Menschen in solchen Stationen befinden sich meist in einer psychischen Ausnahmesituation. Ich weiß das sowohl aus Gesprächen mit Mitpatienten, als auch aus eigener Erfahrung.
Werden Kranke vorher um ihre Zustimmung um eine direkte Begegnung mit den „Besuchern“ gefragt, werden manche aus Schwäche vielleicht zustimmen.
Ob sie aus einer späteren Sicht es gutheißen, „vorgeführt“ worden zu sein, wage ich zu bezweifeln. So wie man im schönsten Tierpark nicht notabene zu einem Tierliebhaber wird, kann Rücksichtslosigkeit und Gedankenlosigkeit nicht nachhaltig nach einer Stepvisite im Rehabzentrum verändert werden.
Auch erzwungener Tatausgleich, wie z.B. Hilfs- und Pflegedienste ist zu überdenken. Ich persönlich wollte mit solchen Menschen in einer derart labilen Lebensphase wie der Rehablitation nichts zu tun haben. Sich bei den Opfern zu entschuldigen und mit ihnen oder ihren Nachkommen in Beziehung zu treten, halte ich allerdings für richtig, soferne das die Leidtragenden nach gegebener Zeit wollen.
Christine Mandl - Ombudsfrau in Purkersdorf