Purkersdorf Forum Archiv 2014-2016
Archiv 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010-2013 | 2014-2016 | Forum | HOME

aldici ® sagt am 21.03.2014 16:37 zu aldici ®:Erster Beitrag

Re: Schlögelungen Wienerwald


An alle, die gegen den Rundum(kahl)schlag kämpfen:
Ich empfehle eine neue Diktion. Es wird hier nicht nur einfach "geschlägert". Es wird "geschlögelt". Jüngst angeblich hinten beim Sportplatz . . . Das trifft die Sache einfach besser. Ist auch besser, als "georthofert", oder ?
Aus Schlägerungen werden folgerichtig Schlögelungen.
Ob das in der Folge seinen Niederschlag im Österreichischen Wörterbuch finden wird, bleibt abzuwarten.
Tennis-Schlögl ? Baseball-Schlögl ? Schlögler-Typ ? Und so fort. Ich befürchte einen Wust an kreativen Vorschlägen ;) Nur zu. Mit irgendwas müssen sich frustrierte BürgerInnen ja beschäftigen. Worte wie Schweins-Schlögel dürfen weiter heißen, wie sie heißen.
Mit oppositionellen Grüßen, Neon
Ps: Ist es nicht irgendwie schlögelnd, dass es in der Sache und Kontras und bislang kein einziges Pro gibt ? Wo seid Ihr alle, die Ihr die Schlögelungen befürwortet ?

Die gibt es, schau dir die Startseite an. Lauter Fachleute, die haben alle eine richtige Meinung... Widerrede sinnlos. Mir san mir und machen, was mir glauben... Seltsam, dass es nicht in ganz Österreich lauter abgeholzte Wüsten gibt, der Wienerwald dürfte wohl besonders bruchgefährdet sein. Oder wir haben die besseren Fachleute...

Nach Lesen der div. Beiträge zum Thema "Waldschlägerung" frage ich mich, ob sich hier nur mehr oder minder Ahnungslose zu Wort gemeldet haben. Tatsache ist, dass die Bäume, um die es hier geht, zum Großteil mehr als überaltert waren. Auf Grund der Steilheit des Hanges ist eine Bringung der Stämme mit Rückewagen oder Forwarder nicht möglich. Dazu ist ein Seilkran erforderlich, dessen Kosten sehr viel höher sind. Buchenholz ist derzeit ohnehin fast nur als Faserholz oder Brennholz zu verkaufen, das einen nicht so hohen Verkaufserlös pro fm bringt. Es wäre viel zu teuer, wenn man nur einzelne Bäume fällte. Als Waldbesitzerin und -bewirtschafterin weiß ich, wovon ich schreibe. Zugegebenermaßen sieht eine Waldfläche nach einem Kahlschlag nicht attraktiv aus, aber: der Nachwuchs teilweise durch Naturverjüngung entwickelt sich gerade bei Laubholz sehr rasch. Immer wieder wird von erneuerbarer Energie geredet und geschrieben, erneuerbar heißt doch, dass Altes wegkommt, damit Neues nachwachsen kann, oder? Holz gehört nun auch einmal dazu. Womit "füttern" wir unsere Biomasseheizungen? Mit Holzpellets, Hackschnitzeln, etc. Woher kommen sie? Gott sei Dank zum Großteil aus unseren heimischen Wäldern. Zum Schluss noch eines: der Waldbesitzer haftet für Schäden, die durch herabfallende Äste entstehen, allerdings nur dann, wenn sich die geschädigten Personen auf Forststraßen oder Waldwegen(ob öffentlich oder privat)befinden, nicht aber im sog. freien Gelände.


