Purkersdorf Online

Die Baum-Desaster-Stadt


Purkersdorf nennt sich gerne "Wienerwaldstadt". Es hat auch Bäume im Wappen und Bäume im Logo. Trotzdem arbeiten Gemeinde, Waldbesitzer, Bauunternehmer und ÖBB in seltener Eintracht daran, die schönsten Bäume umzuschneiden. Und es gäbe noch unzählige andere Beispiele, als die hier angeführten!

Hier noch ein Blog-Beitrag, welcher die katastrophale Abholzung der Bäume im Zentrum Purkersdorfs zwischen 2008 und 2019 mit Luftaufnahmen dokumentiert: www.kramure.at.

(Bilder anklickbar zum Vergrößern!)

UPDATE 2021: Der völlig gesunde Baum wurde auf Grund des Gemeinderatbeschlusses vom 23.3.2021 mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP gefällt! Begründung ist eine noch zu bauende Garagenausfahrt eines kommenden Betonklotz-Baus, deren Benützer vom Baum in ihrer Sicht beeinträchtigt werden würden!
Am unter Bürgermeister Franz Matzka zur Fußgängerzone umgestalteten Hauptplatz konnten nun endlich Bäume gesetzt werden. 1989 wurde der neue Hauptplatz seiner Bestimmung übergeben.
Keine 30 Jahre lang haben die Bäume gedeihen und Schatten spenden dürfen. Dann wurden sie im Zuge einer Neugestaltung des Hauptplatzes 2018 umgeschnitten und durch Büsche in überdimensionalen Blumentöpfen ersetzt.
Ohne Notwendigkeit. Nur weil eine Architektin der Meinung war, dass Plätze so gestaltet sein müssen!
Ein Bild aus dem Jahr 2001. Beim Neubau des Wienerwaldbades 2018/19 waren wieder ein paar Bäume im Weg.
Das mit nicht gerade viel schattigen Plätzen gesegnete Bad ist wieder einmal um einige uralte Baumriesen ärmer. Aber vermutlich gab es keinen anderen Ort, der für einen Ballspielplatz so geeignet gewesen wäre.
Aber zum Glück ist dort wenigstens stattdessen keine zweigeschossige Parkgarage hingekommen!
Auch die ÖBB ist nicht untätig. 2019 werden 2 riesige Bäume gegenüber der Apotheke umgeschnitten, um die Stützmauer zum Bahndamm zu erneuern.
Zwecks Unauffälligkeit wurden die Bäume in den Nachtstunden gefällt!
Die Föhren sind zwar in etwas Abstand vom Bahndamm gestanden, aber sicher war es so für die Arbeiter einfacher. Und die ÖBB sieht sich nur für Züge zuständig und nicht für Bäume.
Ersatzpflanzungen sind angekündig.
Beim Neubau des LIDL, der auch ortsbildmäßig ein Desaster war, mussten natürlich auch Bäume dran glauben.
Auch beim Wohnbau ist es nicht anders.
Hauptsache, jeder Quadratmeter wird zu Geld gemacht!
Hier als Beispiel: die Kaiser-Josef-Straße 12
Das Argument des Wohnbau-Stadtrates: Wir sind eh vom Wald umgeben, da kommt es auf einige Bäume nicht an!
Ja, dann schauen wir uns doch den Wald rund um Purkersdorf an. Hier am Naturlehrpfad gegenüber vom Bad wurde 2014 "abgeerntet". Auf einer Tafel des Naturparks wird erklärt, dass der Buchenbestand weit über sein Alter hinausgewachsen ist. Wer genau schaut, sieht allerdings, dass es nur ganz vereinzelt dickere Bäume gab. Die Holzqualität hat jedenfalls nur für die Papierfabrik gereicht und der Ertrag war gering.
Der Wald beim Rundwanderweg um den Georgenberg gegenüber vom LIDL. Hier wurde 2010 gefällt. Und wie es heute so üblich ist, wird nicht aufgeforstet, sondern man wartet, dass die neuen Bäume von selbst aufgehen. In 30 Jahren wird es hier vielleicht wieder nach Wald aussehen.

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Letzte Änderung: 2022-03-15 - Stichwort - Sitemap