SCHÖNERES
PURKERSDORF

Mühlstein als Überrest der jahrhundertealten Getreidemühle 2015

Der Stadtverschönerungsverein rückt ein Kleindenkmal ins Blickfeld.

  

An der Einmündung der Fürstenberggasse in die Tullnerbachstraße liegt – betonummantelt – ein uralter Mühlstein. Von Gras und Gebüsch überwuchert, war er nahezu unsichtbar. Und doch erinnert er an ein Stück Purkersdorfer Geschichte. Der Stadtverschönerungsverein hat ihn wieder ins Blickfeld gerückt und den geschichtlichen Hintergrund auf einer Informationstafel erläutert.

An dieser Stelle stand einst die vermutlich älteste Getreidemühle Purkersdorfs. Schon 1972 wurde sie als „Mühle unter der Ziegelstatt“ (heute Ziegelfeld!) „hinter Purkerstorff“ erwähnt. Sie wurde vom Wienfluss gespeist, konnte allerdings infolge geringen Wasserstandes manchmal nicht mahlen. Laut Chronik war dies im Jahre 1802 acht Monate lang der Fall. Diese frühere „Stiegl-Mühle“ wurde nach ihrem letzten Besitzer, dem Müller Anton Prager (1813-95) zuletzt „Prager-Mühle“ benannt, der viermal zum Bürgermeister Purkersdorf gewählt wurde.

Das alte urige Mühlengebäude und seine Umgebung waren ein so romantischer und schöner Ort, dass er – für Kunstsinnige ein stimmungsvolles Motiv – vielfach gemalt wurde. Der Ort war in Purkersdorf deshalb als „Malerwinkel“ bekannt.

Dann wurde dort 1959 als „Umfahrungsstraße“, die Tullnerbachstraße gebaut. Durch die gestreckte Linienführung fiel ihr das alte Mühlengebäude ebenso wie die dahinterstehende kleine Barockkapelle zum Opfer. Die Madonna, die damals an der Giebelwand der Mühle stand (siehe altes Foto), steht jetzt neben dem Eingang zur Pfarrkirche.

Nach Abbruch der alten Mühle wurde als Erinnerung ein alter Mühlstein – betonummantelt – angebracht. Im Laufe der Jahrzehnte wurde er durch Gras und Gebüsch überwachsen, nahezu unsichtbar.

Um ihn wieder ins Blickfeld zu rücken, veranlasste der Stadtverschönerungsverein jetzt die Hebung des Mühlsteines auf Kniehöhe. Hilfe gab es von der Purkersdorfer Baufirma Unterberger die kostenlos ein neues Fundament baute. Und vom Gemeindebauhof der mit schwerem Hebegerät mithalf. Der geschichtliche Hintergrund wird auf einer neuen Informationstafel des Stadtverschönerungsvereines dargestellt, die mit einem alten Bild ein Stück Purkersdorfer Geschichte wieder lebendig macht.



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Letzte Änderung: 2016-11-15

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