Ehemalige SPÖ-Gemeinderätin
Karin Erben
LIB & Grüne ermöglichen mir die politische Weiterarbeit –
Nachdem ich im Frühsommer 2008 beschlossen hatte, die sozialdemokratische Fraktion im Purkersdorfer Gemeinderat zu verlassen, erhielt ich im September (kurz vor der letzten Gemeinderatssitzung) ein überraschendes Angebot der Fraktionsvorsitzenden Bina Aicher.
Seit den Gemeinderatswahlen 2005 gehörte ich der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei-Liste Karl Schlögl im Purkersdorfer Gemeinderat an. Mit sehr viel Freude und Motivation begann ich meine Arbeit in den Ausschüssen – die Kommunalpolitik mitzugestalten, hatte mich schon lange gereizt. Jetzt konnte ich auch die notwendige Zeit dafür aufbringen.
Mein anfänglicher Enthusiasmus wurde leider alsbald gebremst, rasch zeigte sich mir, dass in einer Demokratie große Mehrheiten nicht unbedingt große demokratische Prozesse forcieren. Vor allem fraktionsintern konnte ich mich damit nur sehr schwer abfinden. In der Hoffnung es könnte sich mit der Zeit zum Besseren wenden und auch um der Purkersdorfer SPÖ eine peinliche Optik zu ersparen – schließlich war ich Fraktionsvorsitzende – zog ich mich als Vorsitzende zurück und brachte mich sachpolitisch in den Ausschüssen für Umwelt und Verkehr, Kultur und Wissenschaft und im Prüfungsausschuss ein.
Die personellen Änderungen an der Spitze der SPÖ-Gemeinderatsfraktion, die mir ohnehin schon sehr fremd geworden war, und die damit verbundene neue Fraktionskultur, brachten mich dann endgültig zum Entschluss, die Fraktion zu verlassen und als fraktionsfreie Gemeinderätin weiter zu arbeiten. Dass dies nicht zu Beifallsbekundungen seitens der SPÖ führte, war abzusehen.
Wirklich positiv überrascht war ich jedoch, als ich seitens LIB & Grüne das Angebot erhielt, auf deren Sitzen in den Ausschüssen weiter arbeiten zu können. Es bedurfte nur einer kurzen Nachdenkminute und eines offenen Gesprächs mit der Fraktionsvorsitzenden und wir hatten uns auf diese Form einer Kooperation geeinigt.
Ich bin sehr glücklich über diese Möglichkeit als sozialdemokratische, fraktionsfreie Gemeinderätin politisch weiterarbeiten zu können. Denn ich habe nicht meine politische Gesinnung gewechselt, ich habe nur die Fraktion verlassen. Mit LIB & Grünen gibt es in weiten Bereichen politische Übereinstimmung und wenn nicht, dann ist das auch kein Problem. Das nenne ich Demokratie!
Ihre Karin Erben