Wer darf den öffentlichen Raum nutzen?
Auch in diesem Forum echauffieren sich Menschen darüber, dass sie als Betroffene für Leistungen zahlen müssen. Ja, die Inanspruchnahme öffentlichen Raumes ist eben nicht unentgeltlich. Auch wenn viele darin ein Gewohnheitsrecht sehen. Das öffentliche Leben ist von den Straßen verdrängt worden, Kinder dürfen dort seit Jahrzehnten schon nicht mehr spielen. Dieser Raum ist vermint, eine Todeszone. Stück für Stück müssen wir wieder Lebensraum in den Städten zurück gewinnen. Das muss die Leitlinie für Verkehrspolitik sein.
Für Purkersdorf kann das nur heißen: Reduzierung der Parkflächen. Eine Parkraumbewirtschaftung kann das Bewusstsein dafür schärfen, dass der öffentliche Raum eine wertvolle Ressource ist. Und nur eine Parkraumbewirtschaftung wird die automobile Nutzung der Flächen wirksam zurückdrängen und Alternativen Platz geben. Die Einnahmequelle ist dabei auch nicht zu verachten. Damit ließe sich ein City-Bus für Purkersdorf finanzieren.
Ich weiß, wie wenig populär Visionen sind. Aber mit dem Heulen der Wolfsrudel lassen sich die Probleme der Zeit nicht lösen. Denken wir nicht nur an die nächste Wahl, sondern an eine lebenswerte Zukunft. Christian Schlagitweit
Schade, dass die etablierten Parteien wesentlich zögerlicher dabei sind, die Öffentlichen Verkehrsmittel (ÖV) zu verdichten als dabei, sich - medienwirksam - neue Einnahmequellen einfallen zu lassen. Das Aktionskomitee, das sich seit Jahren für einen Taktfahrplan auf der Westbahnstrecke einsetzt, hat ja vorgerechnet, dass so ein dichterer, regelmäßiger Zugsverkehr nicht teurer käme, als das, was uns ÖBB und VOR zum Jahreswechsel ein weiteres mal vorlegen werden. Klar, handeln müssen wir jeder Einzelne für sich. Die Rahmenbedingungen für unser Leben hat aber das politische System geformt. Und diese Rahmenbedingungen stellen noch immer vielfach auf die Verfügbarkeit eines PKW ab: Vom Shoppingcenter zwischen den Orten über die Verstreutheit der Siedlungsgebiete ohne oder mit schlechter öffentlicher Anbindung bis zu den Schul-, Freizeit- und Arbeitsplätzen jenseits der Wohnorte. Es ist also die Politik gefordert, diese Rahmenbedingungen neu anzupassen. Parkplätze zu streichen ohne das Angebot im ÖV entsprechend zu attraktivieren ist da zu wenig.
Schade auch, dass wir für die Übergabe unserer Unterschriften für diesen Taktfahrplan bisher noch nicht einmal einen Termin beim zuständigen Landesrat bekommen haben. Das eröffnet Ihnen dafür jetzt die Möglichkeit die Forderung noch zu unterstützen. Ein dichterer Bahnverkehr, auch in den Abendstunden wäre mal der erste Schritt in die richtige Richtung, nach dem vielen von uns das Auto gerne stehen lassen würden.
Die Details können hier nachgelesen und die Forderung unterstützt werden: http://takt.puon.at Weiterverbreitung erwünscht!
Christiane Maringer, Liste Baum Verkehrsstadträtin Purkersdorf