Große Aufregung gab es im Jahr 2002, als bekannt wurde, dass große Teile des Sanatoriumparks für Wohnbau umgewidmet werden sollte. Mit viel Anstrengung hat die Stadtgemeinde die Bevölkerung versucht, davon zuüberzeugen, dass eine Rettung des Sanatoriums nur möglich wäre, wenn durch den Verkauf des westliche Teil des Parks an Wohnbaugesellschaften finanzielle Mittel lukriert werden könnten.
Es gab viele Einwendungen und Bürgerinitiativen, die das verhindern wollten. Es wurde eine Rückwidmung gefordert.
Schlußendlich wurden mit Förderungen aus öffentlichen Mitteln aus dem Althaussanierungstopf 120 neue Wohnungen und tatsächlich sieben Althaussanierungswohnungen in der Paula - Villa errichtet .
2019 wurde ein Baustopp vom Gemeinderat beschlossen, der - zumindest in den Augen der über 700 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern, die diesen vehement gefordert haben - dem ungebremsten Wohnsilowachstum in Purkersdorf ein Ende bereiten sollte.
Jedenfalls gab es Ende 2022 im Sanatoriumpark wieder eine Umwidmung zugunsten großvolumigen Wohnbaus: Es soll nahe der Straße ein massiver Block etwa in der doppelten Größe des Hoffmann-Baus entstehen, mit 4 oberirdischen Geschossen (Bauklasse III) auf ca. 5.000 m2 reiner Baufläche mit insgesamt 41 Wohneinheiten werden. Der alte Baumbestand wird weichen müssen.
Damit wird das Baudenkmal Sanatorium eingeengt und von der Straße kaum mehr sichtbar sein. Dass Purkersdorf keinen Sinn für Ortsbildpflege hat, ist ja hinreichend bekannt, aber dass ein Baujuwel mit internationalem Stellenwert so wenig Würdigung erfährt, ist sehr bedauerlich und zeigt, dass für Purkersdorfs Politiker nur Geld zählt.
Diesen Anblick beim Vorbeifahren wird es nach dem Willen der Gemeinde bald nicht mehr geben:
Leider wurde das Areal schon 2002 auf Bauland umgewidmet, aber eben nur für Pflegeplätze. Ein Rückwidmung wurde schon 2002 von einer Vielzahl von Purkersdorferinnen und Purkersdorfern leider erfolglos gefordert.
Und so soll jetzt mit freifinanziertem Wohnbau das verdient werden, was man mit Pflege nicht verdienen kann. Die Arztpraxis und zwei Kindergartengruppen sind da wohl nur ein Feigenblatt!
Nebenbei bemerkt hat die Wienerstraße praktisch keinen Parkplatz am gesamten Südrand und es wird weder für Hausbesucher, noch für Arztbesucher oder Eltern, die Kinder in den Kindergarten bringen, möglich sein, einen Parkplatz zu finden, da die Parkplätze am Nordrand jetzt schon hoffnungslos überlastet sind.
Siehe auch: Bebauungsplan für das Projekt
Falls Sie auch keinen weiteren Wohnbau im Sanatoriumpark wünschen, können Sie formlos zur Umwidmung Ihre Meinung kundtun!
Jedermann ist berechtigt, bis zum 23.01.2023 zum Entwurf der 26. Änderung des Bebauungsplanes schriftlich Stellung zu nehmen (Einbringungsmöglichkeit: Stadtamt, Hauptplatz 1, 3002 Purkersdorf oder per e-mail an: gemeinde@purkersdorf.at).
Ebenso besteht die Möglichkeit, hier in die Entwürfe Einsicht zu nehmen: Cloud Purkersdorf.