Re: Unterschriftenaktion gegen Spritpreise
Und noch eine kleine Einschlafgeschichte: Die Amerikaner James H. Kunstler und Richard Heinberg halten den Weg in vorindustrielle Zeiten womöglich schon binnen ein oder zwei Generationen für unausweichlich. Der Investmentbanker und ehemalige Energieberater des Weißen Hauses Matthew Simmons sagte (2005) aufgrund des Ölfördermaximums für 2010 einen Ölpreis von mindestes 200 $ pro Fass voraus und hat darauf mit John Tierney, einem Wirtschaftsjournalist der New York Times eine öffentliche Wette über 10.000 $ abgeschlossen. Tierney hält Haussen im Rohstoffbereich - unter Bezugnahme auf Julian Lincoln Simon - für grundsätzlich begrenzt.[33]
Da müsste eine starke Rezession die Weltwirtschaft erschüttern, dass Matthew Simmons diese Wette verliert. Er war letzten Herbst in Wien und hat bei dieser Gelegenheit in einem Kamingespräch nicht nur seine Forschung erläutert, die ab Herbst 2009 einen beschleunigten Decline (jährlicher Ölproduktionsrückgang um 4%) festhielt. Er publiziert auch öfters auf der Seite www.theoildrum.com. Simmons hat auch alarmierend über die sozialen und politischen Konsequenzen dieser kommenden Energiekrise gesprochen. In den siebziger Jahren gab es noch einen Willen zur Verteilung von Energie, von dem heute nichts mehr zu spüren ist. Das Freihandelsregime verbietet Eingriffe in den Markt. Es wird weltweit zu Verwerfungen und Umbrüchen kommen. Die Konsequenzen daraus, die Verteilungskämpfe und die eingesetzten Mittel dazu, werden uns vor Augen führen, dass die Fassade, die wir Zivilisation nennen, eine sehr dünne ist. homo homine lupus.