Purkersdorf Online

Aus für Wohngemeinschaft Wintergasse


Ab April 2016 fanden 43 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine Unterkunft und Betreuung in Purkersdorf. Ende 2017 musste der Betreiber aufgeben.

Die Buben wussten großteils nicht einmal, wohin sie ziehen würden. Die Burschen hatten sich bei uns eingelebt, an Aktivitäten teilgenommen, wurden in Deutschkursen betreut, haben hier Schulen besucht. Zum Schluss mussten sie die vertraute Umgebung abrupt verlassen.

Viele ehrenamtliche Helferinnen haben maßgeblich zur gelungenen Integration beigetragen mit Aktivitäten von Sprachhilfe über künstlerische Aktivitäten bis zu Patenschaften. Ihnen ist besonders zu Danken.

Versäumnisse und Ablehnung

Leicht war es von Anfang an nicht. Mit einem offensiven Zugehen des Betreibers auf die Bevölkerung, dem Benennen der Problemfelder und dem Einfordern von Hilfe hätte das Projekt besser gelingen können.

Ausschlaggebend für das Scheitern war aber letztlich die fehlende Unterstützung der Stadtgemeinde. Wurde das Projekt zu Beginn kritisch beäugt und geduldet, so kippte die Stimmung mehr und mehr in feindselige Ablehnung. Dass es Probleme im Zusammenleben geben würde, war zu erwarten. Es wurden aber keine Lösungsstrategien erarbeitet.

So gipfelte die Ablehnung nach einem Vorfall in der Einrichtung in der Forderung des Bürgermeisters an das Land: Die jungen Flüchtlinge müssen aus Purkersdorf weg.

Wenn die Devise lautet: Ausgrenzen statt Integrieren, Wegschieben statt Herausforderungen annehmen, ist das kein Ruhmesblatt für Purkersdorf. Uns geht es gut, wir können es uns leisten, einen Teil unseres Wohlergehens an Menschen, die mit weniger Glück ausgestattet sind, zurückzugeben.

Verantwortung für Schwächere übernehmen, seinen Teil zu den gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen und standhaft an Lösungen arbeiten, wäre die bessere Alternative, die bessere Politik.

DANKE AN ALLE DIE SICH ENGAGIERT HABEN!


Marga Schmidl


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Letzte Änderung: 2018-01-29 - Stichwort - Sitemap