Streiflichter aus der Diskussion am 15.04.2008 im Nikodemus
„Vision neuer Stadtteil Unterpurkersdorf“
Alles muss denkbar sein:
Die Ausgangslage:
Im überfüllten Nebenzimmer des Nikodemus zeigten ca. 60 Menschen lebhaftes Interesse an der Entwicklung Purkersdorf´s und im Besonderen an der Umgestaltung des Stadtteiles „Unterpurkersdorf“.
Univ.Prof RAITH, dem zuzuhören es eine Freude ist, legte gleich zu Beginn dem Publikum nahe, die Stadtentwicklung vor allem als Chance, mit Optimismus, zu sehen, nach dem Motto
„Purkersdorf darf besser werden“
Gleichzeitig warnte er davor, sich gleich auf ein Projekt festzulegen, wichtig sei es zum jetzigen Zeitpunkt, einen städtebaulichen Planungsprozess einzuleiten, der viele Möglichkeiten einbezieht und wo es kein Denkverbot geben darf.
Die Motivation für Bevölkerung, PolitikerInnen und ExpertInnen, sich daran zu beteiligen, soll sein: Das Paradies entwerfen“, „das kreative Potential nutzen!“
Er räumte aber auch mit der Illusion auf, dass es bei einer städtebaulichen Entwicklung nur GewinnerInnen geben kann.
Sein Vorschlag schließt mit ein, dass es die Dynamik der Gesellschaft (welche Form des Zusammenlebens, welche Arbeitssituation in Zukunft?) erfordert, nicht alles festzulegen.
Sabine BARTSCHERER, Architektin mit Schwerpunkt „Ökologisches Bauen“ und Lehrende an der Uni meinte, dass die Biosphärengemeinde Purkersdorf die Herausforderung annehmen soll, den Schutzgedanken einer intakten Umwelt auch durch ökologisches und klimafreundliches Bauen zu forcieren.
Welche Rechte haben die Nachbarn, die Gemeinde im Fall eines Großprojektes?
Darüber informierte Sebastian BEIGLBÖCK, Raumplaner am Institut für Raumplanung (und in Unterpurkersdorf aufgewachsen)
Ganz wichtiger Hinweis von ihm:
Ab 100.000 m2 Nutzfläche eines Projekts (= Grundfläche x Anzahl der Ebenen) ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.
(Artikel zu dem Thema folgt demnächst hier)
Raith´s Vorschlag an Purkerdorf:
Die grünen Ränder sichern (d. h. nur im Siedlungsgebiet verdichten) und abwägen:
Soll man gleich alles verbauen - oder – mit einem Gesamtplan im „Kopf“ = in den Flächenwidmungs- und den Bebauungsvorschriften – nur sukzessives Verbauen?
Eben, weil wir heute nicht wissen, was Purkersdorf in 5-10 Jahren ….braucht?
Auch die eingeladenen VertreterInnen von SPÖ, ÖVP und PUL haben sich zu einer breiten Diskussion und Einbeziehung der Bevölkerung bekannt.
Noch eine gute Nachricht: Univ.Prof. Raith wird wahrscheinlich „Unterpurkersdorf“ seinen StudentInnen zur Planungsaufgabe machen, die Ergebnisse werden in Purkersdorf präsentiert werden.
Weitere Veranstaltungen werden folgen (best practice Beispiele aus der Schweiz etc.)