Im März wird's nimmer viele geben, die sich nicht auf den Frühling freuen. Die Morgen beginnen wieder heller, und der Abend kommt später. Vorbei die kalten und nassen Tage. Aber Vorsicht! Gerne kehrt der Winter - und sei's nur kurz, aber doch oft heftig - in Form von unvermuteten Schneeausschüttungen quasi stundenweise zurück. Tun wir also nicht zu voreilig die Winterausrüstung beim und im Auto auflassen.
Für die Wenigen, die mit Spikereifen fahren, gilt's zu bedenken, dass diese eine Woche nach Ostern - genau Montag nach dem Ostermontag - runter müssen.
A propos Ostern: Einer traurigen Tradition zu folge, die eigentlich völlig unverständlich, aber dafür umso hartnäckiger ist, fordern die Karwoche und das Feiertagswochenende - sei es nun noch Ende März oder schon Anfang April - ungewöhnlich hohen Blutzoll nicht nur auf heimischen Straßen, aber hier ganz besonders.
Die Gründe dafür ergeben sich aus einer weiten Streuung von Komponenten, die just an diesem Termin zusammenzuprallen scheinen.
Da trifft zum Einen der Urlauberstrom derer, die noch zu den Skigebieten streben, zusammen mit denen, die mit der Badehose am Dach bereits in den Süden sausen. Dazu kommen die Erbtantenbesucher, die Schneeglöckchenpflücker sowie die Rucksackgroßstädter, die zu den Naturpurtagen ausrücken, gespickt das Ganze mit voll besetzten und bis über die Dachgalerie beladenen Klapperlimousinen fleißiger Arbeiterfamilien aus südöstlichen Nachbarländern, die in rekordverdächtigen Marathonfahrten Richtung Heimat rumpeln.
Durchwürzt wird der Salat mit der anscheinend genetisch bedingten Sucht speziell der Österreicher, bzw. der deutschsprachigen Volksgruppe im Allgemeinen, möglichst schnell wo auch immer zu sein bzw. anzukommen.
Tunlichst vor dem, der vor einem fährt!
Da treffen die Drängler auf die Bummler, die Naturanbeter auf die Rennfahrer, und solche, die sich gerade mal am Sonntag hinters Volant klemmen, auf Cockpitprofis.
Na und nächtens runden dann die von Disco zu Disco eilenden Fahranfänger das Bild mit benebelten Alkoholschlangenfahrten zum alljährlichen österlichen Desaster ab.
Eine hochexplosive Mischung wie wir sehen.
Und wenn dann womöglich das Wetter in Form eines jähen Winterrückfalls auch noch seinen Schnee dazu gibt, dann ist sowieso alles vorbei.
Der Supergau, den wir, mit Gründonnerstag beginnend, eine knappe Woche lang täglich in den Medien statistisch aufgeschlüsselt und verglichen serviert bekommen, dessen Opfer wir in Tabellen ablesen und nachzählen können.
Gott sei Dank - und das ist eine alte fatalistische Wahrheit - trifft es ja immer nur irgendwelche anderen, und das hört man dann so beiläufig nebenher im Verkehrsfunk auch...
Dass die Jubelglocken hell erklingen, und nicht die einsamen Glöckchen bimmeln, wünscht und hofft
der
LEO
Leo Nemec
www.fahrschuleo.at