„Schwarze Milch“ – gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus!
Unter dem Titel „Schwarze Milch“ findet am Freitag, dem 7. November 2008, eine gedenkpolitische Veranstaltung der Stadtgemeinde Purkersdorf statt. Anlässlich der 70. Wiederkehr des Beginns der Reichspogrome („Reichskristallnacht“) gegen die jüdische Bevölkerung soll im Rahmen einer großen Kunstinstallation am Hauptplatz Purkersdorf ein weithin sichtbares Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus gesetzt werden.
„Schwarze Milch“ ist eine immer wieder kehrende Verszeile aus dem Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan, mit dem der Lyriker an die Gräuel der nationalsozialistischen Konzentrationslager erinnert; das Gedicht wird im Rahmen der Veranstaltung auch vorgetragen.
Die Kunstinstallation „Schwarze Milch“, die ab 18.00 Uhr am Purkersdorfer Hauptplatz stattfindet, zeigt auf einer 20 Meter langen und 1.50 Meter hohen Kunstwand Motive nationalsozialistischer Pogrome sowie Darstellungen vergangener und heutiger Rassismen.
Mit den von SchülerInnen vorgetragenen Texten antifaschistischer SchriftstellerInnen, einer Theaterperfomance, Klangeinspielungen sowie einem eigens für die Installation choreographierten Ausdruckstanz sollen die politischen und soziokulturellen Wurzeln von Antisemitismus, Faschismus und Rassismus freigelegt und bewusst gemacht werden.
Die Motive der Kunstwand sind eine Arbeit des Purkersdorfer Künstlers Manuel Rigoni, der gemeinsam mit dem Regisseur Manfred Cambruzzi sowie dem Autor und Bibliothekar Manfred Bauer das Durchführungskonzept der Veranstaltung ausgearbeitet hat. Weitere AkteurInnen sind SchülerInnen der Hauptschule und des Gymnasiums Purkersdorf sowie Mitglieder der Theatergruppe Purkersdorf; die Idee zur Veranstaltung stammt von Manfred Bauer.
Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen
Im Anschluss an die Veranstaltung „Schwarze Milch“ diskutieren Zeitzeugen im Stadtsaal Purkersdorf mit dem Publikum über faschistische und rassistische Politiken einst und heute:
Fritz Probst, 1916 geboren, der in der britischen Armee für die Befreiung Österreichs kämpfte sowie Alfred Ströer, 1920 geboren, inhaftiert und verurteilt wegen Vorbereitung des Hochverrats 1939 bis 1941, haben als Widerstandskämpfer gegen den Faschismus die Jahre des nationalsozialistischen Terrors er- und überlebt.
Sie berichten von dieser entsetzlichen Zeit und diskutieren mit dem Publikum über den Faschismus in den 30er- und 40er- Jahren sowie über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vor dem Hintergrund aktueller Politik.
„Schwarze Milch“ – gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus.
Freitag, 7. November 2008, ab 18.00 Uhr, Hauptplatz Purkersdorf (Kunstinstallation)
Freitag, 7. November 2008, ab ca. 20.30 Uhr, Stadtsaal Purkersdorf (Podiumsdiskussion)
Siehe auch: Bericht mit Video