzehnten!
Immer wieder wird von erneuerbarer Energie geredet und geschrieben, erneuerbar heißt doch, dass Altes wegkommt, damit Neues nachwachsen kann, oder? Holz gehört nun auch einmal dazu. Womit "füttern" wir unsere Biomasseheizungen? Mit Holzpellets, Hackschnitzeln, etc. Woher kommen sie? Gott sei Dank zum Großteil aus unseren heimischen Wäldern.

Österreich besteht fast zur Hälfte aus Wald! Die Wiener holzen auch nicht den Stadtpark ab, damit es mehr Hackschnitzel auf der Welt gibt. Verstehts Ihr Waldbesitzer wirklich nicht, um was es geht??? Wenn ich am Hauptplatz der Wienerwaldstadt Purkersdorf stehe, dann möcht ich nicht rundherum lauter abgeholzte Hänge sehen. Und wenn wir einen Naturlehrpfad machen, dann sollten dort auch Bäume stehen und wenn ich einen Naturpark mit Naturparkhaus und Spielplatz und was weiss ich was mache, dann ist das ein Park und kein Wald. Und wenn ich wo ein Denkmal mit lauschigen Bankerln hinstell und dann rundherum alles niederholze, dann ist das auch ein Witz! Erntets halt ein bissl abseits! Gehn eh überall schon Straßen kreuz und quer durch den Wald!

Zum Schluss noch eines: der Waldbesitzer haftet für Schäden, die durch herabfallende Äste entstehen, allerdings nur dann, wenn sich die geschädigten Personen auf Forststraßen oder Waldwegen(ob öffentlich oder privat)befinden, nicht aber im sog. freien Gelände.

In den Kernzonen des Biosphärenparks wird auch auf eine Bewirtschaftung verzichtet und das Publikum wird nicht ausgesperrt. Trotzdem habe ich noch nichts von einer Häufung der Todesfälle gehört. Alles nur Ausreden.

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