Für alle, die Probleme mit dem Scan haben, hier der Text von
http://wirtschaftsblatt.at/archiv/printimport/1577442/Wald-bekommt-kahle-Stellen

20.03.2014, 04:03 Wald bekommt kahle Stellen
Insgesamt ist die Holzernte in Österreich noch nachhaltig - es wird also weniger gefällt, als nachwächst, sagt Boku-Professor. Punktuell wird aber mehr eingeschlagen.
WIEN. Der Verband der Land-&Forstbetriebe berichtet heute in Wien über seine Geschäfte im abgelaufenen Jahr und präsentiert Zahlen, darunter jene für die Holzernte. Und die dürften außergewöhnlich gut sein. "Das vergangene Jahr verzeichnet den höchsten Durchforstungsanteil aller Zeiten. Die kontinuierliche und verlässliche Holzlieferung durch die heimischen Forstbetriebe ist weiterhin garantiert",heißt es im Einladungstext zur Pressekonferenz, der Anfang März verschickt wurde.
Einige ernten mehr
Doch ob die Entwicklung tatsächlich so gut ist, ist fraglich. Von kleinen Holzhändlern erfährt das Wirtschafts-Blatt immer wieder, dass punktuell mehr Holz geerntet wird, als nachwächst. Und auch die Umweltanwälte stießen vergangenes Jahr ins gleiche Horn. Sie kritisierten im Zusammenhang mit der österreichischen Energiestrategie 2020, dass der Mehrbedarf an Holz aus schwer zugänglichen Schutzwäldern, Schutzgebieten und im kleinbäuerlichen Grundbesitz gedeckt werden müsste. Außerdem würden einige große Forstbetriebe bereits mehr Holz ernten als nachwächst und daher nicht nachhaltig wirtschaften. Die Land-&Forstbetriebe haben die Kritik damals scharf zurückgewiesen und auf den ständig steigenden Holzvorrat in den Wäldern hingewiesen. Die jährliche Holznutzung von 26 Millionen Festmetern liege immer noch stark unter dem jährlichen Zuwachs von 31 Millionen. Die Differenz von fünf Millionen Festmetern sei eine gewaltige Menge, so der Präsident der Land-&Forstbetriebe, Felix Montecuccoli, damals.
Waldinventur
Die Umweltanwälte bezogen sich auf die letzte Waldinventur des Bundesamts für den Wald (BfW), die 2007/2009 durchgeführt und 2011 vorgestellt wurde. Der Bericht zeigt die Diskrepanz der Holzernte in Österreich: Zwar ist sie insgesamt noch nachhaltig, aber punktuell wird mehr Holz geerntet als nachwächst. In "einigen Bereichen bei Betrieben und Bundesforsten" könne bereits nicht mehr von Nachhaltigkeit gesprochen werden. Die geplanten und ungeplanten Nutzungen würden bereits über dem Zuwachs liegen, heißt es im Bericht.
"Es gibt zwar keine aktuellen Zahlen, aber die Lage scheint nicht besser geworden zu sein",sagt die Wiener Umweltanwältin Marion Jaros jetzt zum Wirtschafts-Blatt.
Am Institut für Waldwachstum an der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien sieht man die Lage nicht ganz so drastisch. "Noch ist die Forstwirtschaft sehr nachhaltig", sagt Institutsleiter Otto Eckmüllner. Das Potenzial, der Nachwuchs, werde nur zu 70 Prozent ausgeschöpft. Aber, so Eckmüllner, in die Rechnung sind die kleinen und kleinsten Waldbesitzer eingerechnet. Sie machen zwar die Hälfte der Waldfläche aus, ernten aber viel weniger. Ohne Kleinbesitzer sieht die Rechnung anders aus: Da wird 85 bis 100 Prozent des Potenzials geerntet. Man bewegt sich also an der Grenze der Nachhaltigkeit.
Grafik: MANCHE FÄLLEN MEHR HOLZ, ALS NACHWÄCHST

Thread



Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform. Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.

Poste nur Bilder, die du selbst gemacht hast und die frei von Rechten anderer sind! Wenn Personen im privaten Raum abgebildet sind, musst du deren Einverständnis zur Veröffentlichung haben.