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Virginia Woolfe: Klassikerin der Moderne und Ikone der Emanzipation


Virginia Woolfe: Klassikerin der Moderne und Ikone der Emanzipation

 

Adeline Virginia Stephens wird am 25. Jänner 1882 (125. Geburtstag) in London geboren. Ihre Familie zählt zur Bildungselite der spätviktorianischen Gesellschaft Londons.

Bereits als Kind formuliert sie den Wunsch, Schriftstellerin zu werden; noch jung an Jahren unternimmt sie Schreibversuche, 1904 wird ihr erster Essay gedruckt. Im selben Jahr stirbt der von ihr bewunderte Vater, sie reagiert darauf mit ihrem ersten Suizidversuch.

Nach dem Tod ihres Vaters zieht sie mit ihren Brüdern und ihrer Schwester Vanessa nach Bloomsbury, wo sie zum Zentrum der avantgardistisch-intellektuellen „Bloomsbury-Group“ avanciert.

1912 heiratet sie den Schriftsteller Leonard Woolfe, der ihr Desinteresse an heterosexuellem Sex akzeptiert und ihre mentalen Zusammenbrüche sowie ihre Todessehnsucht immer wieder in literarische Schaffensprozesse zu verwandeln versteht (Virginia Woolfe und ihre Schwester Vanessa wurden den Angaben ihrer Biographen zufolge von ihren Halbbrüdern sexuell missbraucht). Gemeinsam mit ihrem Gatten gründet sie 1917 den Verlag Hogarth Press, in dem ihre Werke erstmals veröffentlicht werden.

Woolfes literarisches Schaffen ist geprägt von einem avantgardistischen, experimentellen Stil, der auch als Reaktion gegen überkommene literarische Traditionen zu verstehen ist. Sie zählt als eine der ersten Frauen zu den VertreterInnen der klassischen Moderne und liefert auf der Suche nach neuen Stilmitteln und Methoden einen maßgeblichen Beitrag zur Herausbildung der Erzähltechnik des „stream of consciouness“, des Bewusstseinstroms.

Ihre Arbeiten umfassen neben Romanen und einem Theaterstück zahlreiche Literatur- und Kulturkritiken sowie Essays, in denen der Reflexionsprozess der eigenen schriftstellerischen Produktion sowie der Produktionsbedingungen, unter denen Frau Literatur organisiert, im Mittelpunkt steht (z.B. Essay „Ein Zimmer für sich allein“). Immer wieder thematisiert sie ihre Entfremdung von der patriarchalen englischen Gesellschaft durch die deutliche Akzentuierung frauenspezifischer Themen. Diese Reflexionsfähigkeit sowie ihre politische und schriftstellerische Selbstbehauptung ließen Virginia Woolfe zur legendären Figur der Emanzipation und der Moderne werden.

Zu ihren Hauptwerken zählen der biographische Roman „Orlando“, der Roman „Mrs Dalloway“ (liegt in der Stadtbibliothek auf) oder der Roman „Die Fahrt zum Leuchtturm“ (liegt ebenfalls in der Stadtbibliothek auf).

Am 28. März 1941 wählt Woolfe im Fluss Ouse in der Nähe von Sussex den Freitod.

 

Der Frauen-Lesekreis (der Lesekreis findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek statt) widmet sich der Aufarbeitung und Aneignung der Schriftstellerin und  politischen Frau Virginia Woolfe u.a. am Beispiel ihres Romans „Mrs. Dalloway“.

 

 

Manfred Bauer/Stadtbibliothek Purkersdorf: 06606516137

 


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Letzte Änderung: 2007-01-25 - Stichwort - Sitemap