Das Rathaus

Diese Ansicht stammt etwa aus 1900 und zeigt die Ostansicht des heutigen Rathauses an. Es wurde 1875 als Schulhaus erbaut und diente bis 1898 diesem Zweck. Dem Stil der Zeit entsprechend war der Bau reich gegliedert: Fensterbekrönungen, Putzquaderung, ein Säulenportal und kleinteilige Fenster verliehen dem Bau ein harmonisches Aussehen.

Die Renovierung 1956 verwandelte das Rathaus in einen schmucklosen Zweckbau. Die Fassade glatt, die Fenster wurden ausgetauscht und das Portal seiner reichhaltigen Gestaltung beraubt. Nur der Fries unter der Traufsteinkante erinnerte an die einstige Pracht. Ein Sgraffito von Prof. Rudolf Pleban ("Der Postreiter") wurde an der linken Seitenwand angebracht.

Im Zuge der Errichtung des Stadtsaal 1985-1987 wurde auch das Rathaus wieder umgestaltet: Attraktivere Fenster, Säulenportal und Fensterbekrönungen ließen eine gewisse Rückbesinnung auf die ursprüngliche Gestaltung erkennen.

Die letzte Renovierung erfolgte 2014. Jetzt in Terracotta. Eine Wärmeschutzfassade wurde angebracht. "Der Postreiter" wurde entfernt.

"Der Postreiter" von Prof. Rudolf Pleban (Akad. Maler, Graphiker und Bildhauer) zierte von 1956 bis 2014 das Rathaus. Bei einem Sgraffito handelt es sich um eine Dekorationstechnik zur Bearbeitung von Wandflächen. Nach der Auflage verschiedenfarbiger Putzschichten werden Teile der oberen Putzschicht abgekratzt und Teile der darunterliegenden Putzschicht freigelegt, sodass durch den Farbkontrast ein Bild erzeugt wird.

Von 1934 bis 1985 war an der Seitenfront des Rathauses der Schlauchturm der freiwilligen Feuerwehr angebaut. Aufnahme 1985.

Foto: Raimund Bolz