Nicht mutig sondern Abzockerei
Schönen Mittag,
ich finde die klassenkämpferischen Töne bei diesem Thema völlig verfehlt.
Ich teile auch die Meinung einiger Personen, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben. Dass die, zugegebenermaßen immense und oft unsinnige, Autoflut innerhalb von Jahrzehnten aufgebaut wurde, ist jetzt einmal Tatsache.
Dass man dann mit Ho-Ruck Methoden diese Tatsache abschaffen will, ist schlicht nicht möglich. Die Aktion mit dem Parkpickerl ist m.M. unüberlegt und schikanös. Selbst die MA 65 spricht von „unüberlegter, übereilter Aktion“.
Die Meinung „Recht auf öffentlichen Raum“ als hinreichend zu erachten, dass man innerhalb kurzer Zeit kostenpflichtiges Chaos auslöst, scheint mir in Anbetracht dessen, dass die nötige Infrastuktur nicht geschaffen wurde, als dekadent.
Ich bin auch der Meinung, dass der „öffentliche Raum“ allen gehören soll und nicht nur den Autofahrern. Daraus aber abzuleiten, dass alle, die bis jetzt mit ihrem Auto aus lauter Jux & Tollerei gefahren sind, ist unfair und kann nur jemand behaupten, der noch nie in Wien gearbeitet hat, Kinder in Purkersdorf und/oder Wien aus 2 verschiedenen Betreuungsstätten abholen musste, die Einkäufe erledigen musste, usw.
Und: ich bin sicher, dass – könnten es sich die Menschen aussuchen – alle lieber Ihre Arbeitsstätten fußläufig erreichen würden. Nur: wünsch dir was, gibt’s leider nicht mehr.
Das Parkpickerl wurde nicht als umweltschonende Maßnahme eingeführt, sonders als Steuereinnahme!
Die Stadt Wien hat jahrzehntelang Parkplatzausgleichsabgaben von Wohnbauträgern kassiert, die keine Garagen bauen wollten. Dieses Geld hätten sie zeitgerecht in Park & Ride Anlagen investieren müssen.
Und ideologisch-fundamentalistische Argumentationen sind jetzt nur ärgerlich.
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