Josef Weinheber Denkmal
Dr. Christian Matzka
Der Lyriker Josef Weinheber erlebte seine Kindheit in Purkersdorf. Im Jahre 1967 erfolgte im Rahmen der Feierlichkeiten zur Stadterhebung die Enthüllung des Denkmals auf der Feihlerhöhe oberhalb des Stadtzentrums. Seit mehreren Jahren war das Denkmal Anlass für Diskussionen. Die Verstrickungen Weinhebers im Nationalsozialismus, und die Unterstützung des Hitler Regimes durch Weinheber, ließen Forderungen nach einem Abbruch des Denkmals entstehen. Der Gemeinderat entschied sich für ein Belassen am Standort und für die Kontextualisierung.
Das Weinheber Denkmal wurde im Oktober 2012 durch den Stadtverschönerungsverein renoviert. Die Reinigung des Steines, die Ergänzung der fehlenden Buchstaben, und die Anbringung der vom Gemeinderat beschlossenen Zusatztafel zur Kontextualisierung waren die notwendigen Arbeiten, die dem Denkmal eine zeitgemäße Position geben.
Die sehr lange andauernde Diskussion um das Weinheber Denkmal konnte zu einem Ende geführt werden. Der Beschluss des Gemeinderates soll die unterschiedlichen Positionen verdeutlichen und einerseits die dichterische Leistung Weinhebers anerkennen, andererseits die politische Dimension des Wirkens des Dichters sichtbar machen.
Der Text auf der Zusatztafel lautet in Anlehnung an das Gedicht von Theodor Kramer Requiem für einen Faschisten aus dem Jahre 1946
„Weinheber, den großen Lyriker, zog es zu denen, die marschierten“.
Damit hat sich die Stadt Purkersdorf der Geschichte der Weinheber Rezeption gestellt und die langjährige Diskussion zu einem, für die unterschiedliche Positionen vertretenden Menschen, akzeptablen Ende gebracht.