Die Mooswiesengasse liegt auf Wiener Stadtgebiet. Die Grenze zu Purkersdorf ist der Mooswiesengraben, welcher der Entwässerung der Mooswiese dient. Da allerdings einige Teile von Purkersdorf, wie die Waldgasse, der Glasgraben und das Hueber-Haus nur über Wiener Gebiet erreicht werden können, wollen wir sie hier trotzdem vorstellen!
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Zu dieser Zeit hieß die Mooswiesengasse noch Steinbruchgasse. Als Weidlingau 1938 in Wien eingemeindet wurde, musste die Straße umbenannt werden, da es in Wien bereits eine Steinbruchgasse gab. Namengebend war die Mooswiese, die heute noch existiert.
Der Punkt, von dem diese Aufnahme gemacht wurde, liegt heute mitten im Wald.
(Bild 1911)
Eigentlich hat sich hier fast nichts verändert in den letzten 100 Jahren. Möglicherweise ist es in Wien nicht so einfach wie in Purkersdorf, sein Grundstück an eine Wohnbaugesellschaft teuer zu verkaufen und damit Platz für einen großvolumigen Wohnbau zu schaffen.
(Bild 2021)
Weidlingau war früher genau wie Purkersdorf ein beliebtes Ausflugsziel der Wienerinnen und Wiener und deshalb hat es auch hier viele Gasthöfe und Ausflugslokale gegeben. Hier der Vorläufer des "Römergarten" im Jahr 1898 bei der Einmündung der Purkersdorfer Waldgasse.
Als der Gasthausbetrieb nicht mehr aufrecht zu erhalten war, belieferte man den Purkersdorfer Hort und die Kindergärten der Stadtgemeinde Purkersdorf mit dem Mittagessen. Bei einer Neuausschreibung 2015 kam ein anderer Anbieter zum Zug, womit das komplette Geschäftsfeld mit einem Schlag wegfiel.
(Bild 2021)
Auch am oberen Ende der Mooswiesengasse gab es früher eine Gastwirtschaft, "Josef Mühlndorfer's Winzerhaus". Die große Wiese im Vordergrund wurde im Winter zum Schi fahren benutzt und später mit einer modernen Reihenhaussiedlung verbaut.
(Bild 1914)
Josef Mühlndorfer kam aus dem Burgenland und bot guten Wein an. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war sein Gasthof ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener. Während des Krieges war hier die Befehlsstelle für die Flakscheinwerfer, die am Mühlberg aufgestellt waren, in den 1960er Jahren waren Arbeiter des Autobahn-Baues hier untergebracht.
(Bild 1917)
Das Winzerhaus wurde später in ein normales Wohnhaus umgewandelt und ist heute vorbildlich renoviert . Auch hier sind in der Umgebung die Häuser von damals auch heute noch weitgehend vorhanden.
(Bild 2021)
Hier noch ein hübsches Bild vom Herbst 2021.
Das ehemalige Winzerhaus von der Rückseite (Leischinggasse), im Hintergrund die weiter oben erwähnte neue Reihenhaussiedlung.